Analyse
09:10 Uhr, 24.07.2019

IROBOT - Vielen Dank, Mr. Trump!

Was im Aktienkurs passiert, wenn aus einem stark wachsenden Unternehmen ein Unternehmen mit stagnierenden oder schrumpfenden Gewinnen wird, sieht man eindrucksvoll am Kurs von iRobot. Die Aktionäre können sich unter anderem bei Trump und seinen Strafzöllen gegenüber China bedanken.

Erwähnte Instrumente

  • iRobot Corp.
    ISIN: US4627261005Kopiert
    Kursstand: 89,630 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • iRobot Corp. - WKN: A0F5CC - ISIN: US4627261005 - Kurs: 89,630 $ (NASDAQ)

Bereits mit den Zahlen des ersten Quartals enttäuschte der Roboterhersteller iRobot. Vor allen Dingen der Ausblick fiel negativ aus, die Aktie wurde abgestraft. Was das Management aber nun gestern nachbörslich vorlegte, hätten wohl auch die größten Pessimisten nicht erwartet. iRobot streicht die Jahresprognose komplett zusammen. Nachfolgend sehen Sie zunächst die Analystenerwartungen für 2019 und 2020 und die Berechnungen auf Basis des gestrigen Schlusskurses von 89,63 USD:

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Jahr 2018 2019e* 2020e*
Umsatz in Mrd. USD 1,09 1,28 1,48
Ergebnis je Aktie in USD 3,07 3,16 3,83
Gewinnwachstum 2,93 % 21,20 %
KGV 29 28 23
KUV 2,3 1,9 1,7
PEG 9,7 1,1
*e = erwartet

Die Analysten hatten ihre Gewinnerwartungen bereits reduziert, erwarteten 2019 nur ein leichtes Plus auf 3,16 USD je Aktie. Dem gegenüber stand immer noch ein KGV von 28 und das trotz des Kurssturzes in den vergangenen Wochen.

Doch diese Schätzungen müssen nun abermals überarbeitet werden. Wie das Unternehmen ankündigte, werde der Umsatz 2019 nur mehr eine Spanne zwischen 1,20 und 1,25 Mrd. USD erreichen, der Gewinn sich in einem Korridor zwischen 2,40 und 3,15 USD befinden. Nimmt man die Mitte der anvisierten Gewinnspanne von 2,78 USD, heißt das nichts anderes, als dass iRobot 2019 einen fast zweistelligen Gewinnrückgang verbuchen wird. Nur zur Erinnerung: Im Hoch war diese Aktie mit KGVs von 40 und darüber bewertet. Als Grund führt das Management vorrangig direkte und indirekte Auswirkungen der US-Strafzölle gegenüber China an. iRobot produziert in China, ist also von den Strafzöllen auch direkt betroffen.

An diesem Beispiel sieht man sehr gut, wie es im US-Techsektor laufen kann, sollten sich die Auswirkungen der Zölle in den kommenden Zahlen manifestieren. Bei sich abflachenden Gewinnreihen sind keine KGVs von 30, 40 oder darüber mehr aufrechtzuerhalten. Daran ändert auch eine Zinssenkung der Fed nichts.

Nun kann man argumentieren, dass iRobot das fundamentale Tief in Q2 gesehen haben könnte und das Wachstum im zweiten Halbjahr wieder zunimmt. Dennoch ist die Aktie selbst auf Basis der alten Gewinnschätzungen und eines vorbörslichen Kurses von rund 73,50 USD mit KGVs von 23 und 19 kein Schnäppchen.

So wie sich die charttechnische Konstellation aktuell darstellt, dürfte iRobot im heutigen Handel direkt im Bereich des Kreuzsupports bei 73,50 USD eröffnen. Reboundtrader können intraday darauf achten, ob sich dort eine Stabilisierung ergibt. Bleibt eine solche in den kommenden Tagen aus, dürfte der Titel die Tiefs aus dem Jahr 2018 und den langfristigen Aufwärtstrend ansteuern. Das entspräche in etwa Kursen um 58 USD. Auf der Oberseite hat sich der EMA50 Woche zuletzt als massive Hürde erwiesen und bildet mit der Horizontalen bei 94,85 USD einen Kreuzwiderstand.

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3 Kommentare

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  • Sascha Huber
    Sascha Huber Experte für Kryptowährungen

    Sorry, Basti, aber das ist mir zu einfach. Trump Bashing kann jeder. Ich bin auch KEIN Fan der Schutzzölle, aber... iRobot beklagt sich inzwischen seit MEHREREN Quartalen darüber, dass sie unter diesen leiden würden. Apple beispielsweise lässt auch in China produzieren, hat aber wohl keine sooo großen Probleme. Hinzu kommt dann auch noch, dass Unternehmen so heißen, weil sie bzw. die verantwortlichen Personen etwas unternehmen sollen, wenn es Probleme gibt. Anstatt also ständig über Trump und dessen Zölle zu lamentieren, hätte das Management längst aktiv werden müssen. Wenn also schon Danke, dann bitte: Danke, Mr. Colin Angle (CEO iRobot)!!

    12:38 Uhr, 24.07. 2019
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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