Inflationsängste unbegründet
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Die schiere Größe der geldpolitischen und fiskalischen Maßnahmen im Zuge der Corona-Krise ruft die Warner vor Inflation auf den Plan. Zu Unrecht, meint Esty Dwek, Head of Global Market Strategy bei Natixis Investment Managers Solutions, in ihrem aktuellen „Insight“.
Es sei zwar richtig, dass die Bilanzen der Zentralbanken rapide anstiegen; die der US-amerikanischen Federal Reserve werde vermutlich die Marke von 10 Billionen US-Dollar überschreiten. Doch die Umlaufgeschwindigkeit der Geldmenge M2 sinke sogar. Dwek: „Quantitative Easing treibt die Überschussreserven der Banken, aber es ist keine Garantie dafür, dass das Geld auch in die Realwirtschaft fließt.“
Das gelte auch für die fiskalischen Stimuli. Hier handele es sich nicht um zusätzliches Geld, sondern um den Ersatz von Lohnausfällen u.ä. In einem Umfeld von 15 Prozent Arbeitslosigkeit in den USA sei es sehr unwahrscheinlich, dass die Verbraucher mehr Geld ausgeben würden.
Dwek: „Und auch nach dem Ende der Lockdown-Maßnahmen werden wohl nicht sofort und an ersten Stelle Ausgaben für Hotels, Restaurants, Autos oder Möbel getätigt werden. Die Sorgen um Beschäftigung und Einkommen werden erst einmal bleiben.“
Das Zeitargument sieht die Natixis-Strategin auch bei den strukturellen Treibern von Inflation. Dwek: „Das Altern der Gesellschaft wird bleiben. Und selbst wenn die Globalisierung abnehmen sollte, geschieht das nicht von heute auf morgen.“
Weil aber Märkte typischerweise ökonomische Daten vorwegnähmen, hält auch Esty Dwek es für möglich, dass die Inflationserwartungen von ihrem jetzt allzu niedrigen Stand anziehen. Da komme es vor allem darauf an, wie es den Zentralbanken gelinge, mögliches Gegensteuern als Rückkehr zur Pre-COVID-Normalität zu kommunizieren und nicht als wachstumsverhindernde Zinserhöhungen.
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