Ifo-Institut: Düstere Perspektiven für den Wohnungsbau
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
BERLIN (Dow Jones) - Die Situation im Wohnungsbau verdunkelt sich nach einer Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung weiter. Immer mehr Unternehmen klagen demnach über Auftragsmangel. Im Dezember waren es laut dem Institut 49,1 Prozent der Unternehmen, nach 48,7 Prozent im Vormonat. Dies stelle bereits den achten Anstieg in Folge dar. Auftragsstornierungen hätten dabei mit 21,5 Prozent der Meldungen eine fast unvermindert große Rolle gespielt wie im Vormonat mit 22,2 Prozent.
"Den Wohnungsbauunternehmen springen reihenweise die Kunden ab. Die hohen Baukosten und das aktuelle Zinsniveau lassen viele Bauherren verzweifeln. Viele Projekte rechnen sich unter diesen Bedingungen schlicht nicht mehr und müssen zurückgestellt oder gestrichen werden", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Für einige Unternehmen werde das schwache Neugeschäft gefährlich. 11,1 Prozent der Teilnehmenden meldeten Finanzierungsschwierigkeiten, nach 9,9 Prozent im Oktober. Dabei notiere das Geschäftsklima mit außerordentlich schwachen minus 54,6 Punkten auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung 1991. Das war laut den Angaben nochmals eine geringfügige Verschlechterung gegenüber den beiden ähnlich schwachen Vormonaten.
"Die Stimmung unter den befragten Betrieben bleibt eisig", kommentierte Wohlrabe. "Besserung ist im Moment nicht in Sicht." Die aktuellen Meldungen zur Haushaltskrise dürften dabei noch keinen wesentlichen Einfluss auf die Befragungsergebnisse gehabt haben, der Großteil der Antworten sei in der ersten November-Hälfte eingegangen. Damit sei auch noch nicht abzulesen, wie sich die Insolvenz der Signa-Holding auf die Stimmung auswirke.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/hab
Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.