Ifo-Präsident Sinn befürchtet Billionenverlust für Deutschland
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Mainz (BoerseGo.de) - Deutschland könnte nach Ansicht von Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn im Zusammenhang mit der Euro-Rettung eine knappe Billion Euro verlieren. "Wir haften, wenn man einen möglichen Staatskonkurs Italiens, Griechenlands, Spaniens, Portugals und Irlands ins Auge fasst (…) schon für über 600 Milliarden Euro. Und wenn der Euro zusätzlich zerbrechen sollte, kommen noch einmal gut 300 Milliarden Euro für nicht einbringliche Target-Forderungen hinzu", sagte Sinn der "Rheinischen Post". "Insgesamt könnte dann eine knappe Billion Euro weg sein."
Die bisherigen Versuche zur Rettung Griechenlands hätten den deutschen Steuerzahler bereits Milliardenbeträge gekostet, auch wenn man sich bisher sträube, diese Beträge zu verbuchen. "80 Milliarden Euro für Hilfskredite, für die Deutschland gebürgt hat, sind jetzt schon weg. Hinzu kommen die deutschen privaten Verluste aus dem Haircut bei unseren Banken und Versicherungen. Die sind nicht genau bekannt, machen aber vermutlich ebenfalls ein bis zwei Dutzend Milliarden Euro aus. Die Verluste sind schon da, man sträubt sich nur, sie zu verbuchen", sagte Sinn.
Unterdessen erneuerte Sinn seine Forderung nach einem Euro-Austritt Griechenlands. "Griechenland würde im Euro nie die Wettbewerbsfähigkeit erlangen, die es braucht, um aus seiner wirtschaftlichen Depression wieder heraus zu kommen. Im Euro müsste Griechenland seine Preise und Löhne um 30 bis 40 Prozent senken, damit die griechischen Produkte billiger werden." Durch einen Austritt und eine abschließende Abwertung der neuen Währung könne Griechenland seine Wettbewerbsfähigkeit vermutlich schnell wiederherstellen. "Das zwanghafte Zusammenhalten der Euro-Zone bedeutet, dass man sich an den Menschen in Griechenland versündigt."
Deutschland sei auf Dauer mit seiner Rolle als Retter der Währungsunion überfordert. "Wir können keine Transferunion im Euro-System eingehen. Das ist nicht machbar, das würde unsere Wirtschaftskraft überfordern", betonte Sinn.
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