IMK: Konjunkturaussichten hellen sich weiter langsam auf
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung erwartet eine zunehmend bessere Wirtschaftslage in Deutschland. "Die Aussichten für die Konjunktur in Deutschland hellen sich weiter langsam auf, und ab der Jahresmitte ist eine etwas beschleunigte Erholung absehbar", erklärte das Institut. Das signalisiere der IMK-Konjunkturindikator, der für den Zeitraum von Juni bis Ende August eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 39,5 Prozent ausweise. Anfang Mai habe sie für die folgenden drei Monate noch 45,6 Prozent betragen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in den nächsten drei Monaten eine Rezession durchlaufe, sei in den vergangenen Wochen erneut leicht gesunken, nachdem sie bereits im April und im Mai zurückgegangen war, betonte das IMK. Auch die statistische Streuung im Indikator, in der sich die Verunsicherung der Wirtschaftsakteure ausdrücke, sei geringfügig gesunken. Die Verbesserung sei aber noch nicht so tiefgreifend, dass das nach dem Ampelsystem arbeitende Konjunktur-Frühwarninstrument auf eine günstigere Phase schalte. Der Indikator zeige wie in den beiden Vormonaten "gelb-rot", was eine erhöhte konjunkturelle Unsicherheit signalisiere.
Der aktuelle leichte Rückgang des Rezessionsrisikos beruhe im Wesentlichen darauf, dass sich Stimmungsindikatoren wie der Ifo-Index sowie verschiedene Finanzmarktindikatoren günstiger darstellten. Dazu zählten die Aktienkurse und ein zuletzt geringerer Unterschied bei den Zinssätzen für Unternehmens- und Staatsanleihen, was für günstigere Finanzierungsbedingungen von Unternehmen spreche. Leicht gesunken sei auch der "Finanzmarktstress", den das IMK auf Basis eines breiten Kranzes von Finanzmarktindikatoren ermittle.
Dagegen sorge eine zuletzt verhaltene Entwicklung bei industriellen Produktionsdaten und Auftragseingängen, insbesondere aus dem Inland, dafür, dass die Rezessionswahrscheinlichkeit nicht noch weiter zurückgegangen sei. "Die aktuellen Indikatorergebnisse deuten auf eine sich langsam kräftigende Erholung der Konjunktur ab der Jahresmitte", sagte IMK-Konjunkturexperte Thomas Theobald. "Tragende Säule des Wachstums dürfte neben dem Export der private Verbrauch werden, der von dynamischem Lohnwachstum bei inzwischen abgeflachter Inflation angeregt wird."
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/apo
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