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DAX
Nach den heftigen Kursverlusten des Vortages kann sich der deutsche Aktienmarkt am Freitag etwas erholen. Der DAX legt um 0,59% auf 7.975 Punkte zu. Am Donnerstag war das Börsenbarometer um mehr als 3% eingebrochen. An den Terminbörsen weltweit findet heute der sogenannte Hexxensabbat oder große Verfallstag statt, an dem Futures und Optionen auf Indizes und Aktien verfallen. Dies führt häufig zu größeren Kursausschlägen, weil Marktteilnehmer versuchen, die Kurse in die von ihnen gewünschte Richtung zu lenken.
Charttechnik
Auf den gestrigen massiven Einbruch im DAX folgt heute die Reaktion. Der DAX kann sich innerhalb seines kurzfristigen Abwärtstrends ein wenig erholen. Widerstände lauern bei 8.000/8.020 Punkten, gefolgt von ca. 8.085 Punkten. An diesen wäre charttechnisch eine Wiederaufnahme des Abwärtstrends einzuplanen. Ein Ziel auf der Unterseite läge nun bei 7.885 Punkten, wobei dieses nicht zwangsweise heute abgearbeitet werden muss.
Thema des Tages
Die Euro-Finanzminister haben grundlegende Regeln für direkte Bankenhilfen aus dem permanenten Euro-Rettungsfonds ESM beschlossen. Laut Eurogruppen-Chef Dijsselbloem soll der ESM künftig bis zu 60 Milliarden Euro für Finanzhilfen an Kreditinstitute bereithalten. Allerdings soll es nur unter bestimmten Bedingungen direkte Bankenhilfen des ESM geben, unter anderem dann, wenn die Krisenländer selbst nicht mehr in der Lage sind, ihre Banken zu retten. Kommt es zu direkten ESM-Hilfen, so müssen die betroffenen Heimatländer der Banken jeweils 20 % der Hilfssumme beisteuern.
Aktien im Blick
Bayer kann sich mit einem Plus von 2,11% auf 82,28 Euro an die DAX-Spitze setzen. Goldman Sachs hat die Aktien von Neutral auf Buy hochgestuft und das Kursziel von 82 auf 100 Euro erhöht.
Nach enttäuschenden Quartalszahlen des Konkurrenten Oracle sind die Aktien von SAP am Freitag das Schlusslicht im DAX. Die Papiere verlieren 1,62% auf 55,72 Euro. Die Oracle-Aktien waren im nachbörslichen US-Handel um mehr als 9% eingebrochen.
Die ThyssenKrupp-Aktien legen um 1,04% auf 14,70 Euro zu. Der Stahlkonzern hat in den USA eine Investoren-Roadshow veranstaltet. Die im Mai ins Gespräch gebrachte Kapitalerhöhung werde wohl nicht so hoch ausfallen wie erwartet, sagte ein Händler.
Deutlich schwächer tendieren die Merck-Aktien, die sich um 0,93% auf 121,96 Euro verbilligen. Goldman Sachs stuft das Pharmaunternehmen mit „Sell“ und einem Kursziel von 114 Euro ein.
Konjunktur
Die finanzielle Zukunft Griechenlands steht offenbar erneut auf der Kippe, weil mehrere Zentralbanken der Eurozone die griechischen Staatsanleihen in ihren Portfolios nicht erneuern wollen. Die Mehrheit nationaler Zentralbanken in der Eurozone wolle keine neuen Griechenland-Anleihen kaufen, wenn ältere Schuldenpapiere auslaufen, berichtet das "Wall Street Journal Deutschland" unter Berufung auf Kreise. Derweil hat der IWF gedroht, keine weiteren Hilfen mehr zur Verfügung zu stellen, wenn Griechenland die Finanzlücken im aktuellen Hilfsprogramm nicht schließt. Eurogruppen-Chef Dijsselbloem wies Spekulationen über einen Finanzierungsengpass zurück. Das Hilfsprogramm sei mindestens für ein weiteres Jahr durchfinanziert. Die Troika müsse ihre Überprüfung aber bis Anfang Juli abschließen können, sagte Dijsselbloem.
Die Situation am chinesischen Interbankenmarkt hat sich am Freitag etwas entspannt. Nachdem der Zinssatz für Übernachtgeschäfte am Donnerstag ein Rekordhoch von 13,91% erreicht hatte, sank die Rate heute sehr deutlich um 3,84 Prozentpunkte auf 7,9%, wie Bloomberg berichtete. Allerdings gibt es widersprüchliche Berichte darüber, ob die chinesische Notenbank nun tatsächlich eingegriffen und zusätzliche Liquidität bereitgestellt hat. Bloomberg berichtete unter Berufung auf eine chinesische Finanzwebsite, dass die chinesische Notenbank bereits gestern ausgewählten Banken Liquidität über umgekehrte Repo-Geschäfte bereitgestellt habe. Andere Medien widersprachen dieser Darstellung.
Für Verwirrung sorgten am Freitag Gerüchte über eine zeitweise Zahlungsunfähigkeit Bank of China. Medienberichten zufolge musste die Geschäftsbank eine Zahlung um eine halbe Stunde verschieben, weil ihr das Geld ausgegangen war. Die Bank of China dementierte den Bericht aber und betonte, dass sie allen Zahlungsverpflichtungen pünktlich nachgekommen sei.
Währungen
Nach den deutlichen Fed-inspirierten Gewinnen des US-Dollar in den vergangenen beiden Tagen stabilisiert sich die Lage zum Wochenschluss. Vom am Donnerstag bei 1,3159 erreichten Tief hat EUR/USD im Verbund mit der Erholung an den asiatischen und europäischen Aktienmärkten bislang bis 1,3253 in der Spitze zugelegt. GBP/USD machte vom Tief bei 1,5411 Boden bis 1,5530 gut und USD/JPY gab vom Hoch bei 98,28 bis zutiefst 96,84 nach.
Rohstoffe
Nach dem kräftigen Einbruch am Vortag können sich die Edelmetallpreise heute leicht erholen. Der Goldpreis legt um 1,66% auf 1.295 Dollar zu. Die Ankündigung der Federal Reserve, ihre Anleihekäufe möglicherweise bereits im kommenden Jahr einzustellen, hatte zu panikartigen Gold- und Silber-Verkäufen an den Terminmärkten geführt.
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