Kommentar
11:59 Uhr, 13.12.2017

Interview mit Carsten Umland

Hallo Carsten, schön, dass Sie heute Zeit für ein Gespräch mit uns haben. Gleich mal vorweg: Haben Sie heute schon für Ihren Triathlon trainiert?

Hallo! Ja, ich freue mich auch auf das Gespräch mit Ihnen. Trainiert habe ich heute auch schon. Für manche Menschen mutet das von außen etwas skurril an: 20-30 Stunden Training in der Woche für Triathlon. Aber ich schwimme schon seit ich 6 Jahre alt bin, dann kam irgendwann Radfahren und Laufen dazu. Von da an war es nicht weit, den ersten Triathlon zu machen. Das war 1988. Schon Wahnsinn wie sich der Sport seit dieser Zeit entwickelt hat.

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Stimmt, früher ist man noch mit Hollandrädern unterwegs gewesen (lacht). Sie sind jetzt schon ziemlich lange im Triathlon und im Trading dabei. Worin liegt Ihr Erfolgsgeheimnis?

Beständigkeit! Man kommt im Sport nicht voran ohne beständiges Training, immer und immer wieder. Es gibt Zeiten, da würde ich lieber auf dem Sofa sitzen, aber wenn man ein Ziel vor Augen hat, dann kann man sich eben auch mal zusätzlich aufraffen. Das zweite ist, eine Struktur zu haben. Ich liebe Strukturen! Es zeigt mir im Tages- und Wochenverlauf, wo ich stehe, wo noch Potential ist. Das Dritte ist, Schuster bleib bei deinen Leisten - immer schön die Bodenhaftung behalten.

Also nicht überdrehen, sonst hast Du über kurz oder lang echte Probleme, weil Dein Körper das Training gar nicht mehr umsetzen kann. Dann sind Achillessehnenreizungen wahrscheinlich nur das kleinste Problem das du hast. Und da hilft mir mein Trainer und Physiotherapeut mit dem ich schon seit einigen Jahren zusammen arbeite. Ja, das kostet eine Stange Geld, aber die Leistungssteigerungen und die Prävention vor Verletzungen ist enorm. Und genau so ist es im Trading. Ihr seid ja auch schon fast 20 Jahre am Markt! Habt viele Broker kommen und gehen sehen. Im Trading ist es wie mit dem Triathlon.

Traden - hinfallen - aufstehen - Krone richten - weitermachen.

Ich denke, dass viele Trader wieder aufhören, liegt nicht daran, weil Sie das Konto geplättet haben. Es ist das Durchhaltevermögen gepaart mit Struktur und eben dieser Bodenhaftung.

Es ist doch so: Das Konto wird eröffnet, weil man mal was von Börse gelesen hat und es, wenn es nach der Werbung geht, ja so furchtbar einfach ist die erste Million zu machen. Dann kommt nach einigen Wochen das böse Erwachen. Die Verluste mehren sich, man wird frustriert und kommt in den Flow: „Jetzt kämpfe ich und zeige es euch allen“.

Und - was passiert dann? Man verliert die Bodenhaftung. Klar, es wird mit viel zu großen Positionen an der Börse gehandelt, mit dem Ziel, erstmal nur den alten Kontostand wieder herzustellen. Von Struktur ist da aber meiner Meinung nach nichts zu sehen. Im Gegenteil - das ist operative Hektik (lacht).

Hinterher muss man sich eingestehen, dass das perfekte Setup im Börsenhandel in etwa so ist, wie den Schatz am Ende des Regenbogens zu finden. Man läuft ständig hinterher und findet ihn doch nicht.

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Würden Sie aus Ihrer Erfahrung heraus sagen, dass Trading grundsätzlich erlernbar ist?

Ja, vom Grundsatz her schon. Aber als angehender Trader sollte man genügend Zeit einplanen. Von Programmen wie „In einer Woche zum Börsenmillionär“ halte ich nichts. Es geht darum mit Struktur und Beständigkeit zu lernen. Dafür habe ich seit letztem Jahr die „Class of Trading“ gegründet.

Dort wird der Trader 12 Monate lang beim Traden begleitet. Intensive Online-Schulungen und Präsenzworkshop auf Mallorca inbegriffen. Das Feedback der bisherigen Teilnehmer war überwältigend! Nach Aussage der Teilnehmer habe ich die Trader vor bösen Kapitalverlusten bewahrt und hin zu einem stringenten, nachvollziehbaren Handel geführt. Die Vision der „Class of Trading“ ist „Gemeinsam erfolgreich Traden lernen“.

Abschließend Carsten, was würden Sie unseren Lesern für Tipps im Börsenhandel mit auf den Weg geben?

1. Geduld: Bereiten Sie sich auf eine lange Reise vor. Traden lernen ist ein Prozess, der Monate, eher Jahre dauert.

2. Verlieren Sie nicht die Bodenhaftung: Auch wenn es mal besonders gut für Sie läuft, halten Sie sich immer an Ihr Risikomanagement. Überdrehen Sie nicht Ihre Trading-Positionen.

3. Strukturiert lernen: Suchen Sie sich einen Mentor/Coach, der Sie über die Anfangszeit im Trading

begleitet. Er kann Sie vor bösen Verlusten im Trading bewahren.

Vielen Dank für das interessante Interview, Carsten.

Ja, ich bedanke mich auch bei den Lesern, dass ich Trading mal von der Seite des Sports beleuchten durfte.


Risikohinweis:
Dieser Artikel ist die persönliche Meinung des Autors. Er dient lediglich als Information. Diese Analysen dürfen nicht als Anlage- oder Vermögensberatung interpretiert werden. Eine Investitionsentscheidung bezüglich irgendwelcher Wertpapiere oder sonstiger Finanzinstrumente benötigt das Hintergrundwissen Ihrer persönlichen Situation, welche der Autor nicht kennt. Dieser Inhalt veraltet und wird nach Veröffentlichung nicht aktualisiert.

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Über den Experten

Roland Jegen
Roland Jegen
Trading Experte

Roland Jegen ist seit über 15 Jahren an der Börse aktiv. Seit 2016 arbeitet er als Trading-Experte bei WH SelfInvest. Neben der klassischen Chartanalyse gehören Auction Market Theory und Volume/ Market Profile sowie automatisierte Handelssysteme zu seinen Steckenpferden. Er veröffentlicht regelmäßig technische Analysen zu US-Aktien für den Neobroker Freestoxx.

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