Internationale Aktienmärkte im Blick
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USA: In der letzten Woche wurden die USA von dem Hurrikan „Rita“ heimgesucht, der aber glücklicherweise jedoch weniger Zerstörungen brachte als erwartet. Die US-Notenbank hat trotz Sorge vor einem Konjunkturdämpfer durch Hurrikan „Katrina“ und „Rita“ die Leitzinsen erneut um 0,25 Prozent auf 3,75 Prozent angehoben. Der Aktienmarkt geriet unter Druck, da sich herauskristallisierte, dass die US-Notenbank ihre aggressive Tendenz im Hinblick auf weitere Zinsanhebungen beibehält. Auf Portfolioebene bleiben wir in der Energiebranche übergewichtet. Wir beurteilen den US-Konsum, der weiter schwach ausfällt, nach wie vor zurückhaltend. Rohstoffe (insbesondere Gold) haben sich nach dem Hurrikan „Katrina“ weiterhin gut entwickelt.
Europa: Im Zentrum des Interesses an den europäischen Märkten stand in der letzten Woche nach wie vor das nicht eindeutige Wahlergebnis in Deutschland. Darüber hinaus verarbeitete der Markt das Vorhaben von Porsche, einen 20-prozentigen Anteil an VW (zu Kosten von 3 Mrd. EUR) zu übernehmen, um so mögliche Übernahmeangebote von ausländischen Unternehmen abzuwehren. Porsche argumentierte, dass diese Beteiligung die industriellen Synergien zwischen den beiden Unternehmen verbessern wird und es Porsche dadurch ermöglicht, von der Expertise von VW zu profitieren. Im Hinblick auf die Portfolioaktivitäten sind wir in den Branchen Öl und Gesundheitswesen derzeit übergewichtet, während wir die Segmente Finanzen und Telekommunikation untergewichten.
Großbritannien: Einer der wichtigsten Faktoren für die Entwicklung des Marktes in Großbritannien bleiben die M&A-Aktivitäten - und zwar sowohl die realisierten als auch die nur gerüchteweise verlautbarten. Obwohl das Segment der mittelgroßen Unternehmen in diesem Jahr die intensivsten Aktivitäten verzeichnete, stellen wir nun zunehmende Unternehmensaktivitäten im Bereich der Standardwerte fest. In der letzten Woche wurden am Markt wieder einige Neuemissionen begeben. Einer dieser Börsengänge betraf die Kazakhmys PLC, ein Kupfer-Abbauunternehmen, das eine Börsennotierung an der London Stock Exchange anstrebt. Die im Zusammenhang mit diesem Börsengang frei werdenden Mittel sollen sowohl zum organischen Unternehmenswachstum als auch zu Übernahmen genutzt werden. Dies wird es dem Unternehmen ermöglichen, sich die Rohstoffvorkommen in Kasachstan zu Nutze zu machen.
Japan: Japan hat sich auch in der letzten Woche erfreulich entwickelt. Dabei trugen auf den Binnenmarkt ausgerichtete Titel, Banken und Wertpapierhändler weiterhin sehr stark zu den Ergebnissen bei. Marktbreite Titel entwickelten sich wieder einmal besser als kleinkapitalisierende Unternehmen. Das Land profitiert außerdem von internationalen Käufen. Was die Nachrichtenlage betrifft, so war die letzte Woche recht ruhig. Sony gab jedoch eine Restrukturierung bekannt, die zum Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen führen könnte. Darüber hinaus steht in den nächsten Tagen die Veröffentlichung der aktuellen Tankan-Umfrage an.
Asien & Schwellenländer: In der letzten Woche stachen insbesondere Australien und Korea hervor, da beide Länder aufgrund hoher internationaler Käufe Allzeithochs erreichten. Insgesamt verlief in Asien der letzte Monat insbesondere für die Rohstoffbranche sehr gut. Die Nachfrage aus China blieb ebenfalls hoch. Wir sind der Auffassung, dass der Rohstoffsektor auch in Zukunft ein hohes Wachstumspotenzial bietet.
In Lateinamerika haben wir bereits seit einiger Zeit auf das Thema Rohstoffe gesetzt, ziehen jedoch weitere Käufe in Betracht. Branchen aus dem Konsumumfeld zählten ebenfalls zu den besten Titeln innerhalb der Region, obwohl das Bewertungsniveau in einigen Segmenten allmählich einen etwas ausgereizten Eindruck macht.
Anleihen: In der letzten Woche lagen die Anleiherenditen auf ihrem höchsten Stand seit sechs Wochen. Sie reagierten damit auf die jüngste Serie von Hurrikans sowie die Entscheidung der US-Notenbank, die Leitzinsen weiter anzuheben. Im Segment Unternehmensanleihen mit Investmentstatus zieht das Emissionsvolumen allmählich an, wenn auch nur sehr schleppend. Auf Branchenebene sind wir im Bereich Energie derzeit übergewichtet. Dies betrifft speziell die Schwellenländermärkte. Außerdem gewichten wir Unternehmensanleihen mit niedrigerer Bonität über. Die Zinsdifferenzen von Hochzinsanleihen weiteten sich im Wochenverlauf deutlich aus. Wir stellen allmählich zunehmende Käufe von Anleihen mit niedrigerer Qualität sowie zyklischerer Titel fest.
Quelle: Threadneedle
Die im Jahre 1994 gegründete Investmentgesellschaft Threadneedle Investments ist heute die drittgrößte Publikumsfondsgesellschaft Großbritanniens und zählt mit einem verwalteten Anlagevolumen von 88,6 Milliarden Euro - davon 19,2 Milliarden Euro in Publikumsfonds - zu den namhaftesten Investmentgesellschaften in Europa (Stand: 31.12.2004). Threadneedle konzentriert sich ausschließlich auf die Verwaltung von Kundengeldern. Ziel ist es, effektive Investmentlösungen anzubieten, die überdurchschnittliche Erträge und einen hervorragenden Kundenservice kombinieren.
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