Kommentar
13:00 Uhr, 25.06.2008

Interessante Marktkonstellation vor dem US Zinsentscheid heute Abend

Erwähnte Instrumente

Am heutigen Tag tagt wieder der Offenmarktausschuß der US Notenbank (FED), der Zinsentscheid dürfte um 20:15 Uhr bekanntgegeben werden. Just zu diesem wichtigen Termin liegt aus charttechnischer Sicht eine interessante Marktkonstellation vor.

Der US Bankenindex ($BKX) steht in dieser Woche auf einer zentralen Unterstützung bei ca. 60,50 Punkten und auch der DOW Jones bewegt sich zeitlich wieder auf einer sehr wichtigen Unterstützungszone bei ca. 11.750 Punkten. Eine Unterstützungszone, die aus dem ehemaligen Allzeithoch von 2000 herrührt. Eine Unterstützung, die die Korrekturen im Januar und März dieses Jahres stopen konnte.

Beide Indizes haben die Möglichkeit erneut mittelfristige Böden auszubilden. Vorsichtig formuliert, die "Möglichkeit"!

Übrigens die Erwartungshaltung des Marktes in Bezug auf die Leitzinsentscheidung sieht wie folgt aus. Der Markt erwartet zu 90% einen unveränderten Leitzins bei 2%.

Im Folgenden die Charts aus Analysen und Meldungen, die ich in den zurückliegenden Tagen veröffentlicht hatte.

Die aktuelle richtungssuchende Marktphase, führt dazu, dass man als Anleger vermehrt mit Fehleinstiegen konfrontiert ist. Solche Marktphasen überlebt man als Anleger mit einem sinnvollen Risiko- und Moneymanagement. Wer ein solches nicht kennt und nicht anzuwenden weiß, der steigt mehrfach ein, wird mehrfach ausgestopt und macht dabei zu hohe Verluste, um wieder auf einen grünen Zweig zu kommen.

Fakt ist, dass es solche Marktphasen immer wieder geben wird. Fakt ist, dass man mit einem guten Risiko- und Moneymanagement solche Marktphasen gut bewältigen kann. Fakt ist, dass man mit einem guten Risiko- und Moneymanagement auch größere Fehltradeserien aushalten kann, ohne zu sehr in die Defensive zu geraten.

Deshalb nutze ich nochmals Gelegenheit auf das Moneymanagement Tutorial meines Kollegen Marko Strehk hinzuweisen.

Das ist der Schüssel zum Erfolg - Money Management - Bitte hier klicken

PHLX Bank Index ($BKX) Anbei zunächst eine Aufstellung der Aktien, die in diesem Index gelistet sind.

Kursverlauf seit 1993 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Monat)

US Bankensektor - Zeit zu drehen!? - Bitte hier klicken.

DOW Jones DOW Jones - Sie drehen ihn ?! - Bitte hier klicken.

Kursverlauf (oben) seit Anfang 2008 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)
Kursverlauf (Mitte) seit 1998 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Monat)
Kursverlauf (oben) seit 1970 (Linienübersichtschart)

DAX und DOW Jones haben die Chance auf einen Boden

Datum 23.06.2008 - Uhrzeit 09:00

Diese in vorsichtigem Ton vorgetragene Einschätzung basiert auf aktuellen Sentiment- und Chartauswertungen. Das Sentiment ist stark bärisch eingefärbt, insbesondere die Nachrichtenlage aus dem US Bankensektor bleibt angespannt. Die Berichterstattung sollte man sich jedoch ganz genau beobachten. Witzigerweise gab es gerade hier in deutschsprachigen Medien Berichte mit unseriösen Kommentierungen.

Extreme Readings der Sentimentindikatoren sind für mich lediglich ein Teil der (chart)technischen Analyse. Gleichzeitig sollte auch die Charttechnik entsprechende Signale liefern. Und das tut sie.

