In Frankreich deutet weiterhin wenig auf einen Wechsel im Élysée-Palast hin
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Angesichts der Ergebnisse der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen raten wir weiterhin zur Gelassenheit, da die Märkte unseres Erachtens die Wahrscheinlichkeit eines Sieges Marine Le Pens in der Stichwahl zu hoch ansetzen. Sowohl Macron als auch Le Pen haben sich in der ersten Runde etwas besser als zuletzt in den Umfragen geschlagen, doch bei Macron ist zusätzlich ein deutlich stärkerer Zuwachs gegenüber 2017 zu konstatieren.
Die größte Überraschung - gemessen an den Umfragen - war das starke Abschneiden des Linksaußen Jean-Luc Mélenchon, der es fast in die Stichwahl geschafft hätte. Unserer Ansicht nach müsste Macron jetzt noch ein ziemlicher Ausrutscher unterlaufen, um in der Stichwahl zu unterliegen. Und selbst bei einem Wahlsieg Le Pens würde sie nicht viel von ihrem Wahlprogramm umsetzen können, da wir davon ausgehen, dass ihre Partei bei den Parlamentswahlen im Juni nicht gut abschneiden wird.
Aus den Ergebnissen der ersten Wahlrunde lassen sich dennoch interessante Rückschlüsse auf die Entwicklungen innerhalb der französischen Wähler ziehen. 12,6 Millionen Franzosen blieben der Wahl fern oder wählten ungültig (zum Vergleich: Macron erhielt 9,6 Millionen Stimmen). Von den gültigen Stimmen entfielen fast 60 Prozent auf Akteure, die man in der fünften Republik meist als anti-systemisch eingestuft hätte. Also selbst wenn, wie wir vermuten, Macron der nächste Präsident Frankreichs werden wird, könnten die Parlamentswahlen im Juni noch unangenehme Überraschungen für ihn parat haben. In der französischen Politik ist einiges im Fluss.
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