Analyse
10:45 Uhr, 03.03.2015

IMMOBILIENWERTE im Check - Wo lohnt sich noch ein Blick?

Auf der Suche nach den bisherigen Topperformern in diesem Jahr stößt man zwangsläufig auf Immobilienaktien. Was sind die Hintergründe für die Rally, welche Aktien haben noch Potenzial? GodmodeTrader verschafft Ihnen einen Überblick.

Erwähnte Instrumente

  • Vonovia SE
    ISIN: DE000A1ML7J1Kopiert
    Kursstand: 35,06 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • HAMBORNER REIT AG
    ISIN: DE000A3H2333Kopiert
    Kursstand: 9,42 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Vonovia SE - WKN: A1ML7J - ISIN: DE000A1ML7J1 - Kurs: 35,06 € (XETRA)
  • HAMBORNER REIT AG - WKN: A3H233 - ISIN: DE000A3H2333 - Kurs: 9,42 € (XETRA)
  • alstria office REIT-AG - WKN: A0LD2U - ISIN: DE000A0LD2U1 - Kurs: 12,24 € (XETRA)

Wirft man einen Blick auf die Topperformer im MDAX und SDAX in diesem Jahr, so wird schnell klar, welche Branche aktuell bei den Anlegern am gefragtesten ist: Es sind die Immobilienwerte. Mit Deutsche Wohnen, Deutsche Euroshop, TAG Immobilien, Deutsche Annington, Patrizia Immobilien, Deutsche Office, DIC Asset und TLG Immobilien befinden sich alleine 8 Werte aus dem Sektor in den Top 10 des MDAX und SDAX. Rechnet man Gagfah, die erst vor Kurzem den MDAX verlassen haben, mit dazu, wären es bereits 9 und damit knapp die Hälfte aller Topperformer.

Hinweis: Diese Listen erhalten Sie, indem Sie auf dem GodmodeTrader im jeweiligen Index auf Komponenten klicken und anschließend beim Reiter YTD (Year-to-date) nach Performance sortieren.

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Die Gründe für die Rally sind schnell gefunden. Das historisch niedrige Zinsniveau hat zu einem regelrechten Run auf Betongold, sprich Immobilien, geführt. Die Immobilienunternehmen haben ein ideales Marktumfeld vorliegen. Zum einen eine hohe Nachfrage, zum anderen können sie sich unter sehr günstigen Konditionen refinanzieren. Die nach oben schnellenden Portfoliowerte (NAVs) gepaart mit hohen Ausschüttungen an die Aktionäre und zuletzt hohen Übernahmeaktivitäten haben die Investoren überzeugt.

Blickt man auf die Charts einiger Aktien, kann es einem aber schon schwindelig werden. Vielfach werden bereits hohe Aufschläge auf den NAV bezahlt. Gerade im Wohnimmobilienbereich ist dies der Fall. Als Beispiel die Aktie von Deutsche Annington. In einem halben Jahr hat sich der Wert mehr als verdoppelt, die Marktkapitalisierung beläuft sich inzwischen auf 9,5 Mrd. €. Damit ist der Wert zum DAX-Kandidaten geworden. Am 5. März wird das Unternehmen seine Geschäftsergebnisse 2014 vorlegen. Im Oktober 2014 kündigte das Management an, den NAV in diesem Jahr auf 24 bis 25 Euro je Aktie steigern zu wollen. Damit würde sich der Aufschlag auf den NAV aktuell bereits auf 10 Euro belaufen. Trendfolger können bei dem Titel sicherlich dabeibleiben, für einen Neueinstieg muss man aber die nächste Konsolidierung abwarten.

Dt. Annington Wochenchart
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Da Wohnimmobilienaktien bereits sehr gut gelaufen sind, sollte man durchaus auch einen Blick auf die Gewerbeimmobilienwerte richten. Denn die Konsolidierungswelle dürfte hier erst am Anfang stehen. So erklärte der Vorstandsvorsitzende von DIC Asset, Ulrich Höller, Ende Januar in einem Interview mit Börse Online: "Die Konsolidierung wird in 24 bis 30 Monaten kommen." Der Druck, auf eine Marktkapitalisierung von einer Milliarde € oder mehr zu kommen, nimmt immer weiter zu. Ausländische Investoren nehmen die börsennotierten Reits unter 1 Milliarde € gar nicht richtig wahr. DIC Asset bringt es aktuell auf eine Marktkapitalisierung von gut 660 Mio. €, Alstria Office REIT und Deutsche Office immerhin bereits auf 960 Mio. bzw. 730 Mio. €, Hamborner REIT dagegen gerade einmal auf 470 Mio. €. Eigentlich ist jedes Unternehmen damit zugleich auch ein Übernahmekandidat. Die Charts von Alstria Office und Hamborner REIT sehen dabei am überzeugendsten aus.

