Bafin will Banken zur Krisenvorsorge verpflichten - Renault zeigt sich offen für Fiat Chrysler-Angebot
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- ifo Beschäftigungsbarometer sinkt
- Europawahl: CDU bleibt in Deutschland stärkste Kraft
- Irak will zwischen Iran und USA vermitteln
- Österreich: Kanzler Kurz muss sich Misstrauensvotum stellen
- NASDAQ zieht Übernahmeangebot für Börse Oslo zurück
- Volkswagen droht offenbar Millionenklage in Saudi-Arabien
- Deutsche Bank muss Trump-Unterlagen nicht sofort aushändigen
- Bitcoin-Rally hält an
- Fiat Chrysler will mit Renault fusionieren
- London: Auftrieb für Brexit-Partei
DAX
- Der deutsche Leitindex behauptet sich am Montag bei ruhigem Handel in positivem Terrain. Das Tageshoch vom Vormittag bei 12.124 Punkten konnte der DAX aber letztlich nicht halten. Es fehlt der Schwung, da feiertagsbedingt (Memorial Day) an der Wall Street nicht gehandelt wird. Thema des Tages ist die Europawahl vom Vortag. Dabei kam es größtenteils zu den erwarteten Ergebnissen. In Großbritannien darf man sich nach dem Erstarken der Brexit-Partei aber auf einen harten Schnitt mit der EU gefasst machen. Und in Italien werden die Europakritiker ebenfalls stärker. Innenminister Salvini die seiner Meinung nach „überholten" EU-Haushalsregeln neu diskutieren. Auch in der Autobranche geht es heute heiß her. Fiat Chrysler will Renault heiraten. Die Kurse der beiden potenziellen Partner schnellen regelrecht in die Höhe. Auch andere Branchenvertreter profitieren von der Meldung.
Chartanalysen des Tages
- EUR/USD-Tagesausblick: Positiver Wochenausklang
- DAX Tagesausblick: Seitwärtsphase über der Bastion 11850!
- GOLD-Tagesausblick - Neue Chance für die Bullen
- BRENT ÖL-Tagesausblick - Erholung noch nicht beendet
- BITCOIN & LITECOIN schießen auf neue Jahreshochs hinaus!
Unternehmensnachrichten
- Die Hornbach-Gruppe will im laufenden Geschäftsjahr den Fokus auf Kostenkontrolle legen und dadurch den Gewinn wieder steigern. Der Baumarkt-Konzern habe davor durch höhere Sachkosten und Umbauten etwas über seine Verhältnisse gelebt - „das hat zu Übertreibungen geführt", sagte der Vorstandsvorsitzende Albrecht Hornbach am Montag bei der Bilanzpressekonferenz. „Wir nehmen eine solche Kostenentwicklung nicht als dauerhaft hin und fordern Kostendisziplin ein." Die Schließung von Märkten oder Entlassungen seien aber nicht geplant.
- Volkswagen muss seinen Plan zum Einkauf von Batterien Insidern zufolge womöglich neu aufstellen. Es gebe Bedenken, dass ein Liefervertrag mit Samsung in Höhe von rund 50 Milliarden Euro platzen könnte, berichtete Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Samsung habe sich bereit erklärt, Batterien für etwas mehr als 20 Gigawattstunden zu liefern. Allerdings hätten sich während der Verhandlungen unterschiedliche Vorstellungen zu Produktionsvolumen und Zeitplan gezeigt. Dadurch sei die Lieferzusage auf ein Volumen von weniger als fünf Gigawattstunden reduziert worden.
- Der US-Börsenbetreiber Nasdaq hat sein Angebot für die Osloer Börse zurückgezogen. Unter den aktuellen Umständen sei nicht gewährleistet, dass die Mindestbedingungen für die Annahme erfüllt sind, teilte die Nasdaq am Montag mit. Aktionäre, die das Angebot zuvor akzeptiert hätten, seien nun von ihren Pflichten befreit. Mit dem Rückzug der Nasdaq wird eine Übernahme der Osloer Börse durch den niederländischen Börsenbetreiber Euronext wahrscheinlich.
- Volkswagen droht eine Millionenklage in Saudi-Arabien. Ein ehemaliger Bentley-Vertragshändler habe laut einem Bericht der „Welt am Sonntag" Klage beim Handelsgericht von Jeddah gegen den Konzern eingereicht. Das Unternehmen Al Ghassan Motors (AGM) von Scheich Ghassan A. Al Sulaiman mache mit seiner Klage einen Schaden von rund einer Milliarde saudischen Riyal geltend, weil Bentley auf Anweisung von VW seine Zustimmung zu einem Einstieg eines weiteren Investors in das Geschäft des saudischen Händlers verweigert habe, hieß es.
- Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat mit der Fraen Corporation in den USA ein Joint Venture im Bereich der Entwicklung und Produktion militärischer Zünder gegründet. Rheinmetall wird an dem Unternehmen mit dem Namen Rheinmetall Fraen Fuzes LLC 51 Prozent halten, der US-Partner 49 Prozent.
