Kommentar
08:22 Uhr, 09.08.2024

Inflation in Deutschland beschleunigt sich wieder

Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im Juli wieder beschleunigt, wie endgültige Inflationsdaten bestätigen.

Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,3 %, wie das Statistische Bundesamt am Morgen auf endgültiger Basis bestätigte. Damit hat sich der Preisauftrieb wieder etwas beschleunigt. Im Juni hatte die Jahresveränderungsrate 2,2 % betragen. Vorläufige Daten für Juli hatten ebenfalls bereits eine Beschleunigung auf 2,3 % gezeigt.

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Verantwortlich für die weiterhin erhöhte Inflation sind vor allem stark steigende Dienstleistungspreise, die im Juli im Vorjahresvergleich um 3,9 % höher lagen, nach einer Jahresveränderungsrate von ebenfalls 3,9 % im Juni. Die Dienstleistungspreise werden auch durch steigende Löhne angetrieben.

Die sogenannte Kerninflationsrate, bei der die stark schwankenden Nahrungsmittel- und Energiepreise ignoriert werden, blieb im Juli bei 2,9 %, nach ebenfalls 2,9 % im Juni. Die Energiepreise lagen im Juni um 1,7 % niedriger als im Vorjahresmonat, die Nahrungsmittelpreise um 1,3 % höher.

„Vor allem die Preisrückgänge bei Energie dämpfen die Inflationsrate“, sagte die Präsidentin des Statistischen Bundesamts, Ruth Brand, laut Pressemitteilung. „Demgegenüber beobachten wir weiterhin überdurchschnittliche Preiserhöhungen bei Dienstleistungen.“

Im Vergleich mit dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Juli um 0,3 %, nach einem Anstieg um 0,1 % im Juni.

Auf Basis des europaweit einheitlich definierten HVPI-Index beschleunigte sich der Anstieg der Verbraucherpreise im Juli auf eine Jahresrate von 2,6 %, nach 2,5 % im Juni. Im Monatsvergleich legten die Verbraucherpreise auf HVPI-Basis im Juli um 0,5 % zu, nachdem sie im Juni um 0,2 % gestiegen waren.

Fazit: Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im Juli wieder beschleunigt. Damit scheint sich die Teuerungsrate auch in Deutschland oberhalb des EZB-Ziels von 2 % zu stabilisieren, was mit Blick auf weitere Zinssenkungen durch die EZB problematisch sein könnte. In der gesamten Eurozone hatte sich die Teuerungsrate im Juli nach vorläufigen Eurostat-Angaben auf 2,6 % beschleunigt, von 2,5 % im Juni.

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