Infineon sieht Warnstreik als unbegründet
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Mit Unverständnis reagierte Dr. Reinhard Ploss, Group Vice President bei Münchener Chiphersteller Infineon auf den Aufruf der IG Metall zu einem Warnstreik am 29. September am Infineon Standort Perlach: "Streiks können die wirtschaftlichen Realitäten nicht ausser Kraft setzen."
Ploss erklärte, dass es bei den Verhandlungen um Abfindungen und Sozialpläne für die von der beabsichtigten Schließung betroffenen Beschäftigten im Infineon Standort Perlach gehe. Mit Verwunderung habe man dabei registriert, dass die IG Metall nicht gemeinsam mit dem Betriebsrat mit Infineon verhandeln wolle: "Wir stehen seit geraumer Zeit mit dem Betriebsrat in Verhandlungen zu einem Interessensausgleich und Sozialplan."
Auf die Produktion hätten die Warnstreiks jedoch keinerlei Auswirkungen, sagte der Infineon-Manager. "Wir sind auf Streiks vorbereitet und eingestellt."
Die Behauptung der Gewerkschaft, Perlach lasse sich erhalten, wies Ploss entschieden zurück: "Ein vom Perlacher Betriebsrat in Auftrag gegebenes Gutachten zu möglichen Alternativen hat die Annahmen wie erhöhten Kostendruck und Technologiewandel seitens Infineon bestätigt. Es hat deutlich aufgezeigt, dass selbst bei günstigsten Annahmen der strukturelle und wirtschaftliche Nachteil Perlachs nicht aufzuholen ist." Diese Einschätzung sei vor zwei Wochen durch den Rücktritt der Firma X-FAB Semiconductor Foundries AG von den Übernahmeverhandlungen bestätigt worden.
Infineon will die verbleibenden, langfristig benötigten Technologien der Chipfertigung sukzessive zu einem großen Teil nach Regensburg und zu einem kleineren Teil nach Villach verlagern. Die Fertigung werde voraussichtlich Anfang 2007 vollständig in Regensburg und Villach stattfinden. Von der Schließung seien etwa 800 Mitarbeiter betroffen.
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