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11:01 Uhr, 14.04.2010

Intel – eine Geschichte, kein Märchen

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Santa Clara (BoerseGo.de) - Intel hat die Investoren, Analysten, Beobachter kurzum die Experten auf dem falschen Fuß erwischt. Mit derart guten Zahlen hatte nämlich niemand gerechnet. Die positive Enttäuschung entlud sich folglich prompt im nachbörslichen Handel. Die Aktie von Intel gewann über drei Prozent hinzu.

Und weil es so schön war, Erlöse von 10,3 Milliarden $ statt erwarteter 9,84 Milliarden, zog der Chiphersteller die Börsen der asiatischen Welt nach oben. Weil Europa so folgsam ist, wurden auch die europäischen Börsen nach oben gehievt. Ein Händler sagte folgerichtig “Intel ist eben die Geschichte, heute“. Und während sich mit den erfreulichen Intel-Zahlen auch das Sentiment weiter nach oben bewegt, vergessen viele, dass man aufhören soll, wenn es am schönsten ist. Die UBS zum Beispiel, die hob das Kursziel für Intel um zwei US-Dollar auf 32 Dollar an. Oder die Credit Suisse, die Schweizer hoben ihre Erwartung für den S&P500 deutlich an. Zum Jahresende erwarten sie den breiten US-amerikanischen Aktienindex bei 1.270 Zählern. Das sind 13 Prozentpunkte mehr als bislang. Doch Vorsicht ist angesagt. Die Weltwirtschaft kommt zwar langsam wieder in Schwung, vor allem die Volkswirtschaften Asiens entpuppen sich als Treiber, doch das Sorgenkind bleiben die USA. Der Arbeitsmarkt liegt nach wie vor am Boden, Besserung ist nicht in Sicht. Trotz der Niedrig-Zins-Politik der Fed. Diese Politik muss im übrigen mal beendet werden, damit die Fehler von 2001 nicht wiederholt werden. Das lange Festhalten an Niedrigzinsen ermöglichte nämlich erst das Entstehen der Eigenheim-Blase und damit die Not der Eigenheimer heute.
Die US Bank Merrill Lynch ist es denn auch, die schon heute zur Vorsicht rät. Weil das Sentiment bullisch geworden ist, nehmen die Analysten von Merrill Lynch zumindest dem Europäischen Markt gegenüber eine neutrale Position ein. Gewinnmitnahmen werden angeraten. Kein Wunder. In knapp zwei Wochen beginnt der Monat Mai. Und im Monat Mai werden Börsengeschichten oft beendet.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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