Ifo-Institut: Geschäftsklima in der Chemieindustrie bessert sich
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Von Andreas Kißler
DOW JONES--Das Geschäftsklima in der chemischen Industrie hat sich im Oktober nach Erhebungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung verbessert. Der Index stieg auf minus 3,1 Punkte nach saisonbereinigt korrigierten minus 13,0 Punkten im September, ergab die aktuelle Ifo-Umfrage, wie das Institut mitteilte. Die Verbesserung gehe auf deutlich bessere Geschäftserwartungen zurück. Diese seien im Oktober auf plus 4,7 Punkte gestiegen, nach korrigierten minus 15,9 Punkten. Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage seien nahezu unverändert bei minus 10,6 Punkten geblieben, nach korrigierten minus 10,1 Punkten. "Die Unternehmen in der Chemie setzen ihre Hoffnungen auf das Strompreispaket der Bundesregierung", sagte Ifo-Branchenexpertin Anna Wolf.
Das Strompreispaket soll Unternehmen entlasten und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Chemie gegenüber dem Ausland stärken. Es beinhaltet unter anderem die Abschaffung der EEG-Umlage, die Ausweitung der Strompreiskompensation bis 2030 sowie weitere Maßnahmen zur Senkung der Netzentgelte. Diese Politikmaßnahmen werden von der Chemieindustrie laut der Umfrage positiv aufgenommen. Im Oktober hätten die Chemieunternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit weniger negativ als noch im Juli beurteilt.
Dem stehe allerdings die konjunkturelle Schwäche des produzierenden Gewerbes gegenüber. Die Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen sei im Oktober weiterhin gedämpft. Der Auftragsbestand sei erneut zurückgegangen und die Kapazitätsauslastung auf den niedrigsten Wert seit 2009 gefallen. Die Erträge bewerteten die Unternehmen zunehmend kritisch. Vor diesem Hintergrund hätten die Finanzierungsengpässe zugenommen, was die Investitionsbereitschaft in der Branche weiter hemme. "Es ist richtig, die Unternehmen der Chemie jetzt zu entlasten, um die Produktionskapazitäten über die Konjunkturkrise hinweg in Deutschland zu erhalten", sagte Wolf.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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