Kommentar
13:20 Uhr, 26.01.2010

ifo Geschäftsklima – Guter Start ins neue Jahr

1. Die Stimmung der deutschen Unternehmen hat sich – gemessen am ifo Geschäftklima – zu Jahresbeginn weiter und überraschend stark aufgehellt: Der Indikator stieg um 1,2 auf einen Stand von 95,8 Punkte (Bloomberg-Median: 95,1 Punkte, DekaBank: 95,0 Punkte). Während die Lagebeurteilung etwas geringer als erwartet um 0,8 Punkte auf 91,2 zulegte, kam es zu einem unerwarteten und starken Anstieg der Geschäftserwartungen (auf 100,6 Punkte). Der Zeiger der um die Dauerskepsis der deutschen Unternehmen bereinigten ifo-Uhr wandert somit weiter in den Aufschwungsbereich hinein.

2. Vor allem die Bauindustrie zeigt sich merklich zuversichtlicher. Insbesondere die Konjunkturpakete lassen die Unternehmen der Bauwirtschaft zuversichtlicher nach vorne blicken (Anstieg der Geschäftserwartungen um 14 Saldenpunkte). Hier könnten 2010 Akzente sowohl im Wohnungsbau, mit der Förderung der energetischen Sanierung, als auch im öffentlichen Bau gesetzt werden. Einen Wermutstropfen stellt aller dings die derzeit harte Witterung dar: Der kalte Winter ließ im Januar die Aktivitäten auf den Baustellen vielerorts zum Erliegen kommen, was die Lagebeurteilung drückte.

3. In der Industrie legten Lagebeurteilung und Erwartungen gleichstark zu. Beides deutet darauf hin, dass die Erholung des Taktgebers der deutschen Konjunktur weiter ungebrochen ist. Das Plus der Erwartungen speist sich insbesondere aus den Hoffnungen auf eine weitere Erholung der Weltwirtschaft mit entsprechenden Impulsen für die im internationalen Wettbewerb bestens aufgestellte deutsche Industrie

4. Im Einzelhandel kam es zu einer Korrektur der Lageeinschätzung und der Erwartungen nach unten. Wenngleich dies grundsätzlich angesichts der weiterhin abwärtsgerichteten Arbeitsmarktperspektiven und schwacher Lohnabschlüsse zu erwarten ist, erweist sich die Stimmung im Einzelhandel bislang jedoch noch als recht robust.

5. Bemerkenswert ist, dass sich nun erstmals die durch den Kollaps der Wirtschaft Anfang 2009 entstandene Lücke zwischen dem ifo-Geschäftsklima und der Vorjahresveränderungsrate des Bruttoinlandsprodukts wieder geschlossen hat. Das lässt hoffen, dass von nun an die Prognosequalität des ifo Geschäftsklimas wieder an die Vorkrisenzeit anknüpft.

6. Alles in allem waren die Ergebnisse der Januarumfrage des ifo-Instituts sehr erfreulich. Zwar ist der Pfad der Erholung mit potenziellen Schlaglöchern gespickt, doch bislang – so scheint es – konnten die Unternehmen diese umfahren.

Quelle: Deka

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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