Institutionelle wollen stärker in Small Caps investieren
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Fast die Hälfte der institutionellen Investoren in Deutschland investiert in Small Caps – das ergab eine Umfrage unter 202 institutionellen Anlegern im Auftrag von AXA Investment Managers. Der Studie zufolge haben Nebenwerte bei 43 Prozent der Institutionellen einen Platz im Portfolio. Der Anteil von Small Caps am Aktienportfolio liegt im Mittel bei 15 Prozent. Demnächst könnte diese Zahl jedoch noch höher ausfallen: So gaben immerhin 28 Prozent der Befragten an, ihr Small-Cap-Exposure werde sicher oder sehr sicher steigen. Mit einem sinkenden Nebenwerte-Anteil rechnen lediglich 13 Prozent. Positive Veränderungen deuten sich insbesondere bei Versicherungen und Pensionskassen sowie Family Offices an – hier wollen jeweils 53 und 32 Prozent den Small-Cap-Anteil erhöhen. „Dieses überraschend positive Ergebnis zeugt davon, dass institutionelle Anleger zunehmend erkennen, wie wertvoll Nebenwerte sein können“, erläutert Uwe Diehl, Head of Client Group Germany & Austria bei AXA IM. „Schließlich ist wissenschaftlich gut belegt, dass eine Small-Cap-Beimischung zu einem Portfolio aus Standardwerten langfristig zu höheren Renditen führt – und das bei gleich bleibender Volatilität.“
Family Offices investieren am häufigsten in Small Caps, Stiftungen und Kirchen am seltensten
Die von den institutionellen Investoren genannten Gründe für Investments in Nebenwerte passen zu der Einschätzung Diehls. Der Befragung zufolge investieren 65 Prozent der bereits engagierten Anleger in Small Caps, weil sie das Wachstumspotenzial kleinerer Titel nutzen und Zukunftsmärkte erschließen wollen. Fast ebenso viele, 64 Prozent, nannten Diversifikation und Risikostreuung als Investmentmotive. Immerhin 47 Prozent setzen auf Small Caps als Performancetreiber.
Offen für Small Caps zeigten sich in der Studie vor allem Family Offices: 83 Prozent der Befragten aus dieser Gruppe haben sich schon mit der Anlageklasse auseinandergesetzt, fast zwei Drittel (63 Prozent) sind auch bereits investiert. Ebenfalls überdurchschnittlich interessiert sind Kreditinstitute: 65 Prozent von ihnen haben sich bereits mit Small Caps auseinandergesetzt, 46 Prozent sind auch investiert. Sehr zurückhaltend sind dagegen Stiftungen und Kirchen, wenn es darum geht, Aktien kleinerer Unternehmen in ihr Portfolio aufzunehmen. So gab nur ein Drittel der befragten Vertreter dieser Investorengruppe an, sich bereits mit der Anlageklasse auseinandergesetzt zu haben. Tatsächlich investiert sind lediglich 21 Prozent. Steigerungspotenzial gibt es auch bei Versicherungen und Pensionskassen: 54 Prozent der Befragten aus diesem Segment haben sich bereits mit Small Caps auseinandergesetzt, 35 Prozent sind tatsächlich investiert.
Vor allem Informationsdefizite verhindern Investments in Small Caps
Als wichtigste Gründe gegen eine Beschäftigung mit Small Caps nannten die Befragten in der Mehrzahl Informationsdefizite (62 Prozent) und restriktive Anlagerichtlinien (54 Prozent). Dass Small Caps grundsätzlich zu riskant seien, gab dagegen nur eine Minderheit (41 Prozent) als Hindernis an. Auf die Frage, warum sie aktuell nicht in Small Caps investiert seien, gaben 68 Prozent an, Nebenwerte seien nicht Teil der strategischen Asset Allocation. Zu geringe Kenntnisse über die Anlageklasse wurden am zweithäufigsten genannt (46 Prozent). Als größte Herausforderungen bei Investments in Small Caps nannte die Mehrheit der Befragten mangelnde Transparenz (74 Prozent) und Volatilität der Anlageklasse (58 Prozent). Auch einen kompetenten Asset Manager zu finden, bereitete einem Großteil (50 Prozent) der Studienteilnehmer Probleme. „Dass für viele Investoren vor allem Informationsdefizite die Beschäftigung mit Small Caps oder Investments in die Anlageklasse verhindern – und nicht etwa grundsätzliche Vorbehalte – ist aufschlussreich“, kommentiert Uwe Diehl, die Ergebnisse der Studie. „Das ist ein Punkt, an dem auch wir als einer der führenden Asset Manager im Small-Cap-Bereich ansetzen können. Wenn etwa ein institutioneller Anleger skeptisch ist, weil er keine Researchkapazitäten für das Small-Cap-Universum hat, springen wir in die Bresche. Es ist auch unsere Aufgabe zu erläutern, warum Small Caps ein sinnvoller und wichtiger Teil der strategischen Asset Allocation sein sollten.“
Für die Studie befragte SMF Schleus Marktforschung im Auftrag von AXA IM insgesamt 202 institutionelle Anleger in Deutschland. Rund 45 Prozent der befragten Investoren waren für Kreditinstitute und Banken tätig, 30 Prozent für Versicherungen und Pensionskassen, 15 Prozent für Family Offices und 10 Prozent für Stiftungen sowie Kirchen. Die Befragten repräsentieren gemeinsam ein Anlagevolumen von etwa 781,8 Milliarden Euro.
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