Ifo-Institut: Mehr Unternehmen im Handel wollen Preise anheben
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Von Andreas Kißler
DOW JONES--Im Handel wollen nach Erhebungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung wieder mehr Unternehmen ihre Preise anheben. Die Ifo-Preiserwartungen sind im November jedoch insgesamt leicht auf 15,6 Punkte gesunken, nach saisonbereinigt korrigierten 16,0 im Oktober, wie das Institut mitteilte. Dies sei vor allem auf das Produzierende Gewerbe und die Dienstleister zurückzuführen. "In den kommenden Monaten dürfte die Inflationsrate etwas anziehen und über dem Zwei-Prozent-Ziel der Europäischen Zentralbank liegen", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
Im Einzelhandel stiegen die Preiserwartungen auf 26,4 Punkte nach korrigierten 21,9 im Oktober. Vor allem bei Nahrungsmitteln und Getränken gab es einen kräftigen Anstieg auf 50,8 Punkte, nach korrigierten 39,7 im Oktober. Die Preiserwartungen in den konsumnahen Dienstleistungsbranchen setzten ihren Rückgang hingegen fort und erreichten 15,8 Punkte, nach 18,5 im Oktober. Das ist laut dem Institut der niedrigste Wert seit März 2021 und nur noch wenig höher als der durchschnittliche Saldo in den Jahren 2005 bis 2019 von 14,6 Punkten.
"Der Rückgang bei den Dienstleistern ist eine gute Nachricht für die weitere Inflationsentwicklung, denn dort war der Preisauftrieb aufgrund ihres hohen Lohnkostenanteils bis zuletzt der wichtigste Inflationstreiber", erklärte Wollmershäuser. "Allerdings sorgen eine Reihe von Sondereffekten dafür, dass die Inflation im kommenden Jahr zunächst über 2 Prozent bleiben wird. Allein der Anstieg des CO2-Preises für Benzin, Heizöl und Gas sowie die Verteuerung des Deutschlandtickets, des Briefportos und der privaten Krankenversicherungen werden die Inflation um 0,3 Prozentpunkte erhöhen."
Im verarbeitenden Gewerbe und bei den unternehmensnahen Dienstleistern sanken die Preiserwartungen auf 6,6 respektive 21,6 Punkte nach jeweils korrigierten 7,1 und 22,0 im Oktober. Im Bauhauptgewerbe gab es einen Rückgang auf minus 6,7 Punkte, nach korrigierten minus 3,9 im Oktober. Damit wollten mehr Bauunternehmen ihre Preise senken als erhöhen, betonte das Ifo-Institut.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/kla
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