- Die Deutsche Bank muss Finanzunterlagen von US-Präsident Donald Trump vorerst nicht an den Kongress weiterleiten. Das teilte das zuständige Gericht in New York am Samstag mit. Diese Entscheidung betreffe auch das Institut Capital One Financial. Erst am Mittwoch hatte Bundesbezirksrichter Edgardo Ramos entschieden, dass die Deutsche Bank wie auch Capital One Financial zur Herausgabe der Finanzunterlagen verpflichtet sind.
- Der italienisch-amerikanische Autobauer Fiat Chrysler will mit dem französischen Rivalen Renault einen weltumfassenden Konzern erschaffen und legte ein Angebot für einen Zusammenschluss vor, wie der Konzern am Montagmorgen mitteilte. Renault hat die Gespräche bestätigt. Zuvor berichtete die Nachrichtenagentur Reuters über entsprechende Pläne. Es soll eine Fusion unter Gleichen werden. Die Muttergesellschaft solle an den Börsen in Mailand, Paris und New York gelistet werden. Der Verwaltungsrat von Renault wird am Vormittag über die Offerte beraten. Bei einem Zusammenschluss würde einer der größten Autokonzerne der Welt entstehen. Zusammen kämen die Hersteller auf mehr als 15 Mio. verkaufte Autos im Jahr. Damit würde ein neuer fusionierter Fiat Chysler-Renault-Konzern den aktuellen Weltmarktführer Volkswagen mit knapp 11 Mio. verkaufter Fahrzeugen deutlich übertreffen.
- Volkswagen will die Gespräche mit dem schwedischen Partner Northvolt zur geplanten Batteriezellenfertigung in Salzgitter in den nächsten Wochen intensivieren, wie Beschaffungsvorstand Stefan Sommer der "Börsen-Zeitung" sagte. Der Konzern zeigte sich zudem zuversichtlich, die für den angekündigten Aufbau einer eigenen Batteriezellfertigung in Deutschland notwendige politische Unterstützung zu bekommen. „Es gibt heute schon zahlreiche Unternehmen, die von der EEG-Umlage befreit sind", sagte Sommer. Auch die Batteriezellfertigung sei sehr energieintensiv, was eine Befreiung rechtfertigen würde. „Eine Ausnahmeregelung bezüglich der EEG-Umlage - sprich ein Wegfall - wäre aus unserer Sicht der richtige Schritt." Entscheiden müsse aber die Politik.
- Beim Energiekonzern Uniper wollen zwei weitere Vorstände wegen der Differenzen mit dem Großaktionär Fortum das Unternehmen verlassen. Die Vorstände Eckhardt Rümmler und Keith Martin wollten Uniper Ende November den Rücken kehren, teilte der Versorger mit.
- Der Hersteller von Hochleistungs-Lithium-Ionen-Batteriesystemen für Busse, Nutzfahrzeuge, Schienenfahrzeuge, Industriefahrzeuge, Schiffe und stationäre Anwendungen, Akasol AG, hat seinen Wachstumskurs im ersten Quartal 2019 fortgesetzt. Die Umsatzerlöse lagen für die ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres mit 9,1 Mio. Euro um 100,0 Prozent über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Der Auftragsbestand bis zum Jahr 2024 lag zum Stichtag 31. März 2019 auf einem konstant hohen Niveau von 1,47 Mrd. Euro.
- Der insolvente Fernsehgerätehersteller Loewe steht einem Zeitungsbericht zufolge vor einem größeren Personalabbau. Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ soll ein Großteil der knapp 500 Arbeitsplätze am Stammsitz Kronach gestrichen werden. Betroffen sei demnach hauptsächlich die Produktion.
Konjunktur & Politik
- Die Finanzaufsicht Bafin will ab dem ersten Juli den antizyklischen Kapitalpuffer von null auf 0,25 Prozent anheben und deutsche Banken damit zwingen, sich mit zusätzlichen milliardenschweren Rücklagen für einen möglichen massiven Konjunktureinbruch zu rüsten. Die Banken haben zwölf Monate Zeit, um diese Maßnahme umzusetzen. Bafin-Chef Felix Hufeld sagte, die Banken sollten in guten Zeiten Reservepolster aufbauen, um für schlechte Zeiten vorbereitet zu sein.
- Der chinesische Yuan gewinnt heute zum US-Dollar den fünften Tag in Folge leicht an Wert, nachdem der Chef der chinesischen Bankenaufsicht Spekulanten, die gegen die Landeswährung wetten, "riesige Verluste" angedroht hatte. Die Reaktion des Währungspaares hielt sich allerdings in sehr engen Grenzen, und schon wenige Stunden war die initiierte Aufwertung wieder weitestgehend neutralisiert. Der Yuan hatte seit Anfang Mai massiv an Wert verloren und sich wieder der kritisch beäugten Marke von 7,0 angenähert.
