Analyse
08:37 Uhr, 07.10.2014

In Hong Kong kehrt Ruhe ein: Kauf?

Die letzten Tage waren sehr kritisch für Hong Kong. Kurzzeitig musste man fürchten, dass sich die Ereignisse von vor 25 Jahren auf dem Platz des himmlischen Friedens in Peking diesmal in Hong Kong wiederholen würden.

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  • Hang Seng
    ISIN: HK0000004322Kopiert
    Kursstand: 23.315,01 Punkte (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Hang Seng - WKN: 145733 - ISIN: HK0000004322 - Kurs: 23.315,01 Punkte (Indikation)

Die Bewohner Hong Kongs genießen größere Freiheiten als die Festlandchinesen. Nachdem die Stadt lange Zeit als Kolonie zu Großbritannien gehörte war es mit Rückgabe an China im Jahr 1997 schwer möglich alle vorherigen Freiheiten wieder zu nehmen. Es reichte jetzt schon, dass die Führung in Peking die Kandidaten für die Wahlen im Jahr 2017 genehmigen will.

Die Bewohner Hong Kongs sehen darin das Recht auf freie Wahlen genommen. Was nützt eine Wahl, wenn die Kandidaten aus Peking genehmigt werden müssen? Es könnte darauf hinauslaufen, dass nur zwei oder drei Regierungstreue Kandidaten zugelassen werden. Dann ist die Wahl eher eine Farce.

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Gegen die Begrenzung der Rechte zu demonstrieren ist aus westlicher Sicht nachvollziehbar. Peking hingegen hat dafür kaum Verständnis. Wie so etwas schlimmstenfalls enden kann, das hat 1989 gezeigt.

Soweit ist es vorerst nicht gekommen. Die Demonstranten haben sich einem Ultimatum der Regierung gebeugt. Damit ist die Situation noch nicht wieder vollkommen deeskaliert. Die Demonstranten haben ihre Forderungen noch lange nicht durchgesetzt. Die Proteste können jederzeit wieder aufflackern.

Die kritische Situation hat sich auch auf dem Markt niedergeschlagen. Der Hang Seng brach Ende Juli aus einer mehrjährigen Konsolidierung nach oben aus. Im September stellte sich das als Fehlausbruch heraus. Die Demonstrationen allein haben den Fehlausbruch kaum bewirkt. Genützt haben sie dem Markt allerdings auch nicht. Heute konnten die Aktien in Hong Kong wieder deutlich gewinnen. Die Aufgabe der Blockaden hat die Stimmung sicherlich gehoben.

Bleibt es bei der Ruhe, dann wäre bald noch einmal die Chance gekommen in chinesische Aktien einzusteigen. Der Rücklauf seit dem Hoch vor 5 Wochen lag immerhin bei 10%. Nach oben wäre jetzt erst einmal Luft von ca. 15%, langfristig auch mehr.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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