Inflationsangst nimmt ab
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Da die Inflationsängste ihren negativen Einfluss zunächst eingebüßt haben dürften, können sich die Marktteilnehmer auf die Unternehmensberichte konzentrieren. Diese gehen in den USA ab dieser Woche in die heiße Phase. Bislang wurden die durchaus ordentlichen Gewinnberichte vom Markt eher verhalten aufgenommen. Bei vereinzelten Werten kam es zu erheblichen Kurseinbußen - selbst wenn die Unternehmen in nur einem Geschäftsfeld unter den Erwartungen lagen. Es entsteht der Eindruck, dass die Unternehmenslenker die negativen Auswirkungen der beiden Hurrikans dafür nutzen, ihre Geschäftsausblicke zurückzuschrauben. Enttäuschend für die Marktteilnehmer, denn für sie zählt vor allem im Rahmen des fortgeschrittenen Gewinnzyklusses ein positiver Ausblick.
Nachdem die US-Investmentbanken im vergangenen Monat vielfach Rekordergebnisse erzielt haben, sollten die drei Großbanken die zuletzt zurückgeschraubten Erwartungen ebenfalls leicht übertreffen können. Auch die Intel-Zahlen stehen unter Beobachtung: „Zuvor hat der größte Konkurrent AMD bereits robuste Ergebnis- und Umsatzzahlen veröffentlicht. Hier steht zu befürchten, dass Intel Marktanteile an AMD verloren haben könnte“, so die Einschätzung von COMINVEST-Fondsmanager Klaus Breil.
In den USA berichten diese Woche Citigroup und General Motors (Montag), 3M, Intel, Johnson & Johnson, Intel, Motorola und Yahoo (Dienstag), Amgen, Bank of America, Ebay und JPMorgan Chase (Mittwoch), Coca-Cola, Ford Motors, Pfizer, SBC Communications (Donnerstag) und Caterpillar am Freitag.
In Europa nimmt die Berichtssaison ebenfalls langsam Fahrt auf. Unter anderem veröffentlichen Philips (Montag), Novartis (Dienstag), Roche Holding (Mittwoch), Nokia und SAP am Donnerstag ihre Gewinn- bzw. Umsatzzahlen. Wie bei den Unternehmen in den USA, sollten die höheren Energie- und Rohstoffaufwendungen durch Verlagerungen arbeitsintensiver Arbeitsprozesse in Niedriglohnländer weitgehend ausgeglichen werden können.
Technisch gesehen befinden sich die Aktienmärkte in Korrekturphasen, wobei die USA nach dem Bruch des mittelfristigen Aufwärtstrends am kritischsten zu sehen ist. Gänzlich entziehen konnten sich kurzfristig die Märkte Eurolands nicht, dennoch bestehen im weiteren Verlauf gute Chancen für eine weitere Abkoppelung gegenüber den USA. Kurzfristig scheint in den USA das Korrekturpotenzial weitestgehend ausgeschöpft zu sein und es besteht sogar die Chance auf eine Erholungsbewegung in den kommenden Tagen.
In Deutschland erscheint das Sentiment durch die in dieser Woche beginnenden Koalitionsverhandlungen zur großen Koalition noch ein wenig günstiger. Trotz gelegentlichem Gerangel um politische Positionen und Posten stehen die Chancen gut, insbesondere in puncto Haushaltskonsolidierung und Föderalismusreform schnelle Fortschritte machen zu wollen. Dieses dürfte von den Marktteilnehmern zunehmend positiv gesehen werden. Der deutsche Aktienmarkt ist zudem nach unten abgesichert, weil die Allianz-Aktie eine mehrjährige Bodenbildung mit Kursen über € 112 abgeschlossen hat und somit weitere Kurszuwächse zu erwarten sind.
Das in der laufenden Woche für den Rentenmarkt bestimmende Datum aus Euroland wird die Veröffentlichung des ZEW-Indexes sein. Wir gehen sowohl für Euroland als auch für Deutschland von einem weiteren Anstieg des Indexes aus. Von US-amerikanischer Seite kommen mit dem Empire Manufacturing am Montag und dem Philadelphia Fed Index am Donnerstag wichtige Zahlen zum verarbeitenden Gewerbe. Diese lassen auf eine Stabilisierung in diesem Bereich schließen. Desweiteren stehen in der laufenden Woche verschiedene Reden von Vertretern der Fed sowie das Fed´s Beige Book am Dienstag an. Hier sollte entscheidend sein, wie auf die Inflationsbefürchtungen des Marktes eingegangen wird. Auf den Bund-Future sollte sich dieses eher belastend auswirken und im Rahmen des langfristigen Aufwärtstrends auf eine Marke von knapp unter 121,00 drücken.
Quelle: ADIG
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 22,6 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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