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DAX
Trotz der neuen Sorgen um eine Zuspitzung der Eurokrise kann der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag leicht zulegen. Der DAX gewinnt bis zum Mittag 0,56% auf 7.871 Punkte. Die Augen der Börsianer sind auf den EZB-Leitzinsentscheid um 13.45 Uhr und die Pressekonferenz von EZB-Präsident Mario Draghi um 14.30 Uhr gerichtet (siehe Thema des Tages). Die US-Börsen bleiben heute feiertagsbedingt (Independence Day) geschlossen.
Charttechnik
Im Vorfeld der EZB-Zinsentscheidung geht im DAX heute Vormittag nicht viel. Der Index notiert zwar im Plus, aber dieses stammt noch aus dem Aufwärtsgap zur Eröffnung. Seitdem bewegt sich der Kurs zwischen 7.905 und 7.860 Punkten seitwärts. Erst wenn diese Range verlassen werden könnte, läge kurzfristig ein neuer Impuls mit der Chance auf eine Intraday-Trendbewegung vor. Bis dahin wäre mit einem weiteren Pendeln des Kurses und Tests der Rangegrenzen zu rechnen (inkl. potentiellem Stoppfischen).
Thema des Tages
Die meisten Experten rechnen beim heutigen EZB-Zinsentscheid nicht mit einer Leitzinssenkung. Allerdings könnte die sich zuletzt wieder abzeichnende Zuspitzung der Eurokrise dafür sorgen, dass die EZB doch überraschend neue Maßnahmen ankündigt, meinen zumindest einige Beobachter. Vor zwei Monaten hatte die EZB den Leitzins auf den historischen Tiefststand von 0,5% gesenkt. Die EZB hat sich in den vergangenen Monaten auch mit der Frage beschäftigt, wie die Kreditvergabe an kleinere und mittlere Unternehmen in den Krisenstaaten angekurbelt werden kann. Allerdings sagte EZB-Präsident Mario Draghi auf der letzten Pressekonferenz, dass in diesem Bereich nicht mit schnellen Maßnahmen zu rechnen sei.
In Portugal hat die kleine konservative Regierungspartei CDS-PP das Angebot von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho angenommen, über einen Ausweg aus der Regierungskrise zu verhandeln. Ziel sei es, eine gemeinsame Lösung zu finden. Unterdessen hat die portugiesische Börsenaufsicht ein Verbot von Leerverkäufen auf die Aktien der drei Banken Banif-Banco Internacional do Funchal, Banco Comercial Portugues und Banco Espirito Santo ausgesprochen. Die betreffenden Papiere sollten vor zu heftigen Kursschwankungen vor dem Hintergrund der anhaltenden Regierungskrise geschützt werden.
Derweil lehnt die Bundesregierung einen neuen Schuldenschnitt Griechenlands weiter ab. Ein neuer Schuldenschnitt stehe nicht auf der Tagesordnung, sagte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP).
Aktien im Blick
Mit einem Abschlag von 2,92% auf 5,66 Euro sind die Commerzbank-Aktien heute das Schlusslicht im DAX. Außerdem sind die Papiere (bereinigt um Kapitalmaßnahmen) auf den tiefsten Stand aller Zeiten gefallen. Am Mark wird bereits spekuliert, dass die ewige Krisenbank im September aus dem DAX fliegen könnte, sagen Händler.
Europaweit fester tendieren am Donnerstag die Autowerte. Goldman Sachs sieht eine Verbesserung des Geschäftsumfelds für Autobauer. Daimler und Volkswagen legen um knapp 2% zu, BMW verteuert sich um rund 0,8%.
Im MDAX brechen die Celesio-Aktien heute erneut kräftig ein. Aktuell verlieren die Papiere 6,07% auf 15,48 Euro. Der Aufsichtsrat hatte am Mittwoch überraschend Konzernchef Markus Pinger abberufen.
Die Symrise-Aktien verteuern sich unterdessen um 1,25% auf 31,23 Euro. Das Unternehmen hat seine Ziele für 2013 bestätigt.
Konjunktur
Die Wirtschaftsleistung der Eurozone ist im ersten Quartal 2013 etwas stärker geschrumpft als zunächst erwartet. Im Vergleich zum Vorquartal sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3%, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag auf endgültiger Basis mitteilte. In der Vorabschätzung war nur ein Rückgang um 0,2% ausgewiesen worden. Im vierten Quartal 2012 war das BIP im Quartalsvergleich um 0,6% gesunken.
Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben ihre Prognose für das laufende Jahr gesenkt und rechnen nun mit einem Rückgang der Produktion um 1%. Bisher war ein Anstieg der Produktion um 2% erwartet worden, nachdem im Vorjahr ebenfalls ein Wachstum um 2% verbucht werden konnte.
In Italien ist das Staatsdefizit im ersten Quartal 2013 wegen der anhaltenden Krise weiter gestiegen. Das Defizit erhöhte sich auf 7,3% des Bruttoinlandsprodukts (BIP), wie die italienische Statistikbehörde mitteilte. Im entsprechenden Quartal des Vorjahres hatte das Defizit 6,6% betragen.
Währungen
Der US-Dollar entwickelt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag gegenüber den anderen Hauptwährungen unterschiedlich. GBP/USD hat bislang bis 1,5234 im Tief nachgegeben, während USD/JPY bis 99,46 gesunken ist und EUR/USD um die 1,30er-Marke pendelt.
Im Fokus stehen die Zinsentscheide der Bank of England und der Europäischen Zentralbank um 13:00 Uhr MESZ bzw. 13:45 Uhr MESZ. Erwartet wird im Konsens, dass beide Notenbanken ihren Leitzins unverändert bei 0,50 Prozent belassen. Aufmerksamkeit gilt jedoch insbesondere der anschließenden Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi und seinen Äußerungen zu den wirtschaftlichen Aussichten in der Eurozone, der Inflationsentwicklung und Fortdauer der lockeren Geldpolitik.
Rohstoffe
Die Ölpreise geben am Donnerstagmittag nach dem kräftigen Anstieg am vom Vorabend leicht nach. Ein Barrel der US-Sorte WTI verbilligt sich aktuell um 0,39% auf 100,72 Dollar. Am Mittwochabend hatte das ägyptische Militär den bisherigen Staatspräsidenten Mohammed Mursi entmachtet.
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