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08:35 Uhr, 11.05.2005

Inflation sinkt auf 1,6 %

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im April 2005 gegenüber April 2004 um 1,6% gestiegen. Im Vergleich zum März 2005 erhöhte sich der Index um 0,1%. Die Schätzung für April 2005 auf Grund der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde damit leicht nach oben korrigiert. Im Februar und März 2005 hatte die Jahresveränderungsrate jeweils bei + 1,8% gelegen.

Die Preise für Mineralölprodukte wirkten sich im April 2005 - nun bereits seit über einem Jahr - preistreibend auf die Jahresteuerungsrate aus: Ohne Heizöl und Kraftstoffe hätte die Teuerungsrate nur bei 1,1% gelegen. Vor allem leichtes Heizöl verteuerte sich gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittlich um 36,5%. Kraftstoffe kosteten im April 2005 6,7% mehr als im April 2004 (darunter Dieselkraftstoff: + 15,0%). Auch die Preise für Haushaltsenergie lagen deutlich höher als ein Jahr zuvor (Strom: + 4,0%; Gas: + 8,0% und Zentralheizung, Fernwärme: + 10,7%). Im kurzfristigen Vergleich stiegen insbesondere die Preise für Heizöl (+ 2,6% zum März 2005) und Kraftstoffe (+ 3,8%) spürbar an.

Weiterhin wirken im Verbraucherpreisindex die Erhöhungen der Tabaksteuer (zuletzt im Dezember 2004) sowie der Kfz-Steuer (im Januar 2005). Die dazugehörigen Teuerungsraten gegenüber dem April 2004 lagen für Tabakwaren bei 10,7% und für die Kfz-Steuer bei 19,7%. Dagegen beeinflussen die staatlichen Maßnahmen der Gesundheitsreform die Jahresteuerungsrate für die Gesundheitspflege nur noch geringfügig (+ 1,6%, dagegen März 2005: + 3,9%).

Im April 2005 hat sich die Jahresteuerungsrate verlangsamt. Vor allem gemildert wurde der Preisanstieg durch die nach Ostern saisonbedingten Preissenkungen für Pauschalreisen und Beherbergungsdienstleistungen (- 10,0% bzw. - 2,4% zum Vormonat März 2005).

Die Nahrungsmittelpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig um 0,1%, darunter Obst (+ 3,5%) sowie Fische und Fischwaren (+ 2,4%). Günstiger wurden Gemüse (- 1,3%, darunter Kartoffeln: - 11,4%) sowie Molkereiprodukte und Eier (- 1,5%). Zum Vormonat März 2005 sanken die Nahrungsmittelpreise geringfügig (- 0,2%). Erfreulich weniger als ein Monat zuvor musste der Verbraucher für Gemüse zahlen (- 3,9%, darunter Kopfsalat: - 36,4%; Salatgurken: - 34,7% und Tomaten: - 8,1%).

Im April 2005 verteuerte sich Bohnenkaffee erneut im Vergleich zum Vorjahr um 9,6% und zum Vormonat um 1,3%. Deutlich mehr musste der Verbraucher im April für Rundfunk- und Fernsehgebühren ausgeben. Sowohl binnen Jahresfrist als auch im Monatsvergleich stiegen die Preise erstmalig nach einer langen Phase stabiler Preisentwicklung um 3,8% bzw. 5,4%.

Weiterhin besonders verbraucherfreundlich gestalteten sich die Preise für Informationsverarbeitungsgeräte und für Telefon- und Telefaxgeräte (- 11,9% bzw. - 11,1% gegenüber April 2004). Günstiger als im Vorjahr waren auch Foto- und Filmausrüstungen (- 7,6%) sowie Geräte und Ausrüstungen für Sport und Camping (- 3,7%).

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im April 2005 gegenüber April 2004 um 1,4% erhöht. Die Schätzung für den Vorjahresvergleich vom 26. April 2005 wurde damit bestätigt. Im Vergleich zum Vormonat blieb der Index unverändert (geschätzt waren - 0,1%).

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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