Kommentar
14:17 Uhr, 04.06.2013

Ist der Super-Zyklus bei Rohstoffen zu Ende?

Erwähnte Instrumente

  • Bonuszertifikat auf Brent Crude Rohöl ICE Rolling / Gold
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
    VerkaufenKaufen

Diese Frage drängt sich dem Anleger gerade vor dem Hintergrund einer schwächelnden chinesischen Wirtschaft immer mehr auf. Schließlich konnte insbesondere der Energie-Sektor in den vergangenen Jahren von den boomenden Schwellenländern profitieren, so Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo-Bank. Der Ölpreis ist allerdings nicht nur von der sinkenden Nachfrage aus dem Reich der Mitte belastet, sondern auch durch die hohen US-Lagerbestände und die fortwährende Rezession in Europa. Daran können auch die bestehenden geopolitischen Risiken wenig ändern. So notiert der Kurs für die Nordseesorte Brent in diesem Jahr schon fast 6 Prozent im Minus. Deutlich schlechter lief es allerdings bei den Edelmetallen, wobei Gold 2013 bereits mit knapp 17 Prozent unter Wasser liegt. Laut Hansen geben gerade die starken Abflüsse aus ETPs (Exchange Traded Products) noch immer Grund zur Sorge und behindern gleichzeitig eine deutliche Erholung.

Gold und Öl in einem Bonus-Papier

Um die Aussichten auf steigende Rohstoff-Preise steht es also trotz der bereits stark gefallenen Notierungen nicht allzu rosig. Ein einfaches Direktinvestment ist deshalb mit erheblichen Risiken behaftet. Vor diesem Hintergrund könnte das neue Gold/Öl-Bonus-Zertifikat der österreichischen Raiffeisen Centrobank (RCB) durchaus eine interessante Alternative darstellen. Als Basiswert fungiert ein Korb bestehend aus Gold und dem am kürzesten laufenden Future auf Brent Crude Oil (Front Month Future), wobei wie bei ähnlichen Produkten üblich auch hier wieder das berühmt-berüchtigte „Worst-of“-Prinzip zum Einsatz kommt. Denn im Gegensatz zu einem herkömmlichen Basket, bei dem das Risiko gleichzeitig über mehrere Werte gestreut wird, gibt auch in diesem Fall wieder das schwächere Underlying die allesentscheidende Richtung vor. Der andere Basiswert besitzt dagegen nur eine Art Statistenrolle. Da niemand weiß, welches Gut sich besser oder schlechter entwickelt, nimmt das Risiko gegenüber einem Einzel-Investment sogar entsprechend zu.

30-Prozent-„Worst-of“-Puffer

Im konkreten Fall ist die Marke bei 70 Prozent der beiden Startniveaus für Gold und Rohöl von besonderer Bedeutung, da hier am anfänglichen Feststellungstag kurz nach Zeichnungsende die Barriere fixiert wird. Sollte kein Basiswert zu irgendeinem Zeitpunkt während der 2-jährigen Laufzeit seine Kursschwelle erreichen bzw. unterschreiten, ist das Kriterium für eine Bonuszahlung erfüllt. In diesem Fall erhält der Anleger bei Fälligkeit im Juni 2015 eine Gesamtrückzahlung in Höhe von 1.160,- Euro, die neben dem Nennwert von 1.000 Euro auch die maximale Bonuszahlung von 160 Euro enthält. Kommt es jedoch zum Schwellenereignis, muss auch hier der tatsächliche Verlust des schlechteren Basiswertes am Ende vom Investor getragen werden. Sollten sowohl Gold als auch Öl bis zum Laufzeitende dagegen stark an Wert zulegen, würde sich allerdings wegen des Caps bei 116 Prozent an der Maximalauszahlung nichts ändern. Das Papier verfügt über eine zusätzliche Währungssicherung und schließt dadurch ein mögliches US-Dollar-Risiko aus.

Der BörseGo Tipp:

Da sich der Boden bei Rohstoffen derzeit schwer abschätzen lässt, bietet das mit einem 30-prozentigen Puffer ausgestattete Gold/Öl-Kombi-Produkt mit einer annualisierten Seitwärtsrendite von über sieben Prozent eine interessante Perspektive für die nächsten beiden Jahre. Es eignet sich damit auch zur Diversifizierung eines Depots. Allerdings sollten Anleger wegen des „Worst-of“-Prinzips eine Barriere-Verletzung für beide Basiswerte ausschließen können. Wer mit deutlich steigenden Rohstoff-Notierungen rechnet, könnte stattdessen ein Einzel-Produkt ohne Cap präferieren.

Gold/Öl-Bonus-Zertifikat quanto

Emittent/WKN:

Raiffeisen Centrobank / RCE6TH

Laufzeit:

08.06.2015

Preis: (in Zeichnung bis 05.06.2013)

Ausgabepreis: 100% (zzgl. 1,5% Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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