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DAX

Die gestrige Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke beflügelt heute die Aktienmärkte. Der DAX legt aktuell um 1,09% auf 8.154,45 Punkte zu. Kurz nach Handelsstart konnte das Börsenbarometer sogar bis auf 8.176,70 Zähler steigen, musste im weiteren Verlauf dann einen Teil der Gewinne wieder abgeben. Am Nachmittag dürften die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe im Fokus des Interesses stehen.

Charttechnik

Das Pulver für den heutigen Handel scheinen die Käufer direkt zur Eröffnung (Aufwärtsgap) verschossen zu haben. Seitdem konsolidiert der Index. Ein Kursanstieg über 8.176 Punkte könnte weitere Gewinne in Richtung 8.240/285 Punkte anstoßen. Solange der Ausbruch aber nicht vollzogen wird, müsste zunächst von weiter anhaltenden Verkäufen im Sinne der Korrektur ausgegangen werden.

Thema des Tages

US-Notenbankpräsident Ben Bernanke hat bei einer Rede am Mittwochabend bekräftigt, dass die Federal Reserve ihre lockere Geldpolitik weiter fortsetzen wird. Die US-Wirtschaft benötige auf „absehbare Zeit“ weiter eine „sehr expansive Geldpolitik“, sagte Bernanke. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit und der niedrigen Inflation müssten die konjunkturstützenden Maßnahmen fortgesetzt werden. Die Zinsen dürften auch dann noch eine ganze Weile auf dem niedrigen Niveau belassen werden, wenn die Arbeitslosenquote auf die Marke von 6,5% gesunken sei, sagte Bernanke. Genaue Angaben, wann die Anleihenkäufe im Rahmen des QE-Programms zurückgefahren werden, machte Bernanke nicht.

Aktien im Blick

Im Blickpunkt der Anleger stehen heute vor allem Aktien aus der zweiten Reihe. Die Baumarktkette Praktiker ist insolvent, weil die Verhandlungen über eine weitere Finanzierung gescheitert sind. Die Aktien brechen um 68,92% auf 0,12 Euro ein.

Südzucker hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (März bis Mai) deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Der Nettogewinn brach um 40% ein, was unter anderem auf einen Sondereffekt im Vorjahreszeitraum zurückzuführen ist. Zu Handelsbeginn legten die Südzucker-Aktie zeitweise um 5% zu, drehten dann aber ins Minus. Aktuell verbilligen sich die Papiere um knapp 4%.

Die Optikerkette Fielmann konnte Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal steigern, hat die Markterwartungen aber verfehlt. Die Aktien sinken um 1,8% auf 79,96 Euro.

Der Immobilienkonzern Deutsche Annington feiert heute sein Börsendebüt. Der erste Kurs lag bei 17,10 Euro. Die Aktien waren zu 16,50 Euro bei den Investoren platziert worden.

Konjunktur

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das von EZB-Präsident Mario Draghi abgegebene Niedrigzinsversprechen bekräftigt. "Der EZB-Rat geht davon aus, dass die EZB-Leitzinsen für längere Zeit auf dem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben werden", schrieb die EZB in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht. Die Prognose beziehe sich auf "einen flexiblen Zeithorizont ohne vorab definiertes Ende.“

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat vor einer langfristigen Niedrigzinspolitik gewarnt. "Sie verführt zum Beispiel dazu, Reformen und den notwendigen Strukturwandel, aufzuschieben", sagte Weidmann.

Währungen

Der US-Dollar ist nach Veröffentlichung des Fed-Protokolls und der ebenfalls „dovishen“ Rede von Fed-Präsident Ben Bernanke am Mittwochabend auf breiter Basis massiv schwächer in den europäischen Handel am Donnerstag gestartet. EUR/USD hat es im Zuge dessen aus dem Bereich der 1,2850er-Marke bis 1,3207 in der Spitze katapultiert, während GBP/USD bis 1,5194 in die Höhe schnellte.

USD/JPY hat die runde 100er-Marke deutlich hinter sich gelassen und notierte im Tief bei 98,19, nach dem die Bank of Japan (BoJ) ihren Leitzins und das Volumen ihrer Anleihenkäufe unverändert belassen hat. AUD/USD erreichte nach einem gemischt ausgefallenen australischen Arbeitsmarktbericht ein Zweiwochenhoch bei 0,9305.

Rohstoffe

Die Ankündigung von Fed-Chef Ben Bernanke, die lockere Geldpolitik weiter fortzusetzen, beflügelt auch die Edelmetallpreise. Gold legt aktuell um 1,9% zu, Silber um 3,1%.

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