Institutionelle mögen alternative Investments
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Die europäischen institutionellen Investoren wechseln zunehmend von „klassischen" Aktieninvestments zu alternativen Anlagen, so das Ergebnis der sechsten jährlichen INVESCO-Umfrage unter europäischen institutionellen Investoren. Allerdings wird diese Verschiebung weniger von den „traditionellen Alternativen“ wie Hedgefonds, Private Equity und Immobilien getrieben als von so genannten „alternativen Alternativen“, unter denen die Studie z.B. strukturierte Produkte und Exchange-Traded Funds (ETFs) zusammenfasst. Mehr als die Hälfte der befragten Institutionen nutzen eines oder mehrere Produkte aus dieser Gruppe. Für den EIAMS 2005 wurden institutionelle Investoren in den Benelux-Staaten, Frankreich, Deutschland und Italien mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt 400 Milliarden Euro befragt.
Strukturierte Produkte immer beliebter
Da es durchaus Wachstum in anderen Anlageklassen mit Aktienbezug gegeben hat, „wäre es falsch anzunehmen, dass die Investoren das Interesse an Aktien verlieren“, betont Jean-Baptiste de Franssu, CEO INVESCO Continental Europe.
Während der Anteil der „klassischen“ Aktieninvestments im Jahr 2005 zum dritten Mal in Folge auf 20% gegenüber 25% im Jahr 2003 gesunken ist, hat die Allokation in alternative Anlageklassen von 8% auf 12% des Gesamtvermögens zugelegt. Ein Drittel der institutionellen Investoren in Europa investieren nun in strukturierte Produkte, wobei indexbasierte Produkte und europäische Aktien-ETFs von 13% bzw. 12% der befragten Institutionen genutzt werden. Es besteht kaum Interesse an anderen ETFs.
Die Studie prognostiziert kurzfristig ein fortgesetztes Wachstum der alternativen Investments wie z.B. ETFs, „vor allem aufgrund der einfachen Nutzung und der geringen Kosten“ dieser Anlageklassen. Hedgefonds, die durchschnittlich weniger als 2% des verwalteten Vermögens ausmachen und in Frankreich weitaus beliebter sind als in den anderen untersuchten Ländern, haben kein bedeutendes Wachstum verzeichnet.
Größe und Art der Institution entscheidend
Der INVESCO EIAMS 2005 deutet erstmals auf eine höhere Korrelation zwischen der Größe und Art der Institution und dem Investmentverhalten als zwischen der Nationalität und dem Investmentverhalten. Zum Beispiel greifen größere Institutionen weitaus stärker auf indexbasierte strukturierte Produkte, Futures und Options zurück als kleinere Institutionen.
Im Vergleich mit Versicherern delegieren Pensionsfonds durchschnittlich einen sechs Mal so hohen Anteil ihres Vermögens an externe Investmentmanager. Kleinere Institutionen übertragen tendenziell einen sehr viel größeren Anteil ihres Vermögens, aber deutlich kleinere absolute Summen an externe Asset Manager.
Fokus auf Performance
Bei der Auswahl der externen Manager hat die Performance jetzt die Risikokontrolle als wichtigsten Faktor überholt.
Wie bereits im Jahr 2004 haben 60% der befragten Institutionen einen Anlagehorizont von mindestens 5 Jahren. Dabei ist der Anteil der sehr kurzfristig orientierten Investoren – mit einem Anlagehorizont von weniger als 3 Jahren – auf 20% gestiegen. Hier zeigt die Studie ein interessantes, aber unerwartetes Ergebnis: „Es scheint kaum eine Korrelation zwischen dem Anlagehorizont und dem Investmentverhalten der Investoren zu geben.“
Quelle: Invesco
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