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08:17 Uhr, 24.09.2024

IG Metall fordert schnelles neues Förderpaket für Elektromobilität

FRANKFURT (Dow Jones) - Die Gewerkschaft IG Metall verlangt nach dem Autogipfel am Montag nun ein schnelles neues Förderpaket für Elektromobilität. Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, erklärte zum Autogipfel, es sei gut, dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sich mit Spitzenvertretern der Automobilindustrie zur krisenhaften Lage ausgetauscht habe. Aber angesichts der zugespitzten Krise der Automobilwirtschaft, des schleppenden Hochlaufs der Elektromobilität sowie der Investitionszurückhaltung in der Wertschöpfungskette fordere die IG Metall jetzt ein schnelles neues Förderpaket für die Elektromobilität. Unter anderem schlägt die Gewerkschaft vor, die Kaufförderung von reinen Elektrofahrzeugen und Plug-In-Hybriden auch für private Käufer neu aufzulegen. Sie sollte sozial gestaffelt sein und könnte über den Förderzeitraum schrittweise abnehmen.

Zudem sollten dabei nur Fahrzeuge gefördert werden, die einen relevanten europäischen Wertschöpfungsanteil haben. Es sollten dabei aber alle Marken förderfähig sein, unabhängig vom Hauptsitz des Herstellers. Neben der Förderung des Kaufs emissionsfreier Fahrzeuge müsse die Regierung aber auch in weiteren Bereichen noch einmal nachlegen. Als Beispiele nannte die IG eine Vergünstigung des Ladestroms, entweder durch Senkung der Steuern im Strompreis oder durch steuerliche Absetzbarkeit der Ladestromkosten.

Nach dem Autogipfel erteilte Habeck am Montag Forderungen nach einer Kaufprämie oder einer "Abwrackprämie" für Verbrenner beim Kauf eines Elektroautos eine Absage. "Sie kennen die Situation des Bundeshaushalts, da kann ich jetzt erst einmal nichts hinzufügen", sagte Habeck im Anschluss an das rund eineinhalbstündige Gespräch auf die Frage nach einer Abwrackprämie für Verbrenner. "Für mich war interessant, dass in der Diskussion die wirklich übereinstimmende Botschaft der Wirtschaft war: Wir brauchen vor allem klare, verlässliche Signale für den Markt - und das heißt, die Übersetzung ist über Jahre. (...) Was wir nicht brauchen sind Kurzschlüsse und Strohfeuer."

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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