ifo-Geschäftsklima sinkt leicht

Externe Quelle: Postbank

Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Mai leicht von 101,6 auf 101,5 Punkte gesunken. Damit war das Ergebnis schlechter als von uns mit 102,1 Punkten erwartet. Der Markt war von 101,9 Punkten ausgegangen. Das aktuelle Niveau liegt allerdings weiterhin deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 96,0 Punkten und signalisiert somit unverändert ein solides Wachstum.

Sowohl die Lage- als auch die Erwartungskomponente des ifo-Indexes zeigten nur geringe Veränderungen. Erstere kletterte marginal von 99,3 auf 99,4 Punkte, Letztere sank leicht von 104,0 auf 103,7 Punkte. Wir hatten hier mit größeren Ausschlägen gerechnet. Bei der Lageeinschätzung hatten wir aufgrund der starken Auftragseingänge der letzten Monate mit einem stärkeren Plus gerechnet, während wir auf der Gegenseite einen kräftigen Abschlag bei den Erwartungen einkalkuliert hatten, da die Turbulenzen um die Staatsfinanzen in der Eurozone die Aussichten der Unternehmen deutlich negativ hätten beeinflussen können. Offensichtlich ist die deutsche Wirtschaft davon aber bislang wenig beeindruckt.

Die Stimmungsentwicklung in den verschiedenen Wirtschaftszweigen war im Mai uneinheitlich. Positiv war sie im Verarbeitenden Gewerbe. In der Baubranche sowie im Groß- und Einzelhandel gab es dagegen jeweils einen Dämpfer. Wahrscheinlich haben sich im Verarbeitenden Gewerbe die guten Auftragseingänge niedergeschlagen. Zudem dürfte der Wirtschaftszweig aufgrund seiner starken Exportorientierung auch von dem schwächeren Euro profitieren.

Die Ergebnisse der ifo-Umfrage sehen wir mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Einerseits hat die Dynamik in der deutschen Wirtschaft aktuell wohl nicht weiter zugenommen. Und auch die Hoffnung auf eine Verbreiterung der Wachstumsbasis durch ein verstärktes Übergreifen des Aufschwungs auf die mehr binnenwirtschaftlich ausgerichteten Sektoren hat einen Dämpfer erhalten. Andererseits hat sich die deutsche Wirtschaft von der Hektik, die von der Sorge um die europäischen Staatsfinanzen ausgeht, offensichtlich nicht anstecken lassen.