Japan: Aktienmarkt außer Rand und Band
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Seit Premier Minister Koizumi die vorgezogenen Neuwahlen klar für sich entschieden hat und nun mit stärkerer Unterstützung die für Japan wichtigen Strukturreformen fortsetzten kann, gibt es für den japanischen Aktienmarkt kein Halten mehr. So konnte sich der Nikkei im September um annähernd 10% verbessern. Schon werden Spekulationen über eine baldige Abkehr von der lockeren Geldpolitik wach. Dabei werden diese vom japanischen Zentralbankpräsidenten Fukui eher noch geschürt: Er betont, die Chancen seien groß, dass die Kerninflation zum Jahresende in positives Terrain dreht und sich von dort aus trendmäßig weiter verbessert. Als Voraussetzung für eine restriktivere Geldpolitik darf gemäß der japanischen Zentralbank die Kerninflation nicht mehr fallen und der wirtschaftliche Aufschwung muss breit und nachhaltig sein. Ohne Frage haben die japanischen Banken und Unternehmen in den letzten Jahren deutliche Restrukturierungsfortschritte gemacht und die Arbeitslosenrate ist von ihrem High bei 5,4% auf nun 4,3% zurückgegangen. Das stützt den Privaten Verbrauch. Zusammen mit der großen Reformbereitschaft des Landes sind dies gute Voraussetzungen. Aber noch hält sich die Deflation in Japan sehr hartnäckig. So können trotz der höheren Produktionskosten der Unternehmen - hervorgerufen durch den Ölpreisanstieg - keine höheren Verbraucherpreise durchgesetzt werden. Da wir nur mit einem sehr allmählichen Ende der Deflation rechnen, erwarten wir von der Bank of Japan auch keinen baldigen Politikwechsel hin zu einer restriktiveren Politik.
Gewinnsteigerungen nehmen ab
Der Börsemonat September war erneut der Monat der japanischen Aktien. Während auch Europa noch recht gute Gewinne abwarf, hatten die USA hingegen nach den Unsicherheiten um die Hurrikane einen schweren Aktienmonat. Sie traten mehr oder weniger auf der Stelle. Der Grund für die weitere Erholung der japanischen Aktien liegt in der fortwährenden „Entladung“ von aufgestauten positiven Konjunkturdaten der vergangenen Monate, die sich noch nicht ausreichend in den Kursen widerspiegelten; der Auslöser war die Wiederwahl von Premier Minister Koizumi, was vor allem von ausländischen Investoren begrüßt wurde. Nun wird er mit stärkerer Unterstützung die für Japan wichtigen Strukturreformen wie die geplante Privatisierung der japanischen Post vorantreiben. Wir wollen deshalb weiter durch die Investition in binnenwirtschaftlich orientierte japanische Unternehmen von den in Japan erfolgten strukturellen Reformen profitieren.
Renditen weiter seitwärts
Die japanischen Renditen befanden sich seit August 2004 in einer Range zwischen 1,4% und 1,6%. Diese haben sie im April 2005 nach unten verlassen. Obwohl die Renditen zuletzt wieder in diese Range gelangt sind, sollte es aufgrund der hohen weltwirtschaftlichen Liquidität nicht zu einem deutlicheren Zinsanstieg kommen.
Quelle: Activest
Activest, die Investmentgruppe der HypoVereinsbank, entstand durch Zusammenlegung der Activest Institutional Investmentgesellschaft mbH und Activest Investmentgesellschaft mbH zum 01. Juli 2002. Zusammen mit der Activest Luxembourg S.A. werden mehr als 20,8 Mrd. Euro in 150 Publikumsfonds für Privatkunden und rund 39,3 Mrd. Euro in 306 Spezialfonds für institutionelle Anleger verwaltet (12/2004). Damit zählt die Gesellschaft zu den größten und erfahrensten Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland und kann auf eine mehr als dreizehnjährige Erfahrung im Publikumsfondsbereich und einundvierzigjährige Erfahrung in der institutionellen Vermögensverwaltung zurückgreifen.
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