Kommentar
14:45 Uhr, 13.06.2004

Insider kaufen wie die Wilden

Interessante Insider-Transaktionen, die etwas im Busch vermuten lassen, verzeichnete zuletzt der US-Titel Orthodontic Centers of America (Nyse: OCA; ISIN US68750P1030; akt. Kurs: 8,12 USD). Seit über eineinhalb Jahren sind deutlich mehr Käufe als Verkäufe zu verzeichnen. In den letzten drei Monaten hat sich die Kaufrate noch beschleunigt: Das Management und Institutionelle, die bereits mehr als 10% halten, sammelten fast 1,5 Mio. Papiere im Gesamtwert von satten 10 Mio. USD ein.
Interessanterweise verzeichnet der Kurs (in USD gerechnet) seit über einem Jahr lediglich eine (volatile) Seitwärtsbewegung. Einen Aufwärtstrend, der die massiven Insiderkäufe rechtfertigt, sucht man vergebens. Interessanterweise gab es zuletzt eher ein paar News, die man negativ deuten könnte - und die die Leerverkäufer anzogen wie die Motten das Licht. Die Leerverkaufsquote liegt bei exorbitant hohen 49,73%. Das heisst, fast jede zweite Aktie, die sich im Freefloat befindet, wurde leerverkauft. Wollten sich die Leerverkäufer eindecken, müssten sie beim durchschnittlichen Tagesumsatzvolumen von Orthodontic (1,1 Mio. Papiere) über 21 Tage alles auf dem Markt wegkaufen, um ihre Positionen glattzustellen. Ein heilloses Unterfangen. Gehen Sie davon aus, dass das Unternehmensmangement und die Institutionellen ihre depotführenden Banken angewiesen haben, ihre Bestände nicht für Leerverkäufe verfügbar zu machen.
Das Unternehmen betreibt kieferorthopädische Zahnarztpraxen in den USA. Im Mai meldete das Unternehmen, dass man die bisherige Bilanzierungspraxis ablegen und sich neuen Bilanzierungsregeln unterwerfen werde. So wurden bisher Zahlungen, die vom Patienten erst nach dem erfolgreichen Abschluss der Behandlung zu berappen waren, bereits während der Behandlung als umsatzwirksam bilanziert. Also zu früh. Jetzt werden die Umsätze erst ausgewiesen, wenn die Einnahmen auch tatsächlich fliessen. Letztendlich macht das Unternehmen sein Geschäft weiter wie bisher mit den gleichen Erlösen und Gewinnen. Vorübergehend sieht es jedoch so aus, als ob sie für ein paar Quartale sinken würden.
Dabei ist das Geschäft ansehnlich profitabel. Q1 wurde offiziell noch nicht veröffentlicht, da man wegen der neuen Bilanzpraxis noch am Rechnen ist. Aber vorläufig wurden mal 110,9 (i.V. 112,9) Mio. USD sowie Gewinne pro Aktie von 14 (13) Cent gemeldet. Bereits revidierte Schätzungen von Analysten erwarten 2005er Umsätze von 477 Mio. USD und Gewinne 59 Cent je Aktie. Ergibt ein KGV von knapp 14 und ein KUV von unter 0,9. Alles in allem propere Eckdaten.
Die Spekulation für Sie lautet jetzt: Die Leerverkäufer erwarten eine schlechte Nachricht, die aber offensichtlich nicht kommen dürfte. Im Gegenteil: Nur der Hauch einer guten Nachricht könnte den Kurs soweit anziehen lassen, dass sich in einem Dominoeffekt immer mehr Shorties eindecken müssen. Bei solchen Spekulationen ist freilich Geduld angesagt. Möglicherweise kommt die News erst mit den nächsten oder übernächsten Quartalszahlen. Allerdings sind dann die Kursgewinne dafür typischerweise mehr als ansehnlich. Falls Sie bei dieser Spekulation mitmachen wollen: Ordern Sie möglichst nur in den USA (Umsatz in Deutschland mehr als dünn), und weisen Sie Ihren Broker an, dass Ihre Depotbestände nicht für Leerverkäufe zur Verfügung stehen. Fazit: Setzen Sie den Bohrer bei den Shorties an.

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