Kommentar
08:00 Uhr, 28.10.2015

Indien mit relativer Stärke

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Auch Indien musste Federn lassen – doch der MSCI India steht noch immer solide da. Lohnt sich ein Investment?

Indien ist ein Milliarden-Reich und gilt als eine der wenigen Demokratien in der Region. Doch der Begriff der Demokratie ist trügerisch: Schattenwirtschaft und Ständewesen lasten noch immer auf Indiens Gesellschaft und verhindern teilweise auch die ökonomische Entwicklung. Im vergangenen Jahr übernahm Premierminister Narendra Modi das Ruder in Indien – und machte große Versprechungen. Der Reformer hat das Land zwar inzwischen stabilisiert, doch ist der große Wurf bislang ausgeblieben. Klaus Martini, Geschäftsführer Plückthun Asset Management, sieht das in einem Marktkommentar ähnlich: „Die Anfangseuphorie ist mittlerweile der Einsicht gewichen, dass nachhaltige Änderungen Zeit brauchen. So vielfältig wie das Land sind auch die Probleme. Aber das Potential für die Zukunft ist gigantisch", so der Anlagestratege.

Investitionen in Infrastruktur dringend nötig

Auch weist Martini den Vorwurf, Modi hätte in Indien nur geringe Veränderungen angestoßen, zurück: „Modi hat viele Initiativen auf den Weg gebracht: Er lockerte die Budgetdisziplin und Steuerreformen wie etwa die Absenkung des Unternehmenssteuersatzes von 30 auf 25 Prozent in den nächsten vier Jahren. Zudem soll die Einführung einer nationalen Umsatzsteuer im Frühjahr 2016 die Wirtschaft ankurbeln", betont der Vermögensverwalter. Weiterhin solle künftig auch in die marode Infrastruktur investiert werden, ein nationaler Infrastrukturfonds sei angedacht, so Martini im Marktkommentar von Plückthun Asset Management. Dies habe sich nach Ansicht des Investors bereits auf die Börse ausgewirkt: „Während die europäischen und asiatischen Börsen heute etwa zwischen 15 und 40 Prozent unter ihren Höchstständen aus dem April notieren, steht Indien mit einem Minus von nur 9 Prozent relativ gut da", so Martini.

Indien in einem ETF

Relative Stärke ist für Investoren seit jeher ein Qualitätsmerkmal. Anleger, die an die Reformpläne in Indien glauben und ohnehin in Schwellenländern investieren wollen, können sich den db x-trackers MSCI India Index UCITS ETF (WKN: DBX0G0) genauer ansehen. Der ETF bildet den MSCI India nahezu eins zu eins ab und brachte im laufenden Jahr eine Negativ-Rendite von 3 Prozent ein. Derzeit sind 145 Millionen Euro im ETF investiert, die Gesamtkostenquote liegt bei 0,75 Prozent.

Nico Popp für www.extra-funds.de

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Über den Experten

Markus Jordan
Markus Jordan
Finanzmarktanalyst

Markus Jordan ist seit knapp 20 Jahren im Wertpapierbereich aktiv. Er ist ein ausgewiesener Experte für Exchange Traded Funds (ETFs) und darauf basierende Anlagestrategien. Seit 2008 veröffentlicht er Deutschlands zudem das führende Magazin im Bereich Exchange Traded Funds (ETFs) – das EXtra-Magazin. Auf dem Internetportal www.extra-funds.de veröffentlicht er regelmäßig Fachbeiträge und News zum Thema passive Anlagestrategien. In zahlreichen Vorträgen und Webinare hat er in den vergangenen Jahren tausende Anleger von den Vorteilen passiver Anlageinstrumente überzeugt. Er steht für passive Anlagestrategien, Portfoliostrukturierungen mit ETFs und bietet Wissen und Strategien für einen langfristigen Kapitalaufbau und ist damit eine perfekte Ergänzung zu den aktiven Handelsstrategien vieler anderer Experten auf Guidants.

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