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13:27 Uhr, 07.12.2011

Italien: Industrieproduktion im Oktober überraschend stark gesunken

Rom (BoerseGo.de) – In Italien ist die Industrieproduktion im Oktober überraschend stark zurückgegangen. Die Industrieproduktion sank im Monatsvergleich um 0,9 Prozent, wie die italienische Statistikbehörde Istat am heutigen Mittwoch in Rom mitteilt. Volkswirte hatten im Vorfeld der Daten lediglich mit einem Minus von 0,3 Prozent gerechnet. Für den Vormonat wurde der Wert (im Monatsvergleich) gleichzeitig von minus 4,8 Prozent auf minus 4,6 Prozent nach oben revidiert. Damit steht für September aber weiter ein unverändert starker Einbruch zu Buche. Die Daten deuten nach Angaben der Istat darauf hin, dass sich die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone bereits in einer Rezession befinden könnte.

In den letzten drei Monaten wurde ein Minus von 0,5 Prozent bei der Industrieproduktion im Quartalsvergleich notiert. Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres fiel das italienische Industrieoutput bereinigt um 4,2 Prozent. Der größte Rückgang seit Dezember 2009. Auch hier lagen die Prognosen der Analysten mit einem Minus von nur 2,7 Prozent deutlich höher. Unbereinigt ging der Output um 4,1 Prozent im Jahresvergleich zurück. In den gesamten ersten zehn Monaten von Januar bis Oktober wurde ein Rückgang von 0,6 Prozent (kalenderbereinigt) ausgewiesen.

Der Rückgang wurde im Oktober vom Energiesektor angeführt, wo ein Minus von 6,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat notiert wurde. Bei der Herstellung von Konsumgütern konnte ein Plus von 0,3 Prozent im Monatsvergleich registriert werden, bei Vorleistungsgütern sank die Produktion hingegen um 0,2 Prozent. Investitionsgüter fielen im Vergleich zu September um 1,5 Prozent ab.

Der Rückgang im Oktober war ein „Symtom einer generellen Krise“, wie ein Istat-Sprecher mitteilte. Im Jahresvergleich mussten alle Sektoren Rückgänge verbuchen, ergänzte der Sprecher.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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