Kommentar
16:03 Uhr, 16.04.2013

iSMS: Marc Faber - "Bullenmarkt bei Gold geht weiter!"

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  • Gold
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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

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Marc Faber

Bullenmarkt bei Gold geht weiter!

"Ich liebe die Märkte, ich liebe die Tatsache, dass der Goldpreis jetzt einbricht, weil das eine exzellente Chance für Käufe eröffnen wird. Aber ich würde dazu gerne eines sagen: Derzeit schlagen viele Leute auf das Gold ein. Aber Gold hat sich seit seinem Hoch im September 2011 um 21 Prozent verbilligt. Apple ist gegenüber dem Hoch im vergangenen Jahr um 39 Prozent eingebrochen. Gleichzeitig ist der S&P 500 kaum ein Prozent höher als zum Hoch im Jahr 2007. Sogar nach der heutigen Korrektur ist der Goldpreis in der gleichen Zeit um 100 Prozent gestiegen. Der S&P 500 ist gerade einmal um zwei Prozent höher als im März 2000. Gold ist in dieser Zeit um 442 Prozent gestiegen. Ich bin also sehr glücklich darüber, dass wir jetzt einen Abverkauf haben, der zu einem bedeutenden Tief führen wird. Das Tief könnte bei 1.400 Dollar oder bei 1.300 Dollar sein. Aber ich glaube, dass der Bullenmarkt bei Gold noch nicht zu Ende ist. (…) Niemand weiß genau, wo das Tief liegen wird. Aber ich glaube, dass die fundamentalen Faktoren, die zum Goldpreisanstieg geführt haben, noch intakt sind. Ich möchte aber noch auf etwas anderes hinweisen: Heute brechen die Rohstoffe, inklusive Gold, ein. Gleichzeitig steigen die Kurse der Anleihen kräftig. Wenn man das Geschehen von außen betrachtet, deuten diese Vorkommnisse darauf hin, dass es starke deflationäre Tendenzen im System gibt. Wenn das der Fall wäre, würde ich keine Aktien kaufen, weil der Aktienmarkt in einem deflationären Umfeld von enttäuschenden Unternehmensgewinnen belastet würde."

"Alles ist möglich. In einer Wirtschaft, die von den Narren in den Zentralbanken abhängt, ist alles möglich. Denn man bekommt dadurch gigantische Blasen: Die Technologieblase im Jahr 2000, die Immobilienblase, die Rohstoffblase im Jahr 2008, als Öl von 78 Dollar auf 147 Dollar gestiegen ist, bevor es innerhalb von sechs Monaten auf 32 Dollar einbrach. Diese Art von Volatilität entsteht durch die expansive Geldpolitik und das endlose Gelddrucken."

"Bei Gold glaube ich, dass wir ein bedeutendes Tief innerhalb von einigen Wochen haben werden. Heute würde ich eher empfehlen, Gold zu kaufen. Ich glaube, dass sich Gold innerhalb der nächsten beiden Tage um 40 Dollar erholen kann. Aber der Abwärtstrend ist jetzt etabliert. (…) Wir sind jetzt bei Gold im Prinzip so überverkauft wie im Jahr 1987. Damals hatten wir eine starke Erholung. Als ein Trader würde ich am Markt wahrscheinlich recht schnell auf einen Rebound von 20 oder 40 Dollar spekulieren. Aber aus einer längerfristigen Perspektive würde ich dem ganzen Zeit geben, weil es sehr wohl sein kann, dass wir noch tiefer gehen werden. Ich bin nicht besorgt, ich bin glücklich, dass der Goldpreis endlich sinkt, weil das zu einem sehr guten Einstiegszeitpunkt führen wird."