- Die Fusionspläne von Fiat Chrysler und Renault haben für Diskussionen gesorgt. Die französische Regierung hat das Vorhaben grundsätzlich begrüßt. Für Europa als Ganzes sei es gut, einen Industrie-Giganten zu haben, sagte eine französische Regierungssprecherin. Allerdings müsse sich Frankreich als Großaktionär von Renault die Konditionen des Geschäfts genau ansehen. Der französische Staat hält 15 Prozent an Renault und ist der größte Eigner des Autoherstellers. Renault hat sich am Montagmittag offen für das Angebot von Fiat Chrysler gezeigt. Der Verwaltungsrat werde die Möglichkeit einer solchen Annäherung untersuchen, teilte das Gremium mit.
- Die Einstellungsbereitschaft in deutschen Unternehmen nimmt weiter ab. Das ifo Beschäftigungsbarometer ist im Mai auf 100,3 Punkte gefallen, nach 101,5 Punkten im April. „Der Beschäftigungsaufbau der deutschen Wirtschaft verlangsamt sich“, kommentierte ifo Präsident Clemens Fuest. Das Verarbeitende Gewerbe sei der einzige Sektor, in dem die Unternehmen mit rückläufigen Mitarbeiterzahlen rechnen. „Damit setzte sich dieser Trend im dritten Monat in Folge fort“. Auch im Handel sank das Beschäftigungsbarometer. Im Dienstleistungssektor werden am meisten neue Mitarbeiter eingestellt. Jedoch nimmt auch hier die Einstellungsneigung eher ab. Einzig im Baugewerbe ist die Bereitschaft gestiegen, neue Mitarbeiter einzustellen.
- Die Kryptowährung Bitcoin hat am Montag ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Am Morgen wurde ein Bitcoin auf der Handelsplattform Bitstamp bei zuletzt 8.735 US-Dollar und damit rund sieben Prozent höher als noch am Freitag gehandelt. Damit stieg der Bitcoin auf den höchsten Stand seit etwas mehr als einem Jahr. Seit Ende 2018 legte der Kurs um rund 130 Prozent zu. Die Höchststände waren im Dezember 2017 bei fast 20.000 Dollar erreicht worden (siehe auch: BITCOIN & LITECOIN schießen auf neue Jahreshochs hinaus!)
- Die Brexit-Partei von Nigel Farage hat die Europawahl in Großbritannien mit großem Abstand gewonnen. Nach Auszählung von rund 90 Prozent der Wahlbezirke erhielt die Partei 31,6 Prozent der Stimmen. Zweitstärkste Kraft wurden die proeuropäischen Liberaldemokraten. Sie kamen auf 20,3 Prozent.
- Bei der Europawahl in Deutschland ist die CDU trotz schwere Verlusten stärkste Kraft vor den Grünen und der SPD geworden. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kommt sie auf 22,6 Prozent der Stimmen, das ist ein Minus von 7,4 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren. Die CSU legte um 1,0 Punkte auf 6,3 Prozent zu, die Grünen konnten mit einem Plus von 9,8 Prozent nun 20,5 Prozent erreichen. Die SPD stürzte um 11,5 Prozentpunkte auf 15,8 Prozent ab.
- Trotz der Rückgänge seit Jahresbeginn dürfte der Autoabsatz in China 2019 im Vergleich zum Vorjahr stabil bleiben. Das erwartet laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua der chinesische Automobilhersteller-Verband CAAM. Insgesamt soll der Absatz gut 28 Mio. erreichen. Auch die Zahl der Personenfahrzeuge sollte mit rund 23,7 Mio. Einheiten genau so hoch ausfallen wie 2018. Dabei werde mit einem Plus von 27 Prozent bei Autos mit alternativem Antrieb gerechnet.
- Nach dem Bruch der rechts-konservativen Koalition in Österreich wird heute eine Abstimmung über ein Misstrauensvotum erwartet, das Bun- deskanzler Sebastian Kurz zu Fall bringen könnte. Die größte Oppositionspartei, die Sozialdemokraten, beschlossen nicht nur Kanzler Sebastian Kurz, sondern der gesamten Regierung das Misstrauen auszusprechen.
- Die Krise zwischen Washington und Teheran eskaliert seit Monaten. Nun hat Bagdad angeboten, sich als Vermittler einzuschalten. Sein Land werde eine entscheidende Rolle spielen, um die Spannungen zwischen Teheran und Washington zu reduzieren, sagte Iraks Parlamentspräsident Mohammed al-Halbussi am Sonntag. Eine weitere Eskalation in der Region müsse verhindert werden.
- Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat den Anspruch Deutschlands auf EZB-Chefposten betont. „Es wäre sicherlich schlecht, wenn der Eindruck entsteht, dass es bestimmte Nationalitäten gibt, die von der EZB-Präsidentschaft grundsätzlich ausgeschlossen sind", warnte Weidmann.
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