Ich hatte bereits darauf hingewiesen, dass der US Bankindex ($BKX) auf einem zentralen Unterstützungsbereich bei 60,50-63,50 Punkten aufgesetzt ist. Damit besteht erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der US Bankensektor in Kürze eine deutliche Kurserholung starten könnte. Zunächst bis 75 Punkte. Ein Rebreak über 75 Punkte würde eine größere Erholung in Richtung 95 Punkte ermöglichen. Letzteres ist aber ersteinmal Zukunftsmusik. Und Sie wissen schon ... wenn die US Banken einen mittelfristigen Boden bauen können, dann gibt dies dem breiten Aktienmarkt, sprich S&P 500 Index und DOW Jones, deutlichen Auftrieb.

US Bankindex ($BKX) : 63,68 Punkte

Kursverlauf seit 1993 im Monatschartintervall (1 Kerze = 1 Monat)

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Gleichzeitig bewegt sich der DOW Jones mit aktuell 11.842 Punkten nahe seiner markanten Tiefs von Januar und März. Das Januartief lag bei 11.634 Punkten und das Märztief bei 11.731 Punkten. Die Aufwärtstrendlinienvariante seit 2004 bei 11.920 Punkten ist mit den Kursabgaben vom zurückliegenden Freitag leicht unterboten.

Der US Bankindex auf zentralen UNterstützungsniveau bei 60,50-63,50 Punkten, der DOW Jones ebenfalls mit einem analogen Unterstützungsbereich bei 11.634 - 11.731 Punkten.

Wir nennen das auch Intermarketkorrelationscluster. Es erhöht die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten der Prognose. Ausgehend von 11.634 - 11.731 Punkten hat der DOW Jones eine gute Chance auf eine mittelfristige Wende nach oben mit einer mittelfristigen Kurserholung in Richtung 13.200 Punkte.

DOW Jones : 11.842 Punkte

Kursverlauf vom 07.07.2006 bis 23.06.2008 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)

Seit 6 Wochen konsolidiert der DAX, seit 6 Wochen kommen die Notierungen ausgehend von ca. 7.200 Punkten zurück. Bei 6.500-6.575 Punkten trifft diese Konsolidierung auf eine relevante charttechnische Unterstützungszone, die sich aus dem 61,8% Fibonacci Retracement der Aufwärtsbewegung seit März und dem Kursniveau des Januartiefs herleitet.

Insofern hat der DAX gerade auch angesichts der US Vorgaben eine gute Chance im Bereich von 6.500-6.575 Punkten einen mittelfristigen Boden auszubilden und wieder in Richtung 7.200 Punkte anzusteigen.

DAX : 6.578 Punkte

Kursverlauf vom 03.11.2006 bis 23.06.2008 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)

Wie sollte man sich angesichts des noch immer unsicheren Marktumfelds als Anleger verhalten. Ich persönlich handele in einem solchen Marktumfeld, das noch immer nach seiner mittel- bis langfristigen Ausrichtung sucht, eher nicht direkt potentielle Wendepunkte. Ich warte auf mögliche Bestätigungen solcher Punkte. Das heißt, ich lasse andere Marktteilnehmer die Vorarbeit machen und versuche mich dann in angelaufene Trends, beispielsweise in Aufwärtsbewegungen, einzuklinken.

Wer direkt solche markanten Unterstützungsbereiche handelt, wie in dieser Chartbesprechung besprochen, der sollte konsequent mit Stoploss arbeiten. Entweder die Wende kommt und man hat tatsächlich den Bereich eines Tiefs kaufen können oder aber die Wende kommt nicht. Und wenn sie nicht eintritt, gilt es sich ausstopen zu lassen. Kommen Sie nicht auf die sonderbare Idee, einzukaufen und dann bei Nichteintreten der erwarteten Kurserholung zu hoffen, dass es "ja irgendwann" hochgehen muß. Das Prinzip Hoffnung spielt im Alltag vieler Menschen eine wichtige Rolle, es ist Teil vieler Religionen, es ist ein unheimlich starkes emotionales Prinzip, nur an der Börse ist Hoffnung der Anfang des Endes.

Beste Grüße,
Ihr Harald Weygand

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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