Im Jahr des Büffels müssen sich chinesische Unternehmen beweisen
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Am 26. Januar beginnt in China das Jahr des Büffels. Diesem Tierkreiszeichen wird zugeschrieben, dass sich Wachstum nur durch harte Arbeit und Bodenständigkeit erreichen lässt. Fidelity Fondsmanagerin Martha Wang sieht die Herausforderungen, vor denen chinesische Unternehmen im Jahr 2009 stehen. Für sie gilt es, die Firmen zu identifizieren, die gesunde Fundamentaldaten aufweisen und in der Lage sind, dem rückläufigen Wirtschaftswachstum zu trotzen.
Statt Bulle und Bär regiert 2009 in China der Büffel. Die Chinesen bereiten sich auf ein Jahr vor, das nicht von Höhenflügen geprägt sein wird, sondern in dem es auf Standhaftigkeit und Sanftmut ankommt. Für die chinesischen Aktienmärkte gilt Ähnliches: "2008 sind die Aktienkurse chinesischer Unternehmen tief gefallen, die China-Blase ist geplatzt. Ein Blick auf den Hang-Seng-China-Enterprises-Index zeigt, dass in Hongkong notierte Aktien nah an ihrem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,2 liegen und damit angemessen bewertet sind. Bei ausgewählten Unternehmen kaufe ich deshalb zu", sagte Martha Wang, Fondsmanagerin des Fidelity Funds - China Focus Fund (ISIN LU0173614495).
Regierung stützt Wirtschaftswachstum
Seit Oktober 2008 mehren sich die Anzeichen eines rückläufigen Wirtschaftswachstums in China: Ein- und Ausfuhren schrumpfen, der Einzelhandel verbucht geringere Umsätze. Erstmals seit 1997/1998 ist weniger Strom verbraucht worden. "China wird im Jahr 2009 kein Wirtschaftswachstum von neun oder zehn Prozent erzielen. Die Frage ist nur: Landet die chinesische Wirtschaft sanft oder unsanft?", so Martha Wang.
Die chinesische Regierung hat bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Konjunktur zu stützen. Sie hat etwa vier Billionen Renminbi (rund 460 Milliarden Euro) zur Verfügung gestellt, die hauptsächlich in den Ausbau der ländlichen und städtischen Infrastruktur fließen. Auch Gesundheit, Bildung, Umweltschutz, Wohnungsbau und Industrie profitieren vom Stützungspaket. Die Steuer- und Zinspolitik wurde den konjunkturellen Anforderungen angepasst. Leitzinssenkungen zählen ebenso dazu wie steuerliche Entlastungen. Der jüngste Beschluss: Eigenheimbesitzer zahlen künftig auf Veräußerungserlöse weniger beziehungsweise gar keine Steuern, Hypothekenzinsen werden gesenkt.
Fundamentaldaten sind gesund
"Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung den chinesischen Aktienmarkt kurzfristig weiterhin negativ beeinflussen dürfte - die Fundamentaldaten sind nach wie vor intakt. Sie sind es, auf die langfristig orientierte Anleger blicken sollten", erläuterte Martha Wang. Natürlich wirkt sich die negative weltwirtschaftliche Entwicklung auf China aus, Exporte brechen ein. Aber China kann weiterhin wachsen: Eine größer werdende Mittelschicht, eine hohe Sparquote, niedrige Steuern, ein steigendes Lebensniveau und Konsumbedürfnis sind Faktoren, die die Binnennachfrage nachhaltig stärken. Die Erschließung des Binnenlandes und weitreichende Infrastrukturmaßnahmen fördern ebenfalls das Wachstum von innen heraus. Fabriken werden aufgerüstet und Umweltschutzmaßnahmen verschärft.
Chinesische Aktien besitzen weiterhin Potenzial
Unternehmen haben sich durch Fusionen auf eine solide Basis gestellt. "Großes Potenzial sehe ich nach wie vor im Bereich Verbrauchsgüter, da ich davon ausgehe, dass der Konsum wieder zunehmen wird. Ebenso habe ich mein Engagement bei ausgewählten Immobilientiteln erhöht, da diese aktuell attraktiv bewertet sind und von staatlichen Stützungsmaßnahmen profitieren", so Martha Wang. Zum 30. November 2008 hat die Fondsmanagerin unter anderem Aktien von China Resources Land zugekauft. Der chinesische Immobilienentwickler ist günstig bewertet und hat außerdem eine starke Konzernmutter im Rücken. Auch für den Autobahnbetreiber Jiangsu Expressway sieht Martha Wang gute Perspektiven: "Jiangsu Expressway verfügt über ein ausgezeichnetes Straßennetz, vor allem die Shanghai-Nanjing-Autobahn ist eine wichtige Verkehrsader. Mit einem hohen Cashflow und gesunden Bilanzen besitzt das Unternehmen eine gute Kapitalausstattung."
Quelle: Fidelity
Die 1946 gegründete US-Investmentgesellschaft Fidelity ist das größte unabhängige Fondsmanagement-Unternehmen der Welt. Es beschäftigt insgesamt 35.000 Mitarbeiter an 36 Standorten und stellt privaten und institutionellen Anlegern Investmentprodukte und -dienstleistungen zur Verfügung. Die deutsche Niederlassung Fidelity Investment Services GmbH in Frankfurt betreut ein Fondsvermögen für private Anleger von 10,3 Mrd. Euro, vertreibt 113 Publikumsfonds direkt sowie über mehr als 600 Kooperationspartner und beschäftigt 210 Mitarbeiter (Stand: 30.06.2008).
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