Kommentar
10:16 Uhr, 03.12.2008

INFINEON - Massiver Einbruch nach den Zahlen

Erwähnte Instrumente

Infineon - WKN: 623100 - ISIN: DE0006231004

Börse: Xetra in Euro / Kursstand: 1,29 Euro

Rückblick: Die Infineon - Aktie befindet sich im Prinzip seit ihrem Allzeithoch bei 93,60 Euro aus dem Juni 2000 in einer langfristigen Abwärtsbewegung. Zwar setzte die Aktie nach einem Tief im Oktober 2002 bei 5,03 Euro zu einer starken Rallye auf 14,18 Euro an. Aber diese Rallye endete bereits im September 2003.

Die anschließende Rallyephase an den Aktienmärkten, die ja zumindest bis in den Sommer 2007 andauerte, in manchen Indices sogar noch deutlich länger, konnte die Aktie nicht zu weiteren Kursgewinnen nutzen. Vielmehr kam es hier nur zu einer volatilen Seitwärtsbewegung.

Ende 2007/Anfang 2008 kämpfte die Aktie mehrere Wochen um den Aufwärtstrend seit 2002. Nachdem die Aktie diesen Kampf verloren hatte, setzte eine massive Verkaufsbewegung ein. Bis auf 1,85 Euro fiel die Aktie Ende Oktober 2008.

Zwar erholte sich der Wert dann zunächst steil auf 3,10 Euro, aber bereits in der vorletzten Woche markierte die Aktie ein neues Allzeittief. Heute veröffentlichte das Unternehmen Zahlen. Daraufhin bricht die Aktie noch einmal massiv ein, sie verliert aktuell über 22% und ist damit der schwächste Wert im Dax und zwar mit großem Abstand.

Charttechnischer Ausblick: Ein Ende der Abwärtsbewegung in der Infineon - Aktie ist aktuell nicht absehbar. Das nächste Ziel auf der Unseite liegt bei 0,89 Euro. Die Aktie wird also wohl in einigen Wochen unter 1,00 Euro notieren.

Dass sich die Aktie wieder über 1,85Euro etabliert und dann in eine Rallye bis ca. 3,10 Euro übergeht, ist kaum zu erwarten.

Meldung: Infineon verbucht hohen Verlust - düstere Prognose

Neubiberg (BoerseGo.de) - Der Chiphersteller Infineon hat den Umsatz im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres 2007/2008 überraschend deutlich gesteigert, gleichzeitig aber einen unerwartet hohen Verlust verbucht. Die Erlöse seien um 12 Prozent gegenüber dem Vorquartal und um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,153 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Das operative Ergebnis (EBIT) fiel im Schlussquartal mit minus 220 Millionen Euro deutlich negativ aus, nachdem im Vorquartal noch ein positives EBIT in Höhe von 71 Millionen Euro erzielt werden konnte. Allerdings wurden im Berichtszeitraum Sonderaufwendungen in Höhe von 253 Millionen Euro im Zusammenhang mit dem Kostensenkungsprogramm IFX10+ verbucht. Im dritten Quartal waren hingegen Sondererträge in Höhe von 41 Millionen Euro enthalten, hauptsächlich aus dem Verkauf der Festplatten-Aktivitäten an LSI. Das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten betrug im vierten Geschäftsquartal minus 244 Millionen Euro oder minus 0,33 Euro je Aktie. Inklusive der nicht fortgeführten Aktivitäten verbuchte Infineon im vierten Quartal einen Konzernfehlbetrag in Höhe von 763 Millionen Euro was einem Ergebnis je Aktie von minus 1,02 Euro entspricht.

Im gesamten Geschäftsjahr 2007/2008 konnte Infineon den Umsatz auf 4,321 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,074 Milliarden Euro) steigern. Das operative Ergebnis (EBIT) belief sich auf minus 48 Millionen Euro (Vorjahr: 37 Millionen Euro). Darin sind Netto-Sonderaufwendungen von 209 Millionen Euro enthalten, verglichen mit 42 Millionen Euro im vorausgegangenen Geschäftsjahr. Im EBIT sind ferner 41 Millionen Euro vor allem für akquisitionsbedingte Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte hauptsächlich im Zusammenhang mit dem von LSI übernommenen Geschäft berücksichtigt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnete der Infineon-Konzern einen Konzernjahresfehlbetrag von 3,122 Milliarden Euro (Vorjahr: minus 368 Millionen Euro) und einen Konzernjahresfehlbetrag je Aktie von 4,16 Euro (Vorjahr: minus 0,49 Euro).

Die globale Finanzkrise und die generelle Abschwächung der weltweiten Konjunktur haben beträchtliche Auswirkungen auf die Nachfrage in allen Zielmärkten von Infineon. Dies werde im ersten Geschäftsquartal 2009 zu einem Umsatzrückgang in den fünf operativen Segmenten führen, teilte das Unternehmen ausblickend mit. Der Vorstand geht davon aus, dass der Umsatz aus fortgeführten Aktivitäten im ersten Quartal um etwa 30 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurückgehen wird, hauptsächlich auf Grund von Umsatzrückgängen in den Segmenten Automotive, Wireless Solutions und Industrial & Multimarket.

Infineon geht ferner davon aus, dass das Segmentergebnis im ersten Quartal signifikant zurückgehen wird. Gründe hierfür seien voraussichtlich vor allem der starke Umsatzrückgang, die geringe Kapazitätsauslastung und ein letztes Quartal mit vorübergehend höheren Kosten, da die Lieferungen von DRAM-Wafern aus Infineons 200-Millimeter-Fertigungsstätte in Dresden an Qimonda im dritten Quartal beendet wurden. Die Marge bezogen auf das Segmentergebnis werde voraussichtlich in einem mittleren bis hohen negativen Zehner-Prozentbereich liegen, hieß es.

Basierend auf den aktuellen Prognosen erwartet das Unternehmen, dass der Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2009 um mindestens 15 Prozent gegenüber dem Geschäftsjahr 2008 sinken wird.

Kursverlauf vom 07.10.2005 bis 03.12.2008 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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