Kommentar
09:05 Uhr, 30.03.2016

Investieren wie die Rockefellers

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Sich bei der Geldanlage an ethischen Kriterien zu orientieren, kann sich auszahlen. Super-Reiche wie die Rockefellers machen es vor.

Können Sie sich den Namen Rockefeller vorstellen, ohne zugleich an Öl zu denken? Auch künftig wird es sicher vielen Anlegern schwer fallen, die Rockefellers nicht mit Ölpumpen, Zigarren und Milliarden von Dollars zu verbinden. Zumindest das Geschäft mit dem „schwarzen Gold“ scheint für die Ur-amerikanische Familie Rockefeller künftig eine geringere Rolle zu spielen. Wie die Familie bekannt gab, trennt sich der Rockefeller Family Fund von Aktien des Ölriesen Exxon. Der Grund: Die Familie findet Anstoß daran, wie Exxon mit dem Klimawandel umgeht. Auch kanadischer Ölsand steht für die Rockefellers auf der Streichliste. Natürlich ist nicht auszuschließen, dass die Ölindustrie für die Rockefellers auch künftig noch ein mögliches Investitionsziel sein wird, doch lässt die Begründung der Familie aufhorchen. Das Verhalten Exxons im Zusammenhang mit dem Klimawandel sei „moralisch verwerflich“ so der Rockefeller Family Fund.

Trotz ethischer Kriterien nah am Mutterindex

Mit ihrer Meinung sind die Rockefellers nicht allein. Weltweit gibt es eine wachsende Nachfrage nach ethisch einwandfreien Investments. Ob Scharia-konforme Produkte für Investoren aus dem Mittleren Osten oder „keusche“ Investments für Organe der katholischen Kirche: Ethisch-moralische Kriterien gewinnen an Bedeutung. Inzwischen haben auch Versicherungsgesellschaften und andere institutionelle Anleger nachhaltiges Investieren entdeckt. Neben dem positiven Effekt für das öffentliche Bild spielen auch Eigeninteressen eine Rolle. Nachhaltigkeitskriterien umfassen heute auch Anforderungen an Mitarbeiterführung und ethisches Verhalten. Beispielsweise sorgten Regeln der Nachhaltigkeitsindizes von MSCI dafür, dass Volkswagen beim Ausbruch des Abgasskandals nicht in den Indizes vertreten war. Dennoch bewegen sich die Indizes so nah an ihren jeweiligen Mutterindizes, dass sich damit ein Portfolio einfach konstruieren lässt.

Nachhaltig und preiswert

Der UBS - MSCI World Socially Responsible UCITS ETF (WKN: A1JA1R) filtert einerseits moralisch verwerfliche Geschäftsmodelle aus und nimmt nur diejenigen Unternehmen in den Index auf, die im Branchenvergleich gemessen an den ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Führung) am besten abschneiden. Derzeit sind 138 Millionen Euro im Welt-ETF investiert. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,38 Prozent. Im laufenden Jahr legte der in Dollar gehandelte ETF 0,2 Prozent zu.

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Über den Experten

Markus Jordan
Markus Jordan
Finanzmarktanalyst

Markus Jordan ist seit knapp 20 Jahren im Wertpapierbereich aktiv. Er ist ein ausgewiesener Experte für Exchange Traded Funds (ETFs) und darauf basierende Anlagestrategien. Seit 2008 veröffentlicht er Deutschlands zudem das führende Magazin im Bereich Exchange Traded Funds (ETFs) – das EXtra-Magazin. Auf dem Internetportal www.extra-funds.de veröffentlicht er regelmäßig Fachbeiträge und News zum Thema passive Anlagestrategien. In zahlreichen Vorträgen und Webinare hat er in den vergangenen Jahren tausende Anleger von den Vorteilen passiver Anlageinstrumente überzeugt. Er steht für passive Anlagestrategien, Portfoliostrukturierungen mit ETFs und bietet Wissen und Strategien für einen langfristigen Kapitalaufbau und ist damit eine perfekte Ergänzung zu den aktiven Handelsstrategien vieler anderer Experten auf Guidants.

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