Nachricht
13:33 Uhr, 29.09.2005

Infineon sieht Warnstreik als unbegründet

Erwähnte Instrumente

Mit Unverständnis reagierte Dr. Reinhard Ploss, Group Vice President bei Münchener Chiphersteller Infineon auf den Aufruf der IG Metall zu einem Warnstreik am 29. September am Infineon Standort Perlach: "Streiks können die wirtschaftlichen Realitäten nicht ausser Kraft setzen."

Ploss erklärte, dass es bei den Verhandlungen um Abfindungen und Sozialpläne für die von der beabsichtigten Schließung betroffenen Beschäftigten im Infineon Standort Perlach gehe. Mit Verwunderung habe man dabei registriert, dass die IG Metall nicht gemeinsam mit dem Betriebsrat mit Infineon verhandeln wolle: "Wir stehen seit geraumer Zeit mit dem Betriebsrat in Verhandlungen zu einem Interessensausgleich und Sozialplan."

Auf die Produktion hätten die Warnstreiks jedoch keinerlei Auswirkungen, sagte der Infineon-Manager. "Wir sind auf Streiks vorbereitet und eingestellt."

Die Behauptung der Gewerkschaft, Perlach lasse sich erhalten, wies Ploss entschieden zurück: "Ein vom Perlacher Betriebsrat in Auftrag gegebenes Gutachten zu möglichen Alternativen hat die Annahmen wie erhöhten Kostendruck und Technologiewandel seitens Infineon bestätigt. Es hat deutlich aufgezeigt, dass selbst bei günstigsten Annahmen der strukturelle und wirtschaftliche Nachteil Perlachs nicht aufzuholen ist." Diese Einschätzung sei vor zwei Wochen durch den Rücktritt der Firma X-FAB Semiconductor Foundries AG von den Übernahmeverhandlungen bestätigt worden.

Infineon will die verbleibenden, langfristig benötigten Technologien der Chipfertigung sukzessive zu einem großen Teil nach Regensburg und zu einem kleineren Teil nach Villach verlagern. Die Fertigung werde voraussichtlich Anfang 2007 vollständig in Regensburg und Villach stattfinden. Von der Schließung seien etwa 800 Mitarbeiter betroffen.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten