In der Zwischenzeit mag es zu Bärenmarkt- Rallys kommen.
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Erwähnte Instrumente
• Das neue Jahr startete positiv: In der ersten Januarwoche tendierten die Märkte freundlich. Aber bereits in der zweiten Woche zogen wieder düstere Wolken an den Aktienmärkten auf. Entsprechend dürften die Märkte in den kommenden Monaten volatil bleiben und zwischen Hoffnung und Bangen fluktuieren.
• Bankaktien werden hier nicht als Schrittmacher agieren, sondern der allgemeinen Stimmungslage folgen. Dieser Sektor hängt stark von Wirtschaft und Märkten ab (wie auch die Wirtschaft im Gegenzug von leistungsfähigen Banken abhängt).
• Im vergangenen Jahr kamen die Regierungen den bedrängten Banken (außer Lehmann) zur Hilfe. Nunmehr geraten allerdings auch starke Banken angesichts problematischer Rahmendaten und markttechnischer Verwerfungen unter Druck.
• Letztere sind dadurch bedingt, dass Investoren bereits ihre schwachen Banktitel abgestoßen haben und ihr Engagement im Bankensektor jetzt nur noch durch Verkauf der verbliebenen – vergleichsweise starken – Titel reduzieren können. • Was die Rahmendaten betrifft, macht der Bankensektor jetzt schwere Zeiten durch (Abschreibung „fauler“ Vermögenswerte, enormer Anstieg der Kreditkosten).
• Zudem macht auch den Banken die gegenwärtige schwere Rezession zu schaffen. Die Erfahrung lehrt, dass die Kreditausfälle in solchen Zeiten zunehmen. Insofern haben die Banken allen Grund, ihre Kapitalquoten zu erhöhen.
• Die Regierungen erweisen sich abermals als Retter in der Not. Dabei sind diese Interventionen für Investoren durchaus nicht risikolos. So könnten Banken beispielsweise – wenn alle Stricke reißen – verstaatlicht werden. Entsprechend wird die Anlegerschaft um Banken, bei denen Verstaatlichung eine reale Möglichkeit ist, einen großen Bogen schlagen. Das drückt wiederum auf die Kurse.
• In unseren breit aufgestellten Aktienportfolios sind wir bei Banken und Finanzwerten untergewichtet. Im Rahmen unserer High Dividend Strategy konzentrieren wir uns auf die stärksten Dividendenzahler, wobei wir Dividendenkürzungen tunlichst vermeiden. Das geschieht u. a. durch konsequenten Verkauf, wenn die Renditen fallen.
• Vor allem in der zweiten Jahreshälfte rechnen wir mit einer Erholung an den Aktienmärkten. In der Zwischenzeit mag es zu Bärenmarkt- Rallys kommen. Finanzwerte dürften von diesen Kurserholungen profitieren, da sie sozusagen als „Kaufoption“ auf die Wirtschaft gelten. Auf das Timing kommt es an!
Asset Allokation Wir bleiben bei unserer neutralen Position bei Aktien gegenüber Anleihen
• Aktien- und Kreditmärkte sind weiterhin extrem volatil. Die Korrektur wird nicht nur von den Rahmendaten angetrieben (d. h. der lahmenden Weltwirtschaft), sondern überwiegend von extremer Risikoscheu.
• Wir haben unsere Konjunkturprognosen nach unten angepasst. Die Finanzkrise hat eindeutig die Realwirtschaft erfasst.
• Wir erwarten jetzt eine tiefe weltweite Rezession. Alle großen Volkswirtschaften (USA, Eurozone, Großbritannien, Japan) werden 2009 ein negatives Wachstum verbuchen.
• Bei den aktuellen Bewertungen preisen die Aktienmärkte bereits eine schwere Rezession ein.
Aktien Aktienmärkte kurz vor der Talsohle
• Die Aktienmärkte erreichen die Talsohle in der Regel sehr viel früher als die Unternehmenserträge, und zwar zu Anfang einer Rezession. Auch wenn der Beginn eines neuen Bullenmarktes noch in weiter Ferne liegt, haben wir das Gröbste möglicherweise bereits hinter uns (oder werden es in den kommenden Wochen hinter uns haben).
• Ein nachhaltiger Aufwärtstrend wird sich erst ein paar Monate vor dem Tiefststand der Unternehmenserträge abzeichnen. Damit ist frühestens Ende 2009 zu rechnen – es könnte aber auch noch bis 2010 dauern.
