Iran-Konflikt: Öl steigt über 65 Dollar
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Nach Bekanntgabe eines Anstiegs der Rohöl-Lagerbestände in den USA am Mittwoch Nachmittag stieg Rohöl weiter an. Trotz der Tatsache, dass am Abend zudem ein deutlicher Anstieg der Ölimporte in die USA gemeldet wurde, konnten sich die Preise nicht beruhigen.
Spekulanten spielten die Konfliktsituation zwischen Iran, den USA und Europa. So brach Iran Anfang der Woche die UN-Verschluss-Siegel seiner Atomaufbereitungsanlage. Diese Anlage kann westlichen Berfürchtungen zufolge auch zur Anreicherung von atomwaffenfähigem Uran dienen. Die iranische Regierung gibt vor, ein Recht auf eine friedliche Nutzung der Kernenergie zu haben und brach deshalb die Siegel.
In der US-Regierung machte sich Unruhe und Besorgnis breit. Von mehreren Stellen wird gefordert, den UN-Sicherheitsrat wegen des Verstoßes Irans einzuschalten. Die iranische Regierung bezeichnete eine mögliche Anrufung des UN-Sicherheitsrats als „Schritt auf dem Pfad der Konfronation“, deutliche Worte aus Teheran, die von Spekulanten offenbar zum Kauf von Rohöl genutzt wurden.
Iran ist als wichtiges Mitglied der Organisation erdölfördernder Länder (OPEC) einer der größten Öl-Lieferanten weltweit. Die Haltung Irans gegen eine Anhörung vor dem UN-Sicherheitsrat wurde am Donnerstag durch chinesische Regierungssprecher untermauert. Sie unterstützen eine friedliche Lösung des Konflikts, bestätigte ein Regierungssprecher. Der UN-Sicherheitsrat habe keine Zuständigkeit; zuständig sei alleine die Atomenergiebehörde der Vereinten Nationen, so die Chinesen.
Letztere wird in UN-Kreisen jedoch als „zahnloser Tiger“ gesehen, so Berichte der „Tagesschau“, sollte sie nicht den UN-Sicherheitsrat in kritischen Fällen einschalten können. UN-Generalsekretär Kofi Annan forderte am Donnerstag die UN-Mitgliedsländer auf, einen Ausweg aus der „politischen Sackgasse“ zu finden. Er sehe die einzige Lösung des Konflikts in der Wiederaufnahme der Gespräche mit Iran. Auch die iranische Regierung schien zuletzt ihren Ton etwas zu entschärfen. Laut der „Tagesschau“ geht es der iranischen Regierung primär um Sicherheiten seitens der US-Regierung, die sich bisher jedoch wenig einsichtigt zeigte.
Zurück zum Öl: Technische Analysten weisen auf eine überkaufte Situation bei Rohöl hin. In den letzten Tagen seien die Ölmärkte auf der Käuferseite „heiß gelaufen“, und benötigen eine Abkühlung.
Ungeachtet dessen geht es im elektronischen Handel an der New Yorker Terminbörse weiter aufwärts. Die September-Futures für US-Leichöl verteuern sich gegen 14:20 Uhr MESZ im vorbörslichen Handel via NYMEX Access um 30 cents auf 65,20 Dollar. Am Mittwoch schloss September-Öl 1,83 Dollar im Plus bei 64,90 Dollar.
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