Ifo-Chef Fuest lehnt neue Förderung für E-Autos ab
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BERLIN (Dow Jones) - Der Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest, hat davor gewarnt, neue Fördermodelle für Elektroautos in Deutschland einzuführen. "Das halte ich nicht für sinnvoll", sagte Fuest dem Wirtschaftsmagazin Capital. "Es wäre auch vollkommen widersinnig, diese Förderung wieder aufleben zu lassen und gleichzeitig Zölle auf E-Autos aus China zu erheben, die das Ganze dann wieder verteuern. Da sind ja auch Autos deutscher Hersteller dabei." Auch Kaufanreize über eine günstigere Dienstwagenbesteuerung, wie die Bundesregierung sie plant, lehnte Fuest ab. "In einer früheren Variante hat das dazu geführt, dass viele Menschen mit Plug-In-Hybriden herumgefahren sind", sagte er. "Und die sind ja nun wirklich nicht besonders umweltfreundlich."
Mit Blick auf die aktuellen Probleme beim Volkswagen-Konzern sagte Fuest, man müsse sich fragen, "ob der Staat durch sein Herumgeeier bei den Rahmenbedingungen nicht zur Krise der Automobilindustrie beigetragen hat". Derzeit seien die Hersteller in einer seltsamen Lage: "Die Elektromobilität ist teuer, zugleich aber sind die Autobauer gezwungen, die Fahrzeuge irgendwie in den Markt zu drücken, weil sie sonst Strafen zahlen müssen", so der Ifo-Chef. "Der Regulierungsrahmen passt einfach nicht."
Auf die deutsche Autoindustrie sieht Fuest starke Umbrüche zukommen. "In der Autoindustrie und bei den Zulieferern werden wir durch die Elektromobilität nicht die Wertschöpfung halten können, die wir heute haben", sagte der Ökonom. "Die Unternehmen werden nicht untergehen, die Branche wird wichtig bleiben. Aber wir haben unweigerlich einen Strukturwandel vor uns."
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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