Kommentar
22:08 Uhr, 30.09.2009

Im Winter wird mehr Kaffee getrunken - warum dann nicht jetzt Kaffee kaufen?

Erwähnte Instrumente

  • Kaffee
    ISIN: US6289851031Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (ARIVA Indikation)

Nachfolgend ein Zitat aus dem Rohstoff-Report Update Ausgabe 19 vom 23. September. Der Kaffeepreis lag an diesem Tag bei 135 cents:

„Die Kaffeepreise konsolidieren in einem Muster, das zunehmend wie ein symmetrisches Dreieck aussieht. Sollte dies zutreffend sein, so ist für die nächsten Tage ein Rücksetzer bis auf eine der Retracement-Levels zu erwarten (38,2%-Retracement: 131,27 cents; 50%-Retracement: 129,1 cents; 61,8%-Retracement: 126,92 cents). Anschließend ist ein Anstieg bis auf das Hoch von Anfang Juni von 142,50 cents zu erwarten.“

Die Preise sind nun bis auf das 61,8%-Retracement-Level gefallen und haben jetzt die Chance wieder anzusteigen. Stopp-Absicherungen für mögliche Long-Positionen sollten auf Tagesschlusskursbasis unter 120 cents gesetzt werden.

  • Ein Anstieg bis auf 142 cents entspräche einem prozentualen Anstieg um rund 16%. Das Risiko bis zum Stop beträgt 5,8%, das CRV entsprechend 2,7.
  • Die brasilianische Regierung will 600,000 Tonnen Kaffeebohnen von brasilianischen Landwirten kaufen, um die Preise zu erhöhen. Unsicher ist allerdings, ob sie die Kaffeesorte Robusta oder Arabica kaufen will. Auf der anderen Seite des Planeten kauft die Vietnam Coffee and Cocoa Association 150,000-200,000 Tonnen Kaffee, um die Preise zu stabilisieren. Diese Menge entspricht 15-20% der im Oktober beginnenden vietnamesischen Ernte.
  • Kolumbien meldet starke Regenfälle, die zu einem Rückgang der dortigen Kaffeeernte um 13 Prozent führen könnten.
  • Die Internationale Kaffeeorganisation sieht in den zwölf Monaten zum 30. September nur noch eine weltweite Kaffeeernte von 7,73 Mio. Tonnen nach zuvor 8 Mio. Tonnen. Die vietnamesischen und brasilianischen Staatskäufe machen also zwischen 9,7% und 10,4% der geschätzten Welternte aus.
  • Die Lagerbestände der Kaffeeröster sind stark gefallen (USDA-Schätzung für Ende der Saison 2009/10: 2,12 Mio. Tonnen). Das sind 12% weniger als im Vorjahr. Die höhere Planungssicherheit dank dem Ende der akuten Finanzkrise könnte die Röstereien daher zu neuen Käufen animieren.
  • Die Kaffeepreise treten jetzt in eine saisonal starke Jahreszeit ein:

Die Nachfrage nach Kaffee unterliegt saisonalen Schwankungen. Es gibt zwar keine extremen Bewegungen, wie Sie etwa bei Schweinebäuchen vorkommen, es hat sich aber gezeigt, dass in den warmen Sommermonaten 12% weniger Kaffee getrunken wird als im Jahresdurchschnitt. Aus diesem Grund gehen die Kaffeeimporte im späten Frühjahr und im Sommer zurück, bevor sie dann im Herbst und Winter wieder anziehen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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