• Bis eine nachhaltigere Erholung einsetzt, werden die Märkte innerhalb einer breiten Trading-Range verharren. Die Abwärtskorrekturen bei den Ertragserwartungen sollten dabei das Aufwärtspotenzial begrenzen, während die niedrigen Bewertungen gleichzeitig das Abwärtsrisiko deckeln.
• In dieser Phase werden Large Caps mit gesunden Bilanzen und nachhaltigen Dividenden überdurchschnittlich abschneiden.
• Wir bleiben bei unserer defensiven Positionierung durch Übergewichtung von Health Care und Telekommunikation. Bei Grundstoffen und Industriewerten sind wir untergewichtet.
• Der Sektor Industriewerte ist überwiegend zyklisch und die Konsequenzen für die Investitionstätigkeit wurden bislang noch nicht vollständig eingepreist. Der Gesundheitssektor ist dagegen weitgehend konjunkturunabhängig und zeichnet sich durch solide Bilanzen sowie attraktive Dividendenrenditen aus.
• Bei Technologiewerten sind wir nunmehr übergewichtet. Dieser Sektor ist in der Entwicklung hinter anderen zyklischen Sektoren zurückgeblieben und weist zudem gesunde Bilanzen auf. Überdies ist der Sektor relativ preiswert und wird von der aktuellen Stärkung des Dollar profitieren.
Regionale Aktienmärkte: Übergewichtung amerikanischer und japanischer Werte
• Übergewichtung von US-Werten: Lockere Zinspolitik, wettbewerbsfähige Währung. Defensiver Markt. Als erste Volkswirtschaft rutschten die USA in die Rezession ab. Entsprechend könnten sich die USA auch als Erste erholen.
• Übergewichtung japanischer Werte. Überzeugende Bewertungen. Weniger anfällig für eine Kreditkrise. Aktienrückkäufe halten an.
• Untergewichtung europäischer Werte. Konjunkturelle Abkühlung nimmt zu. Erträge fallen schneller als in den USA. Bankenkrise und geschwächte Volkswirtschaften (z. B. Spanien, Portugal und Irland) negativ für den Euro.
• Neutrale Gewichtung von Emerging-Markets-Werten. Reagieren sensibel auf starke Risikoscheu und rückläufige Rohstoffpreise. Starke regionale Unterschiede.
Größen- & Stilausrichtung
• Übergewichtung von Large Caps. Bewertungen sind attraktiver. Small Caps sind schwankungsanfälliger und haben schwächere Bilanzen.
• Neutral bei Growth vs. Value. Dividendenerträge gewinnen in der Reifephase des Bärenmarktes an Bedeutung.
Fixed Income Leichte Besserung bei der Liquidität
• Seit Mitte Dezember bis Anfang dieses Jahres fand an den Märkten eine „Obama“-Rally statt. Dies galt insbesondere für die Bereiche Investment Grade und High Yield. Der extreme Liquiditätsmangel ließ etwas nach. Es bestehen nach wie vor erhebliche Verwerfungen am Markt.
• Vor allem die Zunahme der weltweiten wirtschaftspolitischen Aktionsprogramme zur Belebung der Konjunktur, der Übergang zu einer effektiven Nullzinspolitik und das Quantitative Easing der Federal Reserve und der BoJ geben Investoren Anlass zur Hoffnung, dass bessere Zeiten vor uns liegen.
• Innerhalb dieses Marktes ist der relative Wert von Unternehmensanleihen gestiegen, da der Pessimismus im Hinblick auf die weitere Kursentwicklung dieser Titel sehr viel ausgeprägter ist als bei Emerging Market Debt (EMD).
• Angesichts der beispiellosen Marktverwerfungen empfiehlt sich für Investoren mit einem Anlagehorizont von über drei Monaten das Eingehen von übergewichteten Positionen in einem gut diversifizierten „Credit“-Korb (darunter auch EMD).
• Durch Risikoaversion, Lockerung der Zinspolitik und rückläufige Inflationsraten dürften die Renditen von Staatsanleihen in den kommenden Monaten noch weiter fallen.
Bei diesem Artikel handelt es sich um Research von ING Investment Management
ING Investment Management ist der globale Asset Manager der ING Gruppe. Mit annähernd 375 Milliarden Euro Assets under Management, vertreten in 37 Ländern mit mehr als 3.700 Mitarbeitern, ist ING Investment Management (ING IM) weltweit auf Platz 27 im Asset Management.
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