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12:20 Uhr, 14.06.2013

Jandaya kompakt: Wissen was den Markt bewegt!

Erwähnte Instrumente

  • ThyssenKrupp AG
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  • Gerry Weber International AG
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DAX

Der deutsche Aktienmarkt konnte sich am Freitag zunächst deutlich von den Kursverlusten der Vortage erholen, gegen Mittag wurde ein Großteil der Kursgewinne aber wieder abgegeben. Zur Stunde notiert der DAX mit 0,42% im Plus bei 8.129 Punkten. Händler verweisen auf positive Vorgaben aus den USA und Asien. Insbesondere beschwichtigende Signale der Notenbanken (siehe Thema des Tages) und die gestern veröffentlichten US-Konjunkturdaten stützen die Märkte. In Japan konnte der Nikkei sich heute deutlich von den dramatischen Vortagesverlusten erholen.

Charttechnik

Der Widerstandsbereich bei 8.155/75 Punkten ist durchaus prädestiniert für eine Wiederaufnahme der übergeordnet immer noch intakten Abwärtsbewegung. Erste Verkäufe seit dem Tageshoch gab es bereits und weitere Abgaben bis auf 8.020 Punkte wären möglich. Oberhalb von 8.180 Punkten hingegen dürfte die Erholung weitergehen, wobei ein nächster Widerstand bei 5.246 Punkten auszumachen ist.

Thema des Tages

Nach den Turbulenzen der Vortage wegen der Sorgen um ein Ende der ultralockeren Geldpolitik bemühen sich die Notenbanken offenbar um Schadensbegrenzung. Nach Einschätzung des "Wall Street Journals" dürfte Fed-Präsident Ben Bernanke bei seiner Pressekonferenz in der kommenden Woche betonen, dass ein Rückzug aus dem QE-Programm nur schrittweise erfolgen soll und dass es nach Ablauf des Kaufprogramms noch beträchtliche Zeit dauern dürfte, bis die Leitzinsen angehoben werden. Die Bank of Japan (BoJ) schließt unterdessen eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik nicht aus. Bei der letzten Ratssitzung waren alle Teilnehmer der Meinung, dass die Notenbank flexibel auf die steigenden Renditen von japanischen Staatsanleihen reagieren sollte, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Sitzungsprotokoll hervorgeht.

Aktien im Blick

Mit einem Plus von 2,07% sind die Lanxess-Aktien aktuell die Spitzenreiter im DAX. Kepler Cheuvreux hat die Aktien zum Kauf empfohlen. Nach Einschätzung des Analystenhauses gibt es Anzeichen für eine Erholung des Reifenmarktes, was sich positiv auf die Nachfrage nach synthetischem Kautschuk auswirken dürfte.

ThyssenKrupp kann sich von den heftigen Verlusten der Vortage erholen. Die Aktien legen um 1,94% zu.

Die Aktien der Allianz verbilligen sich aktuell um 0,53%. Der Versicherungskonzern beziffert die Nettoschadenshöhe aus der aktuellen Flutkatastrophe auf rund 350 Millionen Euro, was im Rahmen der bisherigen Schätzungen liegt.

In der zweiten Reihe legen die Hochtief-Aktien um 2,82% zu. Der Baukonzern will eigene Aktien für 260 Millionen Euro zurückkaufen. Es handelt sich um den ersten Aktienrückkauf des Unternehmens seit dem Jahr 2008.

Das Modeunternehmen Gerry Weber hat seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das laufende Geschäftsjahr reduziert. Im vorbörslichen Handel brachen die Aktien zunächst ein, gehören aktuell mit einem Plus von 4,49% aber zu den stärksten MDAX-Werten.

Die Gagfah-Aktien profitieren von einem Medienbericht über eine gelungene Refinanzierung und legen um 5,24% zu.

Der Agrarhändler BayWa befürchtet Auswirkungen der Flutkatastrophe auf seine Geschäfte. Die Aktien verteuern sich trotzdem um 2,33%.

Konjunktur

Der Inflationsdruck in der Eurozone bleibt gering. Die Verbraucherpreise lagen im Mai 2013 um 1,4% über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag im Rahmen ihrer endgültigen Veröffentlichung bestätigte. Die Vorabschätzung hatte ebenfalls bei einem Plus von 1,4% gelegen. Gegenüber April 2013 hat sich der Preisauftrieb im Mai allerdings leicht beschleunigt. Im April hatte die Jahresinflationsrate noch 1,2% betragen.

Die Erwerbstätigenzahl in der Eurozone ist im ersten Quartal weiter gesunken. Im Vergleich zum Vorquartal wurde ein Rückgang um 0,5 Prozent verzeichnet. Die Volkswirte hatten im Schnitt nur mit einem Rückgang um 0,2% gerechnet. Im Vorquartal hatte sich die Erwerbstätigenzahl um 0,3% verringert. Im Vergleich zum ersten Quartal 2012 hat die Beschäftigung um 1,0% abgenommen.

Währungen

Der US-Dollar vollzieht zum Wochenschluss eine Kehrtwende. So kann der US-Dollar-Index zum ersten Mal in dieser Woche zulegen. EUR/USD fällt nach den deutlichen Gewinnen der vergangenen Tage bis 1,3390 in der Spitze am Freitag in Richtung der 1,33er-Marke zurück. Grund ist die Hoffnung, dass die Federal Reserve Bank ihr Anleihenkaufprogramm (QE3) nur ganz allmählich zurückfahren wird.

Auch in Japan steht die Notenbankpolitik weiterhin im Fokus. Das über Nacht veröffentlichte Sitzungsprotokoll des Treffens der Bank of Japan (BoJ) vom 21./22. Mai enthüllt, dass sich die BoJ die Möglichkeit weiterer geldpolitischer Lockerungen vorbehält. USD/JPY hat sich über Nacht vom Zweimonatstief bei 93,76 bis 95,81 in der Spitze erholt, jedoch mittlerweile bereits wieder den Rückwärtsgang eingelegt.

Edelmetalle

Die Aussichten auf eine weitere Lockerung der japanischen Geldpolitik und auf eine nur schrittweise Beendigung des QE-Programms in den USA können den Goldpreis heute nicht stützen. Das gelbe Edelmetall verbilligt sich aktuell um 0,47% auf 1.381 Dollar.

Ölpreis

Der Ölpreis kann am Freitag weiter von den positiven US-Konjunkturdaten vom Donnerstag profitieren. Der Zahlen vom Einzelhandelsumsatz und den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe nähren die Hoffnung, dass sich die US-Konjunktur weiter aufhellt. WTI-Öl verteuert sich zur Stunde um 0,33% auf 97,01 Dollar.

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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