Kommentar
11:27 Uhr, 26.07.2024

Ist dieses Urgestein der Tech-Giganten wieder auf Wachstumskurs?

Erwähnte Instrumente

International Business Machines (kurz: IBM) ist schon seit Ewigkeiten in der Technologiebranche aktiv. Weit vor Künstlicher Intelligenz, weit vor dem Internet, ja sogar vor dem Computer: Genauer gesagt wurde IBM im Jahr 1911 gegründet und war ursprünglich auf Lochkarten und mechanische Zählmaschinen spezialisiert. Diese wurden beispielsweise für die damaligen US-Wahlen zur Stimmzettelauswertung verwendet. Auch in diesem Jahr wird in den USA wieder gewählt.

Wenn du mehr über mögliche Profiteure von Demokraten oder Republikanern nach der US-Wahl erfahren möchtest, findest du hier weitere Informationen.

Über 100 Jahre später ist das Unternehmen vor allem im Bereich Cloud-Computing und IT-Consulting tätig und stellt auch umfassende Software für seine Hardware und Infrastruktur bereit. Am Mittwoch, den 24. Juli, legte der Konzern die Zahlen für das abgelaufene Quartal Q2’24 vor und hat ordentlich abgeliefert. Ist dieses träge Unternehmen also tatsächlich wieder auf Wachstumskurs? Schauen wir uns dazu zunächst die Quartalszahlen im Detail an:

gemeldet erwartet
Umsatz [Mrd. USD] 15,77 15,61
EPS [USD] 2,43 2,20

IBM konnte vor allem in zwei Bereichen glänzen:

  • Automation (+15 % YoY) umfasst Lösungen zur Automatisierung von Geschäftsprozessen durch Robotic Process Automation, Business Process Management, künstliche Intelligenz (KI) und Content Management. Diese Tools steigern die Effizienz, reduzieren Fehler und optimieren Workflows.
  • Transaction Processing (+11 % YoY) fokussiert sich auf Systeme zur schnellen, sicheren und zuverlässigen Verarbeitung großer Transaktionsmengen. Dazu gehören IBM Z Mainframes, IBM CICS für Transaktionsserver, IBM MQ für Messaging Middleware und IBM Db2 für Datenbankmanagement.

Weitere Geschäftsfelder von IBM

Mit den beiden bereits vorgestellten Bereichen hat IBM sein Geschäft in insgesamt 8 Segmente unterteilt:

  • Red Hat (+7 % YoY) bietet Open-Source-Lösungen wie Red Hat Enterprise Linux (RHEL), Red Hat OpenShift (eine Kubernetes-Plattform) und Red Hat Ansible Automation Platform zur Modernisierung und Automatisierung von IT-Infrastrukturen an​
  • IBM Data & AI (-3 % YoY) umfasst Tools wie IBM Watson (KI-Plattform), IBM Cognos Analytics (BI und Datenvisualisierung) und IBM Db2 (Datenbankmanagement) zur effizienten Datenverwaltung und -analyse sowie zur Implementierung von KI​
  • IBM Security (+2 % YoY) bietet umfassende Sicherheitslösungen, darunter IBM Security QRadar (SIEM-Plattform), IBM Guardium (Datensicherheit) und IBM MaaS360 (MDM), um Unternehmen vor Cyber-Bedrohungen zu schützen und Compliance zu gewährleisten
  • Business Transformation (+3 % YoY): IBM unterstützt Unternehmen bei der digitalen Transformation durch Global Business Services (GBS) und IBM Garage, die Beratungs- und Innovationsdienste für die Neugestaltung von Geschäftsmodellen und -prozessen anbieten
  • IBM Technology Consulting (-3 % YoY) bietet Systemintegration und IT-Strategieberatung, um Unternehmen bei der Implementierung neuer Technologien und der Entwicklung langfristiger IT-Strategien zu unterstützen
  • IBM Application Operations (-4 % YoY) umfasst Anwendungsüberwachung und -management sowie Anwendungsmodernisierung, um die Effizienz und Leistung von Unternehmensanwendungen zu maximieren

Auf einen Blick!

Zwei Bereiche stechen besonders hervor:Automation (+15 % YoY) und Transaction Processing (+11 % YoY).IBM zeigt hier eine starke Performance und setzt auf innovative Technologien, um stärker zu wachsen!

IBM glänzt mit beeindruckenden Zahlen: Der Umsatz liegt bei 15,77 Mrd. USD (erwartet: 15,61 Mrd. USD) und das EPS bei 2,43 USD (erwartet: 2,20 USD).

