Investmentchancen in Taiwan und Russland
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Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Die Experten von JPMorgan Asset Management sehen derzeit interessante Investmentchancen in zwei Schwellenländern: Taiwan und Russland. Die ungleichen Märkte böten vor allem aus volkswirtschaftlicher Sicht Potenzial. In beiden Ländern haben vor kurzem Wahlen wichtige Signale gesetzt, erläutert der Asset Manager. Bei der Präsidentenwahl in Russland siegte erwartungsgemäß Dimitri Medwedew, Wunschkandidat von Ex-Präsident Wladimir Putin. In Taiwan setzte sich dagegen mit überwältigender Mehrheit die oppositionelle Kuomintang-Partei mit Ma Ying-Jeou an der Spitze durch. "Während der Wahlausgang in Russland für Kontinuität in Politik und Wirtschaft steht, werden sich mit der neuen Regierung in Taiwan der politische Kurs und in der Folge die wirtschaftliche Ausrichtung stark verändern. Beides bietet Gelegenheiten für Anleger", unterstreicht Christian Preussner, Experte für Schwellenländer-Aktien bei JPMorgan Asset Management in Frankfurt.
Taiwanesische Aktien entwickelten sich in den vergangenen Jahren weniger dynamisch als Werte in anderen asiatischen Märkten. "Die politischen Spannungen zwischen Taiwan und China verhinderten eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit und verwehrten den taiwanesischen Unternehmen größtenteils den Zugang zu einem boomenden Markt. Entsprechend schwach präsentierte sich das Geschäftsklima", erläutert Preussner. Seit der Präsidentschaftswahl am 22. März habe sich die Stimmung jedoch erheblich gewandelt: Das Programm des neuen Präsidenten Ma Ying-Jeou ziele auf einen Friedensvertrag mit China und engere wirtschaftliche Beziehungen ab. Damit sollen nicht nur die Restriktionen für taiwanesische Unternehmen in China ein Ende haben und die Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern gestärkt werden. Zukünftig seien zudem direkte Flug- und Schiffsverbindungen zwischen Taiwan und dem chinesischen Festland geplant. Bisher waren langwierige Umwege über Hongkong oder Macao nötig, um die 700 km zwischen Taipeh und Shanghai zu überwinden. "Es ist zu erwarten, dass die Wirtschaft Taiwans, die die Schwäche des Technologie-Sektors nach der Jahrtausendwende deutlich zu spüren bekam, nun wieder in Schwung kommt: Die Effektivität und Produktivität in der gesamten 'Greater China-Region' sollte signifikant steigen und die taiwanesische Wirtschaft mehr Raum für Wachstum erhalten", betont der Marktspezialist. Der taiwanesische Aktienindex Taiex entwickelt sich aktuell entsprechend positiv und hat die anderen asiatischen Märkte und die globalen Schwellenländer seit Jahresanfang 2008 sogar deutlich übertroffen.
Nach Einschätzung von JPMorgan Asset Management bietet auch Russland nach wie vor interessante Perspektiven. Nachdem Putins Nachfolger Dimitri Medwedew bereits mehrfach betonte, dass er den Reformkurs fortsetzen wird, bleiben die politischen Weichen für ein robustes russisches Wirtschaftswachstum weiter gestellt. "Wir erwarten für 2008 ein BIP-Wachstum von 7,8 Prozent. Bei gleichzeitig niedrigen Bewertungen mit einem KGV von 14,5 ist der russische Aktienmarkt äußerst attraktiv", unterstreicht Preussner. Auch eine US-Rezession sollte die russische Wirtschaft kaum beeinträchtigen, denn traditionell seien die Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern weniger ausgeprägt. Selbst wenn die US-Rezession das gesamte weltweite Wachstum verlangsamen sollte, werde Russlands Wirtschaft nur marginal belastet - solange die Rohstoffpreise nicht rapide fallen. Zudem zeigen die russische Regierung und Zentralbank die Bereitschaft, angesichts einer Kreditverknappung Firmen und Banken bei Bedarf Zugang zu zusätzlichen Refinanzierungsmöglichkeiten zu geben.
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