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11:45 Uhr, 05.12.2023

Immowelt: Angebotsmieten steigen in meisten Großstädten weiter

BERLIN (Dow Jones) - Der Anstieg der Mietpreise hat sich einer Analyse der Onlineplattform Immowelt zufolge in diesem Jahr in vielen deutschen Großstädten fortgesetzt. Die durchschnittlichen Angebotsmieten haben sich in 56 von 80 untersuchten Städten im Vergleich zum Vorjahr in der Spitze um gut 10 Prozent verteuert. Für die Analyse hat Immowelt angebotene Bestandswohnungen zum 1. Dezember mit dem Vorjahr verglichen. In 21 Großstädten fallen die prozentualen Preiszuwächse demnach sogar stärker aus als die aktuelle Inflationsrate von 3,2 Prozent.

"Die Lage auf den meisten großstädtischen Mietmärkten hat sich in diesem Jahr erneut verschärft", sagte Immowelt Geschäftsführer Felix Kusch. "Während der Nachfragedruck hoch geblieben ist, hat sich der Wohnungsmangel angesichts des dramatischen Einbruchs beim Neubau weiter zugespitzt. In der Folge sind die Angebotsmieten in vielen Großstädten erneut gestiegen."

Das stärkste prozentuale Plus gab es der Analyse zufolge im rheinland-pfälzischen Kaiserslautern. Dort legte die mittlere Angebotsmiete binnen eines Jahres um 10,5 Prozent auf 8,74 Euro pro Quadratmeter zu.

   Weitere Verteuerung in Berlin 

In Berlin haben sich Mietwohnungen im Bestand in den vergangenen 12 Monaten bei Neuvermietung von 11,27 Euro auf aktuell 11,56 Euro verteuert. Das entspricht einem Plus von 2,6 Prozent. Allerdings hat sich der Mietpreisanstieg in den vergangenen 12 Monaten spürbar abgeschwächt. Von 2021 auf 2022 haben sich die Berliner Angebotsmieten noch um 7,5 Prozent erhöht, so Immowelt. "Die nachlassende Preisdynamik in der Hauptstadt deutet darauf hin, dass Wohnungssuchende dort zunehmend an ihre finanziellen Grenzen stoßen", erklärte Immowelt.

In Stuttgart verteuert sich der Quadratmeterpreis innerhalb eines Jahres um 2,3 Prozent auf aktuell 13,15 Euro. Auch in Hamburg (11,01 Euro) haben sich die Quadratmeterpreise weiter erhöht - das Plus in der Hansestadt fällt mit 1,2 Prozent allerdings schwächer aus als in Berlin und Stuttgart.

   Leichte Rückgänge in München und Frankfurt 

Während sich Mietwohnungen in den meisten Großstädten verteuert haben, ist es in 22 der 80 untersuchten Städte zu Preisrückgängen bei den Angebotsmieten gekommen. Dies sei besonders in einigen hochpreisigen Städten der Fall. Hier ist laut Kusch wohl die Grenze des Bezahlbaren für viele Wohnungssuchende zunehmend erreicht worden.

Verglichen mit dem Vorjahr haben die Angebotsmieten in 5 der 10 teuersten Großstädte nachgegeben. So sank in München der durchschnittliche Mietpreis um 1,6 Prozent. Statt 16,36 Euro müssen Mieter bei Neuvermietung nun 16,10 Euro für den Quadratmeter im Bestand zahlen, so Immowelt. Trotz des leichten Preisrückgangs sei die bayerische Landeshauptstadt nach wie vor die mit Abstand teuerste deutsche Großstadt. In Frankfurt gingen die Angebotsmietpreise um 1,3 Prozent auf 12,13 Euro zurück.

In Köln fielen die Preise mit 4,5 Prozent deutlich stärker auf 11,48 Euro. Möglicherweise sei eine wachsende Zahl von Wohnungssuchenden nicht mehr bereit, das hohe Preisniveau in diesen Städten zu bezahlen und weicht stattdessen auf günstigere Städte in deren unmittelbarer Umgebung aus, wie Immowelt erklärte.

Neben den Metropolen ist es auch in mehreren kleineren Großstädten mit hohem Preisniveau zu spürbaren Rückgängen bei den Mieten gekommen. In Freiburg (12,33 Euro) etwa haben sich demnach Bestandswohnungen um 3,8 Prozent vergünstigt, in Heidelberg (11,31 Euro) sogar um 6,4 Prozent. Das größte prozentuale Minus der Analyse gibt es in Reutlingen (10,39 Euro), wo die durchschnittliche Angebotsmiete binnen eines Jahres um 8,3 Prozent gesunken ist.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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