Nachfolgend ein fundamentaler Überblick aller im HDAX gelisteten Immobilienaktien:

IMMOBILIENWERTE-im-Check-Wo-lohnt-sich-noch-ein-Blick-Chartanalyse-Bastian-Galuschka-GodmodeTrader.de-4

Mit der Februarmonatskerze hat der SDAX-Titel Alstria Office eine langfristige Hürde bei 11,25 Euro signifikant hinter sich lassen können und ein bedeutendes Kaufsignal ausgelöst. Aus der Breite der mehrjährigen Konsolidierung lässt sich Kurspotenzial auf bis zu 16,75 Euro ableiten. Dort befindet sich auch das bisherige Allzeithoch. Ein Zwischenziel stellen die beiden Monatskerzen aus dem Jahr 2008 dar, deren Hochs um 13,70 Euro notieren. Solange der Wert die letzten beiden bullishen Monatskerzen nicht negiert, stehen die Zeichen auf weitere steigende Kurse.

alstria office REIT Monatschart
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Auch Hamborner REIT ist der technische Befreiungsschlag gelungen. Die Aktie stieg über die Hürde bei 8,84 Euro an und hat damit eine neue langfristige Aufwärtsbewegung etabliert. Eine kleinere Trendkanalvariante bremst den Kurs aktuell noch etwas ein. Sollte die Aktie sich aber im zweistelligen Kursbereich etablieren können und aus dem Trendkanal ausbrechen, käme dies einer Verschärfung gleich mit Kurszielen bei 10,80 und 12,50 Euro. Solange die große Monatskerze bei 8,12 Euro nicht wieder unterschritten wird, haben die Bullen das Sagen.

Fundamental interessant: Durch eine Kapitalerhöhung hat sich die RAG-Stiftung, die bereits mit ihrem Investment bei Zooplus ein gutes Näschen bewiesen hat, mit über 9% am Unternehmen beteiligt. Der Bezugskurs der Aktien lag bei 8,993 € je Aktie. Damit sollte der Wert auch fundamental auf der Unterseite sehr gut abgesichert sein.

Hamborner REIT Monatschart
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5 Kommentare

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  • Chronos
    Chronos

    @Bastian Galuschka: Hatte ich schon damals gelesen, auch was dazu geschrieben.

    Sorry, aber das erinnert etwas an den alten dausender-Stil. (Aktionär).

    Kleiner Wert, große Vola, many Rumors.

    Unter Dividendentitel (was ja derzeit jeder Analyst gerne reitet) passt das irgendwie nicht.

    Vermute einfach Immofinanz schiebt Buwog-Aktien aus der Kapitalmasse.

    Wobei Stockdividende, Ausschüttung aus der Kapitalmasse finde ich alles gut, keine Ahnung warum das journalistisch so negativ betrachtet wird.

    Für mich sind Aktien Königsklasse, ich suche mir da sehr genau aus, worin ich wühle.

    Und das soll langfristig wenig Arbeit machen. Also Substanz, große Marktkap und wenn ich mal ehrlich sein darf, nichts was von Analysten durch die Presse getrieben wird. Habe einige Werte verkauft, da hier kurz darauf Analysen kamen und finde auch Werte, die so gut wie nirgends erwähnt werden (richtige Oscher). Aber das dürfte wie immer sein, Analysten dürfen ja nicht selber halten, was haben die dann ETF´s oder wenn sie es haben, Berneckelt es immer etwas.

    Bei Immowerten vermute ich fast es bleibt kein Stein auf dem anderen.

    Nervenkitzel hat das Teil sicher, eine Analyse macht da aufgrund Chart keinen Sinn,

    ist rein Gerüchtegetriggert. Analyse für Fundis auch extrem schwer auszurechnen.

    NAV und KBV contra Verschuldung und Außenstände.

    12:35 Uhr, 04.03.2015
  • Chronos
    Chronos

    Bei immo´s sollte eigentlich D-A-CH begutachtet werden. Gut, der ATX ist der underperformer schlecht hin, nur von der Marktkap. geht´s gerade bei Immobilien und gerade Gewerbe nicht ohne.

    So zum Daddeln in der Blase habe ich nur TLG auf watch.

    Kenn sich einer mit Beton aus?

    Die Story Lafarge, Holcim, St. Gobain, Buzzi finde ich derzeit interessanter.

    St. Gobain gefällt mir irgendwie

    Um den Bogen wieder zu schließen, Immo´s und Bau haben immer mit Kreditvergabe zu tun, daher keine Heidelberger (wobei das 1% Ukraine auch mehr wieder ein Schwein ist was durch die Presse getrieben wird)

    13:03 Uhr, 03.03.2015
    1 Antwort anzeigen
  • AUMNGH
    AUMNGH

    VIB-Vermögen hab ich seit 9,90€ im Depot. Ist inzwischen aber nicht mehr billig. Buchwert liegt knapp unter 14. Der Chart ist nicht dynamisch aber herzschonend

    10:54 Uhr, 03.03.2015

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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