Kommentar
14:42 Uhr, 29.05.2012

iSMS: Der eigentliche Crash liegt noch vor uns

iSMS (Investors Social Media Sumup): Was prominente Investoren, Ökonomen und Börsenjournalisten twittern, bloggen und in den Medien sagen...

Peter Schiff

US-Wirtschaft: Wachstum basiert auf Schulden

Seit Ende 2008 wuchs die US-Wirtschaft nominal um insgesamt 798 Milliarden Dollar. Aber diese Zuwächse hatten einen sehr hohen Preis. Das US-Haushaltsdefizit belief sich im gleichen Zeitraum auf 4,2 Billionen Dollar!

Der eigentliche Crash liegt noch vor uns

Anders als uns gesagt wird, erholt sich die US-Wirtschaft nicht. In Wahrheit nehmen die Probleme zu. Der eigentliche Crash liegt in der Zukunft, nicht in der Vergangenheit. Und die fiskalischen und monetären Stimulierungsmaßnahmen der vergangenen Jahre haben nur zu einer Verschiebung, nicht zu einer Verhinderung weiterer Schmerzen geführt. Aber was schlimmer ist: Durch die Verschiebung der notwendigen Schmerzen werden die Probleme noch größer, so dass in der Zukunft noch mehr Medizin notwendig sein wird, um sie zu bekämpfen.

Wir graben uns selbst ein Loch

Wir haben uns etwas Zeit erkauft, indem wir riesige Probleme unter den Teppich gekehrt haben. Durch eine Kombination aus politischer Feigheit, wirtschaftlicher Unwissenheit und falschem Vertrauen graben wir uns selbst ein so tiefes Loch, dass es Generationen dauern könnte, wieder herauszukommen.

Marc Faber

Deutschland wird Eurobonds zustimmen

Eigentlich sollten Griechenland und einige andere Länder den Euro verlassen, aber wahrscheinlich wird Deutschland mehr Flexibilität zeigen und irgendwann Eurobonds zustimmen, so dass die Qualität des Euro leiden wird. Allerdings hat sich der Euro bereits sehr schwach entwickelt und könnte nun überverkauft sein, so dass er zusammen mit den Aktienmärkten einen Rebound hinlegen könnte. Ich denke, dass wir im vierten Quartal oder Anfang 2013 eine Rezession der Weltwirtschaft sehen werden, die Wahrscheinlichkeit dafür ist hoch.

Griechenland-Austritt wäre bullishes Signal

Ich denke der Markt wäre erleichtert, wenn Griechenland tatsächlich aus dem Euro austreten würde. Es gäbe Klarheit. Obwohl es nicht gut für die Banken und Versicherer wäre, sind die Märkte insgesamt überverkauft, so dass es bei einem Austritt zu einer Rally kommen könnte.

In China droht Asset-Deflation

Immer mehr Aktien in China brechen ein, vor allem von Unternehmen, die sensibel auf die gesamtwirtschaftliche Lage reagieren und die hochpreisige Produkte verkaufen. Das legt nahe, dass sich die Wirtschaft wahrscheinlich abschwächen wird, der Asset-Run endet und es zu einer signifikanten Asset-Deflation kommt.

Wirtschaftliche Verlangsamung in Indien und China gefährlicher als Griechenland-Krise

Es gibt andere, größere Themen als die Krise in Griechenland und Europa. Immer wenn sich alle auf eine Sache konzentrieren, übersehen sie vielleicht Themen, die viel wichtiger sind, wie die deutliche wirtschaftliche Verlangsamung in Indien und China.

Nouriel Roubini

Wo investiert Roubini sein Geld?

Wir rechnen mit einer Seitwärtsbewegung für den Rest des Jahres, so wie sich der Aktienmarkt im vergangenen Jahr seitwärts bewegt hat. Ich denke nicht, dass der Aktienmarkt in diesem Jahr abrutschen wird. Aber ich sehe von dem derzeitigen Niveau auch nicht viel Aufwärtspotenzial. Die Emerging Markets sind eine langfristige Geschichte. Langfristig wachsen sie mit 6% pro Jahr, während die Wirtschaft der entwickelten Volkswirtschaften (inklusive der USA) um 2% oder 2,5% wächst. Wenn man also langfristig investieren will, könnte man auf Emerging Markets setzen. Aber wenn man daran denkt, was in den nächsten Monaten passieren könnte, gilt folgendes: Kein Land ist eine Insel.

Amerikanische Unternehmen haben ein großes Europa-Exposure

Die amerikanischen Unternehmen haben ein großes Europa-Exposure, weil sie Fabriken und Geschäfte dort haben. Wenn Europa in die Rezession rutscht, werden die Gewinne dieser multinationalen Konzerne leiden. Außerdem gibt es nicht nur im europäischen, sondern auch im amerikanischen Aktienmarkt eine scharfe Korrektur, wenn es Anzeichen für Schwierigkeiten im europäischen Finanzsektor gibt. Als Griechenland im Frühjahr 2010 in Schwierigkeiten geriet, korrigierten die Aktienmärkte in Europa um 20%, und in den USA, Asien und den Schwellenländern gab es eine ähnliche Korrektur.

Was wird mit Griechenland passieren?

Es besteht das Risiko, dass Griechenland die Eurozone verlässt und es zu allen befürchteten Kollateralschäden kommt. Es besteht auch das Risiko, dass andere Länder es schwierig finden werden, Einsparungen umzusetzen. Es gibt eine erhebliche politische Unsicherheit in Europa, die sich auf die globalen Märkte auswirkt. Für mich sieht die Krise in Europa wie ein Zugunglück in Zeitlupe aus. Griechenland wird nicht das einzige Land bleiben, das seine Schulden restrukturieren muss. Falls Italien und Spanien angesteckt werden sollten, könnte die Eurzone in drei oder vier Jahren auseinanderbrechen.

Tim Schäfer

Frankfurter Banken: Falschberatung mit Fonds

Ich habe mich in einem Artikel kritisch mit den Perspektiven einer deutschen Bank auseinandergesetzt. Mir fiel bei meinen Recherchen auf, dass Kunden massenweise zweifelhafte Fonds untergejubelt worden sind, die mittlerweile kollabierten. Anleger haben hunderte Millionen Euro vor allem mit Immobilienfonds in den Sand gesetzt.

Gerald Celente

[Link "Facebook hat seinen Höhepunkt erreicht" auf geraldcelente-blog.blogspot.de/... nicht mehr verfügbar]

Ich habe bereits vor dem Börsengang gesagt, dass Facebook seinen Höhepunkt erreicht hat. Ja, Facebook wird noch für eine Weile da sein. Aber wer weiß, wie lange? Diese Dinge haben begrenzten Wert, wenn die Investments keinen Ertrag abliefern. Das Investment heißt Werbung. Und wer möchte schon auf Facebook werben, oder auf einer der anderen Seiten?

(Zusammenstellung: Oliver Baron, Redakteur BoerseGo.de)

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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