Kommentar
14:08 Uhr, 30.03.2023

Inflationsrate in Deutschland sinkt auf 7,4 %

Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich im März zwar etwas abgeschwächt, blieb aber zugleich auf einem stark erhöhten Niveau. Verantwortlich für die Abschwächung der Inflation ist vor allem ein Basiseffekt im Zusammenhang mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs vor gut einem Jahr.

Der Anstieg der Verbraucherpreise auf Jahressicht in Deutschland hat sich im März auf einem hohen Niveau etwas abgeschwächt. Die jährliche Inflationsrate betrug 7,4 %, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag auf vorläufiger Basis mitteilte. Im Februar und Januar hatte die Inflationsrate jeweils 8,7 % betragen. Die Volkswirte der Banken hatten im Schnitt mit einer noch etwas stärkeren Abschwächung der Inflationsrate auf 7,3 % im März gerechnet.

Verantwortlich für den Rückgang der Inflation ist vor allem ein Basiseffekt: Der starke Anstieg der Energiepreise im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs ist nun aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahres herausgefallen. Die Inflationsrate gibt an, wie stark sich die Verbraucherpreise gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verändert haben.

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Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im März um 0,8 %. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,7 %, nach einem Plus von 0,8 % im Februar.

Auf Basis des europaweit einheitlich definierten HVPI-Index erhöhten sich die Verbraucherpreise auf Jahressicht im März um 7,8 % und stiegen gegenüber dem Vormonat um 1,1 %. Hier war ein Plus von 7,5 % auf Jahressicht und ein Anstieg um 0,8 % auf Monatssicht erwartet worden.

Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat im März mit 22,3 % weiter stark überdurchschnittlich. Der Anstieg der Energiepreise schwächte sich hingegen wegen des angesprochenen Basiseffekts deutlich ab. So fiel die Jahresrate des Anstiegs von 19,1 % im Februar 2023 auf 3,5 % im März 2023. Verantwortlich dafür ist, dass der starke Anstieg der Energiepreise zum Ausbruch des Ukraine-Kriegs jetzt nicht mehr im Vorjahresvergleich enthalten ist.

Am Freitag um 11.00 Uhr werden vorläufige Inflationsdaten aus der Eurozone veröffentlicht. Da die EZB zuletzt explizit betont hat, dass sie Entscheidungen über mögliche weitere Zinserhöhungen datenbasiert treffen will, dürften die Inflationszahlen weiter stark im Fokus stehen. Erwartet wird ein Rückgang der Inflationsrate von 8,5 % im Februar auf 7,1 % im März, während die Kerninflationsrate von 5,6 % auf 5,7 % zugelegt haben dürfte. EZB-Vizepräsident Luis de Guindos hatte zuletzt auf die hohe Bedeutung der Kerninflation für die EZB verwiesen. "Wir wollen eine stetige und deutliche Annäherung an das 2-%-Ziel sehen. In dieser Hinsicht wird die Kerninflation der Schlüssel sein. Ohne einen deutlichen Rückgang der Kerninflation ist eine nachhaltige Annäherung an das 2-%-Ziel sehr schwierig", sagte De Guindos der irischen Sonntagszeitung Business Post.

In Spanien ist die Inflationsrate im März stärker als erwartet auf 3,3 % gesunken, womit der niedrigste Stand seit August 2021 erreicht wurde, wie am Donnerstag veröffentlichte vorläufige Daten zeigen. Im Februar hatte die Inflationsrate in der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone noch 6,0 % betragen.

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