Paul Krugman

Goldbugs liegen schon wieder daneben

"Der Einbruch bei Gold sollte als wirklich gute Nachricht gesehen werden, da er stark darauf hindeutet, dass die Sicht der Goldbugs und Inlflationsbefürchter - die sagen, dass wir alle Anstrengungen auf geld-und fiskalpolitische Impulse stoppen müssen, damit wir nicht in Weimar landen – in der Tat komplett falsch ist. Aber ich glaube, dass man sich selbst täuscht, wenn man glaubt, dass das alles einen Unterschied machen wird. Denn die Weltsicht der Inflationsbefürchter hat sich wiederholt als total falsch herausgestellt (bei den Zinsen, bei der Inflation, bei den Folgen der Sparpolitik). (…) Die Antwort der Goldbugs auf jede nicht eingetretene Vorhersage war die Behauptung, dass die böse Regierung die Wahrheit verschleiert. Die Zinsen sind tief? Das liegt daran, dass sie von der Fed gedrückt werden. Wie kann sie das jahrelang tun, ohne eine übermäßige Inflation zu erzeugen? Oh, eigentlich haben wir eine übermäßige Inflation, aber die offiziellen Zahlen werden gefälscht (und auch die inoffiziellen Zahlen sind Teil der Verschwörung). Ganz sicher wird die Antwort vieler Goldbugs auch auf die aktuellen Geschehnisse sein, „Verschwörung, Verschwörung“ zu rufen. Vielleicht, nur vielleicht, wird der Gold-Crash endlich die intellektuelle Kapitulation der Goldbugs bringen. Aber ich würde nicht darauf wetten."

John Taylor

Bald guter Einstiegszeitpunkt bei Gold

"Gold ist genauso gesunken wie die Bitcoins. Ich würde sagen, dass der Einbruch bei Gold Währungen wie den Dollar attraktiver macht. Bitcoins sind nur heiße Luft, ich würde kein Geld darin investieren. Es gibt keine Liquidität, niemand könnte jemals größere Summen darin verwalten. Es ist ein Spiel. Bei Gold glaube ich, dass wir uns einem guten Einstiegszeitpunkt nähern. Vor ungefähr zwei Wochen schrieben wir, dass es ungefähr zwei Wochen dauern könnte, bis wir ein Tief erreichen. Aber offensichtlich war die Bewegung viel aggressiver, als wir erwartet hätten. Wir haben uns noch nicht entschieden, zu kaufen. Es wäre der Versuch, in ein fallendes Messer zu greifen, und dieses Messer fällt ziemlich schnell. Wir würden deshalb auf jeden Fall erst eine Stabilisierung abwarten. Ich würde sagen, dass sich der Goldpreis irgendwo zwischen 1.250 und 1.400 Dollar stabilisieren könnte."

Alix Steel

Gold: Historischer Vergleich spricht für Tief bei 1.281 Dollar

"Ich habe mit einem Händler von RBC Capital Markets gesprochen, und er sagte, dass er so einen Einbruch wie bei Gold am Freitag in 40 Jahren des Tradings noch nicht gesehen habe. Eine außergewöhnliche Aussage. Die Panik am Goldmarkt begann am Freitag, nachdem Fed-Mitglieder noch stärker über eine QE-Reduzierung gesprochen hatten, sich die Inflationsbefürchtungen nicht bewahrheitet haben, Zypern Goldbestände verkaufen muss und Goldman Sachs dazu geraten hat, das Edelmetall zu shorten. Ein vierfacher Schlag also für den Goldmarkt. Seit 1975 hat es 13 Bärenmärkte bei Gold gegeben. Durchschnittlich betrug der Verlust dabei im Vergleich zum vorangegangenen Hoch 14 Prozent. Dieses Mal würde das einen Einbruch auf 1.281 Dollar je Feinunze bedeuten. Die Theorie bei meinen Quellen ist, dass es größere Institutionen gibt, die möglicherweise Gold verkaufen. Die Abwärtsbewegung am Freitag löste bei vielen Händlern Stop-Loss-Verkäufe aus, und es kam zu Margin-Calls, so dass der Impuls der Abwärtsbewegung zunimmt."

(Zitate teilweise redigiert)
Zusammenstellung/Übersetzung: Oliver Baron

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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