IWF: Düstere Aussichten für die Weltwirtschaft
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Die Perspektiven für die Weltwirtschaft trüben sich laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) weiter ein. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa kündigte am Donnerstag an, die globale Prognose für das Wirtschaftswachstum in dem kommende Woche erscheinenden „World Economic Outlook“ senken zu müssen. Man erlebe eine fundamentale Veränderung der globalen Wirtschaft, sagte Georgiewa. Diese würde unberechenbarer, schwankungsanfälliger und stärker geprägt von geopolitischen Spannungen. Europa sei besonders stark von den Folgen der Ukraine-Krise betroffen. In den USA belaste die Inflation die Konsumlust, in China bremsten Corona-Einschränkungen die Wirtschaft aus.
Die IWF-Prognosen wurden seit Oktober vergangenen Jahres bereits drei Mal nach unten revidiert. Für dieses Jahr erwartet der Währungsfonds derzeit noch ein Wachstum von 3,2 Prozent, 2023 sollen es 2,9 Prozent sein. IWF-Chefin Georgiewa warnte, dass das Risiko einer Rezession steigen würde. Länder, die für circa ein Drittel der globalen Wirtschaftskraft stünden, würden mindestens zwei Quartale Kontraktion im Quartalsvergleich in Folge erleben. Sie konstatierte, dass es wahrscheinlicher sei, dass es zunächst schlechter als besser würde.
Bis zum Jahr 2026 schätzt der IWF bezüglich der aktuellen Krisen die weltweiten Wertschöpfungsverluste auf rund 4 Billionen US-Dollar. Dies entspricht in etwa dem Bruttoinlandsprodukt Deutschlands für ein Jahr. Laut IWF sind die Einbußen ein massiver Rückschlag für die Weltwirtschaft. Oberste Priorität müsse nun sein, die ubiquitäre Inflation zu senken. Zahlreiche Notenbanken hätten dafür zuletzt die Zinsen angehoben.
Die Schocks, die das Wirtschaftswachstum bremsen, werden auch den internationalen Warenaustausch negativ beeinflussen. Die Welthandelsorganisation (WTO) rechnet mit einer deutlichen Abschwächung. Nach der am Mittwoch veröffentlichten Prognose erwarten die Ökonomen der WTO für 2023 nur noch ein Wachstum des Welthandels von 1,0 Prozent. Im April hatten sie für das kommende Jahr noch einen Anstieg von 3,4 Prozent prognostiziert. Für das laufende Jahr hob die WTO die bisherige Wachstumsprognose von 3 Prozent auf 3,5 Prozent an. Dies erklärte die Organisation mit der unzureichenden Datenlage bezüglich der Auswirkungen des Ukrainekriegs zum Zeitpunkt der Aprilprognose.
Das globale Bruttoinlandsprodukt wird nach Einschätzung der WTO im kommenden Jahr um 2,3 Prozent wachsen. Das ist ein Prozentpunkt weniger als noch im April avisiert. Damit ist die WTO noch pessimistischer als der IWF. Doch kommende Woche dürfte sich das ändern, wenn der Währungsfonds seine aktualisierte Prognose vorstellt.
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