ifo-Geschäftsklima: Mehr Sorgen als Mut
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Externe Quelle: Bankhaus Lampe
Das ifo-Geschäftsklima ist im Februar leicht gesunken. Die erneute Verbesserung bei den Geschäftserwartungen reichte nicht aus, um die nochmals als schlechter eingeschätzte Geschäftslage aufzufangen. Aufgrund des sehr niedrigen Indexniveaus bleiben die wirtschaftlichen Perspektiven düster.
- Der ifo-Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft ist im Februar um 0,4 auf 82,6 Punkte gesunken. Wie im Januar stiegen die Geschäftserwartungen der Unternehmen zwar an; dies reichte aber nicht aus, um die negative Wirkung der aktuellen Geschäftslage auszugleichen.
- Wie sind diese Zahlen zu interpretieren? Auf dem sehr niedrigen Indexniveau bestehen weiterhin vage Chancen für eine Bodenbildung. Diese geht bisher allein auf in geringem Umfang verbesserte Erwartungen zurück. Selbst wenn sich dies fortsetzen sollte, ist keineswegs sicher, ob die reale Lage auch folgen wird. Zumindest zeigt die Vergangenheit, dass dies häufig nicht der Fall gewesen ist, zuletzt nach dem Konjunkturabschwung 2002/03.
- Die Gründe der erneuten Erwartungsverbesserung sind nebulös. Wahrscheinlich rekrutiert sie sich zum Teil aus der Annahme, dass die expansive Geldund Fiskalpolitik sowie ein niedriger Rohölpreis im zweiten Halbjahr 2009 für ein besseres Umfeld sorgen werden. Zweifelsohne dürfte ein weiterer Grund aber auch sein, dass sich in den Unternehmen kaum jemand vorstellen kann, dass die gesamtwirtschaftliche Situation in einem halben Jahr noch schlechter sein wird als heute. Eine echte Erwartungsverbesserung sieht anders aus.
- Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage durch die Unternehmen zeigt dagegen, wie ernst es um die Wirtschaft bestellt ist. Durch sie ist die Gefahr eines stärker als bisher von uns erwartet ausfallenden BIP-Rückgangs im ersten Quartal gestiegen. Für unsere Wachstumsprognose von -3,6 % für 2009 bestehen daher Abwärtsrisiken. Sie träten ein, falls der Abwärtstrend bei der Lageeinschätzung weitergeht. Das ifo-Ergebnis für Februar erhöht somit die Aussicht auf ein noch tieferes Konjunkturtal und hält lediglich die Hoffnung auf eine Konjunkturstabilisierung im zweiten Halbjahr 2009 aufrecht.
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