Indien – Neue Impulse mit Blick auf 2008
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Anhaltende Inflationsrisiken und eine moderate Abschwächung der Konjunktur haben die Stimmung an den Finanzmärkten seit Jahresanfang gedämpft. Zudem wird weiter über die Belastung der Wirtschaft durch die Straffung der Geldpolitik spekuliert. Vor dem Hintergrund der zuvor zu erkennenden Überhitzungstendenzen scheint das entschlossene Vorgehen der Notenbank jedoch schlimmeres verhindert zu haben. Insbesondere die hohe Kreditexpansion kann die Notenbank nur langsam zurückführen. Wir rechnen daher insgesamt mit einem etwas schwächeren Wachstum der Wirtschaft im Zeitraum 2007/08. Um das Wachstumsniveau längerfristig anzuheben, erscheint eine Verbesserung der strukturellen Rahmenbedingungen notwendig, damit die Investitionsdynamik zusätzliche Unterstützung erhält.
Die Regierung setzt vor allem auf die Förderung der Bereiche Landwirtschaft, Infrastruktur und Ausbildung. Dies soll einerseits die binnenwirtschaftlichen Wachstumskräfte stärken und andererseits die zunehmende internationale Verflechtung in vielen Sektoren untermauern. Die wachsende Handelsorientierung und internationale Expansionspläne sind zwei wesentliche Faktoren, die die Investitionen vieler Unternehmen treiben. Damit die Außenorientierung aber auch binnenwirtschaftliche Früchte trägt, ist es wichtig, dass administrative Hemmnisse weiter abgebaut werden. Die fortgesetzte Haushaltskonsolidierung ist nur ein zentraler Beitrag der Regierung zur Verbesserung des Investitionsklimas. Darüber hinaus bleibt die Reform der Arbeitsgesetzgebung eine politisch konfliktträchtige Herausforderung für die Regierung. Auf kurze Sicht ist daher kaum mit einer Lockerung der Arbeitsgesetze zu rechnen. Weniger bürokratische Hemmnisse können aber die Investitionstätigkeit in vielen Wachstumsbereichen der Wirtschaft zusätzlich verstärken. Hierzu zählen vor allem die Bereiche Kfz-Industrie, Bau, IT, Maschinenbau, Energie und Einzelhandel.
Besonders kräftige Impulse gehen derzeit von der indischen Kfz-Zulieferindustrie aus, die sich zunehmend als internationaler Partner positioniert. D.h. einerseits profitieren die Unternehmen von der erhöhten Nachfrage im Inland, und andererseits werden die geringeren Produktionskosten als Argument genutzt, um aktiv um internationale Unternehmen zu werben. Die höheren Produktionsanforderungen ziehen wiederum stärkere Investitionen in neue Maschinen nach sich. Ähnliche Tendenzen sind auch in der Textilindustrie erkennbar. Der Staat unterstützt diese Entwicklung durch niedrigere Einfuhrzölle und steuerliche Maßnahmen, die auch kleinen und mittleren Unternehmen neue Investitionen erleichtern. Alles in allem lassen diese Trends mittelfristig einen weiteren Gewinn an Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erwarten. Zudem wird deutlich, dass die indische Wirtschaft nicht nur in der IT-Industrie neue Wege geht. Trotz der volatilen und etwas schwächeren Aktienmarktentwicklung bislang in diesem Jahr, ist der längerfristige Ausblick durchaus vielversprechend. Währungsseitig ist mit einer moderat schwächeren Tendenz zu rechnen.
Quelle: cominvest
Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.