Indien: HSBC-Einkaufsmanagerindex kühlt sich leicht ab
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Neu-Delhi (BoerseGo.de) – In Indien ist der Einkaufsmanagerindex der Industrie im August leicht gesunken. Die Durchschnittsprognose der Volkswirte wurde jedoch übertroffen. Der saisonal bereinigte HSBC-Einkaufsmanagerindex (PMI) für das herstellende Gewerbe sank im August auf 52,8 Einheiten, wie die Bank HSBC am heutigen Montag mitteilte. Im Vormonat Juli notierte der Index noch bei 52,9 Einheiten.
Damit bewegt sich der Indikator aber weiterhin oberhalb der wichtigen 50-Zähler-Marke die eine Expansion von einer Kontraktion trennt. Außerdem wurden die Prognosen der Volkswirte übertroffen, die im Durchschnitt von einem Stand von nur 52 Einheiten ausgingen.
Belastend haben die schwache externe Nachfrage sowie Produktionsunterbrechungen aufgrund von Stromnetzüberlastungen ausgewirkt, wie aus der HSBC-Studie weiter hervorgeht.
„Die Energieengpässe haben auch zu einem Anstieg der Auftragsbestände geführt, da die herstellenden Unternehmen Probleme hatte die Aufträge fristgerecht zu erledigen“, so Leif Eskesen, HSBC-Chefvolkswirt für Indien und die ASEAN-Region.
Der Output der indischen Fabriken legte im August so schwach zu, wie seit neun Monaten nicht mehr. Die Zahl der Neuaufträge stieg im herstellenden Gewerbe zum 41. Monat in Folge an, aber die Wachstumsrate war die schwächste sei November 2011.
Die Exportaufträge sanken zum zweiten Monat in Folge, was mit der schwächeren globalen Nachfrage und ungünstigen Wechselkursen begründet wurde.
Die Inputpreise legten zu, stiegen aber so schwach an wie seit sechs Monaten nicht mehr. Die Outputpreise legten ebenfalls zu. Hier wurden die jüngsten Preissteigerungen für Rohstoffe an die Kunden weitergereicht. Die Zahl der Arbeitskräfte wurde im August im herstellenden Sektor zum sechsten Monat in Folge erhöht. Außerdem war es der größte Anstieg seit April 2005.
Das indische Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im zweiten Quartal von April bis Juni um 5,5 Prozent im Jahresvergleich an, wie das Central Statistics Office in der Vorwoche mitteilte. Im März-Quartal 2012 ist die indische Wirtschaft noch so schwach gewachsen wie seit neun Jahren nicht mehr. Das BIP stieg im Jahresvergleich lediglich um 5,3 Prozent.
Die hohe Inflationsrate des Landes hat die Reserve Bank of India jüngst von einer Senkung der Leitzinsen abgehalten. Für das Jahr 2012/13 (per Ende März 2013) rechnet die Zentralbank mit einem Wirtschaftswachstum von 6,5 Prozent. Die sich abkühlende Weltwirtschaft und die zurückgehende Aktivität im indischen Dienstleistungssektor dürften der Notenbank zufolge in den kommenden Quartalen das Wirtschaftswachstum belasten.
Einige Banken haben jüngst ihren Wachstumsausblick die die indische Wirtschaft gesenkt. Die Citigroup und CLSA rechnen nun mit einem BIP-Plus von 5,4 Prozent und 5,5 Prozent für das laufende Fiskaljahr.
Die Investmentbank Morgan Stanley hat heute ihren Wachstumsausblick für Indien für das laufende Fiskaljahr 2012/13 von 5,8 Prozent auf 5,1 Prozent gesenkt. Morgan Stanley begründete den reduzierten Ausblick mit einer schwachen Auslandsnachfrage und niedrigen Privatinvestitionen. Der Ausblick für das kommende Fiskaljahr wurde von 6,6 Prozent auf 6,1 Prozent reduziert.
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