Fundamentaldaten

Marktkapitalisierung 178,69 Mrd. USD
Angestellte 305.300
Hauptsitz Armonk, NY, USA

Leistungskennzahlen

Quelle: IBM IR

Der Umsatz von IBM ist die letzten Jahre moderat gewachsen, vor allem aufgrund von Akquisitionen. Die Nettomarge verbessert sich leicht, was eine effizientere Kostenkontrolle signalisiert. Trotz solider Erträge zeigt IBM insgesamt kein hohes Wachstum, was auf einen gesättigten Markt hindeutet.

Solvenzkennzahlen

Quelle: IBM IR

Obwohl die Gesamtschulden hoch bleiben, sind sie über die letzten Jahre leicht gesunken. Bargeld und Äquivalente bleiben stabil, was eine gute Abdeckung der kurzfristigen Verbindlichkeiten signalisiert. Der Free Cashflow bleibt positiv, was auf eine effektive Schuldenbewältigung und solide operative Leistung trotz erhöhter Schuldenlast hinweist.

Bewertungskennzahlen

aktuell Ø 5 Jahre
KGV 20,29 30,49
KUV 2,76 2,05
KBV 7,27 5,99
Quelle: stock3

Die aktuelle Bewertung von IBM zeigt eine höhere Marktbewertung im Vergleich zu dem historischen Durchschnitt, trotz moderatem Umsatz- und Gewinnwachstum. Dies spiegelt die Markterwartungen wider, die auf zukünftige Verbesserungen oder auf die starke Marktstellung von IBM setzt. Die Kennzahlen wie das Kurs-Umsatz-Verhältnis und das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegen über ihren fünfjährigen Durchschnitten und signalisieren eine optimistische Einschätzung durch den Markt.

Chart

Tages-Chart von IBM mit 50 & 200 SMA und Handelsvolumen | Quelle: stock3

Die Aktie läuft schon seit mehreren Jahren eher seitwärts, doch seit Mitte letzten Jahres kommt wieder etwas Schwung in den Trend rein. Nach den überzeugenden Quartalszahlen konnte die Aktie in der Spitze über 6 % zulegen. Bei 200 USD befindet sich das letzte markante Hoch.

Sollte die Aktie diese Widerstand überwinden, könnte sich ein Break & Retest Trading-Szenario ergeben. Das Problem: Das Allzeithoch aus dem Jahr 2013 befindet sich knapp über dem aktuellen Kurs bei 215 USD. Die Reaktion der Aktie in diesem Preisbereich sollte genau beobachtet werden. Nach einem Einstieg sollte der Stop bei ca 194 USD gesetzt werden. Der Take Profit sollte dann erfolgen, wenn der Aufwärtstrend gebrochen wird.

Diesen Trade kannst du mit einem Zertifikat der DZ Bank (WKN: DJ6B2V) umsetzen. Die Knock-Out Schwelle des Derivats liegt bei 151,37 USD, woraus sich ein Hebel von aktuell 4,62x berechnet. Bei IBM kannst du einen etwas größeren Hebel benutzen, da die Aktie eher schwankungsarm ist, und wir unseren Stop so eng gewählt haben

Fazit

IBM hat bewiesen, dass es auch nach über 100 Jahren in der Technologiebranche noch dynamisch sein kann. Besonders hervorzuheben sind die beeindruckenden Fortschritte in den Bereichen Automation (+15 % YoY) und Transaction Processing (+11 % YoY), die Effizienz und Sicherheit auf ein neues Level heben. Diese Innovationen steigern die Produktivität und optimieren Geschäftsprozesse nachhaltig.

Die optimistische Marktbewertung zeigt das Vertrauen der Investoren in IBMs Zukunft. Bei moderatem Umsatzwachstum bleibt der Free Cashflow positiv, und die finanzielle Stabilität des Unternehmens ist gesichert. IBM bleibt ein bedeutender Akteur in der Technologiebranche, der sich erfolgreich an neue Herausforderungen und Marktanforderungen anpasst. Die Zukunftsaussichten sind vielversprechend und das Unternehmen ist gut positioniert, um weiterhin erfolgreich zu sein. Die nächsten Quartale werden zeigen, ob das Unternehmen an die jüngsten Erfolge, vor allem im Software Segment anknüpfen kann.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert. Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der Goldesel Trading & Investing GmbH in einer Geschäftsbeziehung stehen. Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.

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